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11/2018: Deliverbar

  • Schwierige Wörter I (danke Klaus):
    begleitet
    Womöglich kann man Ämter auch begleiten, aber i.d.R. werden sie bekleidet!
  • Wortungetüm der Woche (danke Jürgen): Telekommunikationinfrastrukturbeauftragter.
    Wenn ich einmal groß bin, werde ich das auch.
  • Schlagzeile der Woche:
    Geschlecht
    Das Geschlecht der Prinzessin ist bekannt? Ich würde vermuten: weiblich!
  • Überflüssige Buchstaben (danke Klaus):
    routiert
    Das hat also Routine?
  • Kindermund der Woche. Beim Tiereraten (jemand denkt sich ein Tier aus und man antwortet auf die Fragen danach nur mit „Ja“ oder „Nein“). Emma (10) hat sich schon bis zu „ein Vogel“ vorgearbeitet und rät: „Pinguin? Pfau?“ Immer antworte ich: „Nein“. Aber um ihr einen Tipp zu geben, sage ich: „P als Anfangsbuchstabe ist schon nicht schlecht.“ Darauf sie: „Pechvogel!"
  • Was ist eigentlich ein Blockbuster? Ein Bestseller! Wirklich? So weit ist es schon gekommen, dass ein englisches Wort mit einem anderen erklärt wird. Das ist nämlich nicht Neudeutsch, das ist Englisch. Übrigens: Verkaufsschlager.
  • Warum wird aus „Bürger“ immer häufiger der „Mitbürger“? Warum soll ich nur „Mit-“ sein? So wie bei „Fahrer“ und „Mitfahrer“ oder „Bewohner“ und „Mitbewohner“. Aber in diesen Fällen gibt es eine spezielle Bedeutung. Wo aber ist der Unterschied zwischen Bürgern und Mitbürgern?
  • Paradoxon der Woche I in einem Vorstellungsgespräch: „Damit konnte ich einen Download hochladen.“ Die Kandidatin war etwas aufgeregt.
  • Schwierige Wörter II: „Wir haben ihnen einen Termin anvisiert.“ Aufs Korn genommen? Wenn ich etwas anvisiere, dann ziele ich auf etwas. Ein (zukünftiger) Termin aber kann angekündigt, avisiert werden.
  • Überflüssige Informationen im kurzen Text:
    DrittesMal
    So weit kann jedes Vorschulkind rechnen: Wenn man zum dritten Mal Eltern wird, sind bereits zwei Kinder da. Im Grunde ist aber auch die Zeitform „haben bereits zwei Kinder“ falsch, denn inzwischen sind es ja drei! Korrekt müsste es „hatten bereits zwei Kinder“ heißen.
  • Um gender-mäßig korrekt zu sein, soll ja im alten Volkslied „Der Mond ist aufgegangen“ die Zeile „und unser’n kranken Nachbarn auch“ in „und alle kranken Menschen auch“ geändert werden.
    Genau genommen hätte ich mich als Kämpferin oder KämpferIn oder Kämpfer*in oder Kämpferix für gender-gerechte Sprache gar nicht darüber aufregen müssen, denn offenbar werden im Liedtext nur männliche Zeitgenossen als krank beschrieben — Frauen sind stets gesund. Davon hätte ich mich als Mann eigentlich schon immer betroffen fühlen müssen. Gut, dass das jetzt endlich vorbei ist!
  • Denglisch der Woche: „… damit das ein deliverbarer Service wird.“ Geliefert wird nämlich schon lange nicht mehr.
  • Paradoxon der Woche II:
    Mordsgluck
    Die Frau hat überlebt und das heißt dann „Mordsglück“?
  • Homonym der Woche: der Stoff (danke Klaus). Die Näherin kennt den Stoff und der Chemiker. Es gibt den Werkstoff und den Stoff in der Literatur. Der Lehrer vermittelt den Stoff und der Drogenhändler auch.