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29/2014: Fahre 30 Kinder!

  • Nach der WM. Manuel Neuer: „Ganz Deutschland ist Weltmeister!“. Wir sind zwar nicht mehr Papst (das sind immerhin die Argentinier), aber Weltmeister. Die Deutschthemen sehen das geradezu schweizerisch neutral – weder fühlte ich mich damals als Papst, noch heute als Weltmeister.
  • Die wohl kreativste Berufsgruppe, was die Namensgebung betrifft, sind offenbar die Frisöre. Es gibt sogar eine Webseite mit Namen von Frisörsalons. Ein weiteres Beispiel kann ich aus Darlingerode im Harz beisteuern:
    Haarzlook
    Die Jungendsprache könnte vielleicht noch Hartz-Look für besonders preiswerte Schnitte erfinden.
  • Pluralbildung. Manches ist ja ein Dilemma (Zwangslage). Was aber, wenn gleich mehrere davon daherkommen? Der Plural, oder besser gesagt ein Plural, lautet Dilemmata. Aber auch Dilemmas lässt der Duden zu, auch damit wird’s nicht dilemmatisch – als Adjektiv gibt es das Wort also auch.
  • Ich dachte, die Zone läge lange hinter uns (danke Klaus):
    BeEntlandeZone
    Nach dem „Be-“ waren die Bindestriche offenbar aus.
  • Was soll ich mit dieser Aufforderung in Erfurt-Marbach anfangen?
    Fahre30Kinder
    Also in mein Auto passen so viele Kinder nicht hinein.
  • Überschrift der Woche (danke Klaus): „Nordkorea hat zwei Kurzstreckenraketen abgeschossen“. Die von Südkorea aus anflogen? Nein, gestartet wurden die Raketen in Nordkorea. Mit abschießen sollte man also vorsichtig sein – in jeder Hinsicht.
  • Kurzmeldungen (danke Klaus):
    Isst
    In welchem Land befindet sich die „protugisische Notenbank“ und warum „isst“ die Bank ausreichend kapitalisiert?
  • Juristendeutsch I. Was wird wohl „Ausfluss aus § XX Abs. Y Gesetz Z“ gemeint sein? Was fließt da aus?
  • Juristendeutsch II. Was ist eine „satzungsgemäße Abbedingung“? Gut, steht im Duden. Gemeint ist eine Außerkraftsetzung, hätte man also auch so schreiben können.
  • Deutsche Gründlichkeit (danke Anja):
    Stromspar-Check
    Alles Energiebewusstsein in Ehren, aber sind 500 nicht etwas zu viel?
  • Denglisch der Woche: „Umstyling-Aktion“. Statt, wenn man seinen Stil wechselt (umswitcht!), kann man jetzt umstylen.
  • Einmal davon abgesehen, ob ich mich von einer Behörde betreuen lassen möchte – rechts und links richtig einzuordnen, kann verwirrend sein:
    Betreuungsbehoerde
  • Homonym der Woche: die Bahn (danke Klaus). Als Pendler denke ich zuerst an das Verkehrsmittel bzw. das Unternehmen. Es kann sich aber auch um einen Weg oder eine Spur für ein Verkehrsmittel handeln (z.B. die Startbahn). Der Mathematiker kann die Bahn bei Gruppenoperationen, der Physiker und Astronom bei der Flugbahn und der Handwerker nennt die Schlagfläche des Hammers auch Bahn. Schließlich gibt’s die Bahn beim Sport, z.B. beim Schwimmen und in der Leichtathletik.