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39/2013: Große Giganten und disruptives Knabbern

  • Angebot der Woche (danke Maria):
    DonnerKebab
    Die Frage ist: Wird hier Kebab bei Gewitter zubereitet oder gegessen?
  • TA-Interview mit einem Bob-Fahrer wegen der Qualifikation: „Haben Sie Angst vor der internen deutschen Selektion?“ „Nein. Respekt schon. Es gibt schließlich mit Friedrich und mir sowie Thomas Florschütz und Manuel Machata gleich vier Klasse-Piloten, die um vier Olympia-Plätze kämpfen.“ Vier Leute „kämpfen“ um vier Plätze – das wird ja sehr spannend! Genau genommen geht es allerdings um nur drei Startplätze. Es lohnt sich also doch, zu kämpfen.
  • Mathematikthema der Woche (danke Herr Lohmeier): „… will sein Online-Geschäft ausweiten und die Umsätze von aktuell 50 Millionen Euro mittelfristig auf 350 Millionen Euro verdoppeln.“ Ähm … 50 mal 2?
  • Denglisch der Woche I:
    OneColour
    In der Fashion World (früher: Modewelt) schreibt man Englisch. Einfarbiges ist ein Muss, aber so geschrieben wäre das offenbar zu einfältig.
  • Denglisch der Woche II (danke Torsten):
    SliderRave
    Wie man sieht – die Schreibwarenbranche geht auch mit der Mode, sie slided und surft kugelig.
  • Denglisch der Woche III (danke Herr Scharf). Auch die Staubsaugervertreter können nicht einfach nur „Staub“ sa(u)gen:
    SwifferDuster
  • Denglisch der Woche IV (danke Klaus). Der MDR mit einem Aufmacher:
    MakingOf
  • Kindermund der Woche. Wegen eines Auswärtstermins trieb ich mich in dieser Woche morgens einmal länger als gewöhnlich zu Hause herum. Tim (15) daraufhin: „Papa, hast du heute die erste Stunde Ausfall?“
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche: „Die großen Internetgiganten haben sich durchgesetzt.“ Gibt es sie eigentlich, die kleinen Giganten?
  • Fremdwörter I: „Die Googles und Facebooks dieser Welt knabbern auf eine sehr disruptive Weise immer mehr von unserm Geschäft ab.“ Disruptiv bedeutet: ein Gleichgewicht, ein System zerstörend. Eine disruptive Technologie verdrängt eine bestehende vollständig. Wenn diese vollständige Verdrängung aber knabbernd erfolgt – dann kann das dauern.
  • Fremdwörter II: „Und jemand wie Hanley, die seit Jahren Jungen-Riegen als Trainerin betreut, bietet sich als Fachfrau vermutlich mehr an, als manch theorie-geschultes männliches Pedant.“ Als journalistischer Fachmann hätte der Autor den Unterschied zwischen Pedant (Prinzipienreiter, Erbsenzähler) und Pendant (Gegenstück, Entsprechung) eigentlich kennen müssen.
  • Aus dem Alltag (danke Uwe): „Könnten Sie mir eventuell 2 Terminvorschläge für eine TelKo vorschlagen?“ Die Terminbestätigung wurde anschließend bestätigt.
  • Uni-Deutsch. Die TU Ilmenau fragte Studenten, was sie Studienanfängern empfehlen würden: „Welche Tipps hast du für Erstis?“ Ich hab dann aber nicht gelesen, was die Zweitis, Viertis, Sechstis und Achtis rieten.
  • Homonym der Woche: die Schabracke (danke Herr Jarmuschek). Eine Schabracke kennt der Reiter als Decke für den Pferderücken oder auch als Sattelfleck (auch bei anderen Tieren als Pferden wie Schakal und Tapir). Die Schabracke ist ebenfalls eine Fensterdekoration und eine Bügeleinlage. Von weiblichem Genus dient die Schabracke aber auch für: eine abgenutzte Sache und als Beleidigung für eine alte Frau.