Ich weiß – letzte Woche keine
Deutschthemen. Die Deutschthemen hatten eine Woche Urlaub und kommen daher in
dieser Woche mit umso mehr Punkten zurück.
- Produktbezeichnungen:

Daneben lag aber nicht Schinkenbums.
- Überschrift
eines elektronischen Rundbriefes (das ist ein Newsletter;-): „Larry
Ellison umbaut Oracle weiter“. Erneut:
Wenn bei einem solchen Verb die Vorsilbe betont wird (umbauen), dann wird getrennt (baut um). Es gibt auch die
Bedeutung umbauen, im Sinne von
um etwas herum bauen. Dann wird nicht getrennt.
- Kurzmeldung
bei Heise.de (danke Jörg): „Bundesregierung will den Krebs mit Datenbanken
bekämpfen“. Früher wurden noch Medikamente und Operationen erwogen.
- Schweizerdeutsch
(danke Steffen): „Drohende Busse. Selbst bei einer Rückgabe der Geige ist
das eingeleitete Verwaltungsstrafverfahren gegen die Musikerin wegen
Verstosses gegen das Mehrwertsteuergesetz nicht aus der Welt zu schaffen.
Die kolportierte Höhe der Busse von 675 000 Franken, entsprechend dem
anderthalbfachen Betrag der Einfuhrabgabe, ist laut Tschudin aber wohl zu
hoch gegriffen. Falls sie nicht vorsätzlich gehandelt habe, könne die Geigerin
mit maximal 10 000 Franken gebüsst werden.“ Das ß ist eben doch für manche
Sache gut.
- Kundenrückmeldung
(danke Uwe): „… ich hab endlich das ‚fast ok‘ von …“ Wie viel Prozent ok
sind das?
- Werbung
(danke Herr Wolff):

So günstig sind die sonst nicht!
- Geschlechtergerechte
Bezeichnungen („gendern“) sind ja immer wieder einmal Gegenstand der
Diskussion, z.B. ob Fußball spielende Frauen als Mannschaft zu bezeichnen
sind oder ein weiblicher Seemann doch eher nicht Seefrau heißen sollte, um
nicht als Nixe zu enden. Ein Lausitzer Bierhersteller hat das so gelöst:

Eigentlich müsste das den Gleichstellungsbeauftragten auf den Plan rufen,
denn ursprünglich gibt es ja nur das
Radler (also sächlich!) und nun noch die Radlerin. Wo bleibt der Radler?
- Dialekte
I. In Sachsen gibt es als Bezeichnung für eine Tasse (Tässchen) auch
Dippel oder Tippel:

Cappuccino wird allerdings trotzdem mit Doppel-p geschrieben.
- Dialekte
II. Richtungsangaben in Ostsachsen:


- Öffnungszeiten.
Man sollte immer das Kleingedruckte lesen, den „jeden Tag“ heißt eben
nicht täglich:

- Denglisch
aus der Einladung zu einer Internet-Veranstaltung (danke Markus):
„Nett-Working“.
- Meldung
in der Freien Presse (FP): „Anderthalb Wochen nach dem Chemnitzer Vorfall
wurden in Bayern zwei Tatverdächtige
gestellt. Das Trio sei mit dem
Wohnmobil unterwegs gewesen.“ Welch Glück, dass nicht die Polizei, sondern
nur der Journalist beim Zählen durcheinander kam!
- „Altmeier
will EEG-Gesetz überarbeiten“ titelt die FP. Was bedeutet EEG?
Erneuerbare-Energien-Gesetz. Es soll also das
Erneuerbare-Energien-Gesetz-Gesetz (EEG-Gesetz) überarbeitet werden? Bitte
im PDF-Format!
- Die
FP-Sportredaktion mit einer Bildunterschrift: „CFC-Kapitän Carsten Sträßer
bedankte sich nach dem Schlusspfiff am Mittwochabend im Stadion an der
Gellertstraße mit Tochter Felicia
auf dem Arm bei den Fans.“ Und hier das Bild dazu:

Wenn das „auf dem Arm“ ist, dann hoffen wir, dass er wenigstens die Beine
an der richtigen Stelle hat – das ist für Fußballer unerlässlich.
- Kuriose
Silbentrennung:
- Tortur-mein-gang – mein
Gang ist das nicht.
- Silbentrennung in der
TA: Recht-sexperte – toller Beruf!
- Eine besondere Art der Worttrennung gibt es in
Jonsdorf:
- Homonym
der Woche: der Bremser (danke Klaus). Früher gab es eine solche Funktion
im Zug. Im Bobsport heißt der letzte, der hinten einsteigt auch Bremser. Bremser
ist aber auch ein fränkischer Traubenmost, bei dem die Gärung bereits
begonnen hat.