Veröffentlicht am von

21/2013: Scharlatane oder Politiker?

  • Hier, in der c’t 12/2013, haben wir wieder einmal einen klassischen Um-Zu-Fehler: „Der studierte Physiker wurde zunächst zum Soziologieprofessor und heuerte später als Leiter einer Forschungsgruppe bei Yahoo an, um dann zu Microsoft zu wechseln.“ War die Leitung der Yahoo-Forschungsgruppe zwingende Voraussetzung für die Stelle bei Microsoft? Ging er nur deswegen erst zu Yahoo, weil er schon zu dieser Zeit vorhatte, danach bei MS anzuheuern? Vermutlich nicht.
  • Euphemismus der Woche. Thema: Schulnetzplanung. Unklarheiten und Unsicherheiten sind in diesem Zusammenhang noch freundliche Formulierungen. Auf die Frage einer Mutter: „Sind da Scharlatane am Werk?“ meinte ein offizieller Vertreter: „Nein.“ Nochmalige Nachfrage: „Wie nennen wir die dann?“ Antwort: „Politiker!“
  • Wie steigert man „Maxi“? Indem man es mit zwei „x“ schreibt:
    Maxxi
  • Die Soße ist ein gar schwieriges Wort. Schreibt man so?
    ssose
    Oder so?
    sose
    Das war übrigens das gleiche Werbeschild – jeweils Vorder- und Rückseite.
  • Und dann habe ich noch eine Frage. Welche Art Salat ist das?
    Salat
  • Die Chinesen führen jetzt auch Wild (danke Frank):
    Bambi-Goreng
    Dass sie aber ausgerechnet das kleine Bambi schlachten mussten …
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche (danke Klaus):
    Bösartig
    Ja gibt es denn auch gutartige Schädlinge?
  • Neue Wörter. Die TA über den Eurovision Song Contest: „Umgekehrt sind alle Länder aus Ex-Jugoslawien in den Halbfinales weggestimmt worden.“ Man kann ausscheiden, Stimmen verlieren und überstimmt werden, aber wegstimmen gibt’s nicht. Danach folgte dann noch der hoch-philosophische Satz der deutschen Teilnehmerin: „Bis zum Ende weiß keiner, wie es ausgeht.“ Jetzt wissen wir es – Deutschland landet wie häufig weit hinten.
  • Kann man nach oben sinken (danke Klaus)?
    Sinkt-Nach-Unten
  • Kreative Eltern bei der Namenswahl (danke Christian):
    Klausgraber
  • Kurznachrichten I (danke Klaus):
    Hooligan-Konzern
    Jetzt gründen die schon Konzerne!
  • Einfache Frage … oder doch nicht (danke Maria)?
    Umfrage
    Zur Sicherheit: Offene Fragen kann man nicht mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten, also hätten es 100% bei „Weiß nicht“ sein müssen.
  • Kurznachrichten II (danke Klaus):
    Wasserstapler
    Hochstapler in Erfurt!
  • Ob das ein Fest wird (danke Heiko)?
    Weg-mit-Gott
    Gehen wir mal davon aus, dass das „WEG“ als Substantiv und nicht als Konjunktion gemeint war.
  • Denglisch der Woche. Wenn Marketing-Kollegen in einer Veranstaltungspause über Urlaub sprechen (sie nennen das freilich Smalltalk): „Also erst Sightseeing und dann relaxen, sonst ist es mir too much!“ Mir auch. Und es fällt auf, dass sie über 25 sind, denn sie sagen „relaxen“ statt „chillen“;-)
  • Schlagzeile der Woche (danke Benjamin). „Galaxy S4 Active: Bald Wasser- und staubfeste Ankündigung?“ Was ist eine staubfeste Ankündigung? Vielleicht das Gegenteil von feuchter Aussprache.
  • Homonym der Woche: der Druck (danke Klaus). Der Druck begegnet uns bereits in der Schule im Fach Physik und, weil es ja von Johannes Gutenberg erfunden wurde, den Druck von Büchern und anderen Erzeugnissen. In der Kunst gibt es den Druck als Reproduktion eines Gemäldes und für die Fußballer zweier deutscher Vereine vor dem Endspiel am Samstag Druck als Stress bzw. Belastung.
Mehr über: euphemismus, pleonasmus