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01/2014: Goldspieler und öffentliches Outing

Allen Deutschthemen-Lesern ein gesundes und glückliches neues Jahr.

  • Zweifelhafte Übersetzung I (danke Torsten):
    Beaengstigend
    In der Tat beängstigend!
  • Zweifelhafte Übersetzung II: „Bitte nehmen Sie sich 5 Minuten, um die angehängte Datei zu füllen, um Ihr Konto und Ihre Zeit für Ihre zukünftige Nutzungen speichern.“ Ich kann Zeit für zukünftige Nutzung speichern – toll!
  • Denglisch der Woche (danke Sebastian):
    Unique
    Unique Texte sind simple einzigartig!
  • Jahreszahlmauschelei (danke Klaus):
    1990er
    Ich bin ja schon auf die 1990er dieses Jahrhunderts gespannt.
  • Fremdwortschwierigkeiten I (danke Dorit): „Ihre Anfrage an den bahn.bonos-Service“. Ich dachte, es gibt nur einen Bono (Sänger der Band U2) – aber die Bahn scheint gleich mehrere davon zu haben.
  • Fremdwortschwierigkeiten II: „1954 beging Turing vermutlich als Folge dieser Zwangsbehandlung Suzid.“ Vielleicht ist ein Suzid nicht ganz so tödlich, der Suizid (Selbsttötung) jedoch ist es.
  • Passende Werbung (danke Klaus). Wer hier kurz vor Weihnachten klickt, erfährt zumindest für die letzten Tage des Jahres wichtige Dinge:
    Liebesleben
  • Groß- und Kleinschreibung: „Mehr Bedarf es nicht für den Einstieg.“ Auch wenn der Bedarf manchmal groß ist, bedarf es hier der Kleinschreibung.
  • Textunsicherheiten bei Weihnachtsliedern: „Maria durch ein‘ Holzweg ging“. Ich weiß ja nicht, ob da nicht doch der Dornwald besser ist.
  • Kurznachrichten (danke Klaus):
    Goldspieler
    Ein Goldspieler als Telekom-Chef – geht das gut?
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche bei T-Online: „Öffentliches Outing“. Kann man sich etwa auch heimlich outen?
  • Unsere österreichischen Nachbarn sind ja bekannt für ihre Traditionen und ihren Charme. Das beste Beispiel dafür liefert ein Hinweis in der U-Bahn, gesprochen mit liebevoller Stimme: „Bitte seien Sie achtsam – zwischen dem Zug und dem Bahnsteig ist ein Spalt.“ (Die Londoner Tube klingt dagegen regelrecht rüde: „Mind the gap between the train and the platform.“)
    Obwohl sie ebenso wie wir Deutsch sprechen, gibt es doch ein paar Unterschiede:
    • In Deutschland wird man etwas überwiegend benutzen, die Österreicher benützen:
      Benuetzung
    • In Kaffeehaus (und davon gibt’s in Wien unzählige!) bekommt man einen Konsumations-Bon:
      Konsumation
    • Das Öffnen der Tür wird hier stets mit „Drücken“ bezeichnet. Nicht so im Nachbarland:
      Stossen
    • Sparsamkeit bei Straßenschildern:
      Einbahn
    • Geld muss freilich auch in Österreich bezahlt werden, aber nicht an einer Kasse:
      Kassa
    • Ein liebevoller Ratschlag, doch in der U-Bahn nicht zu rauchen:
      Geldboersel
  • Ob dieser Name besonderen Schutz bedeutet?
    Mariahilf
  • Homonym der Woche: der Sturm (danke Klaus). Ab einer Windgeschwindigkeit von 74,9 km/h spricht man von Sturm. In Österreich heißt neuer Wein (teilvergorener Traubenmost) ebenfalls Sturm. Angreifer bei Mannschaftssportarten bilden einen Sturm und bei kriegerischen Handlungen heißt der Angriff ebenso.