Aus
der Computerzeitung: „Cloud-Ansätze sind noch nebulös“ (danke Udo) Wer schon
einmal in einer Wolke war, weiß das;-)
Microsoft
wirbt einen Experten für Suchtechnologien bei Yahoo ab. Und wie heißt der
Experte für Suche? Sean Suchter. Der Name ist eben doch manchmal
Programm.
Die
TA auf der Wirtschaftsseite: "Die Thüringer Solarbrache setzt ihren
Vormarsch unbeirrt fort" Daran scheitert die Rechtschreibkontrolle des
Textprogrammes. Eine Brache, hier auf die Solarindustrie bezogen also eine
Industriebrache, entsteht nach Aufgabe der industriellen Nutzung (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Brache#Industrie-_und_Gewerbebrache).
Die Überschrift in der Zeitung bedeutet daher, dass die Thüringer
Solarindustrie den Bach runter geht - das Gegenteil ist der Fall.
Der
Rathauskurier Weimar in vorweihnachtlicher Stimmung (danke Micha): "Die Grippe
kommt am ersten Advent um 11.30 Uhr auf
den Marktplatz." Gut, wenn man geimpft ist. Gemeint war freilich die
Krippe als Symbol in der Weihnachtszeit, weil Jesus nach der Geburt in eine
solche (Futter-)Krippe gelegt worden sein soll.
In
Erfurt wird ein Haus besetzt gehalten. Am letzten Wochenende fand dazu eine
Demonstration statt. Auf einem Plakat unterstrichen Teilnehmer auch
orthografisch die Wichtig- und Einzigartigkeit für die Region: "HÄNDE WEG
vom Besetzten Haus". Adjektive stehen vor Substantiven, um diese
näher zu beschreiben. Es gibt kleine, große, alte, neue, rekonstruierte und
einsturzgefährdete Häuser. Spricht man vom "Besetzten Haus", so steht
ihm die Großschreibung nur zu, wenn es substantiviert ist (z.B. mein Lieber,
viel Neues) oder es sich um einen Eigennamen handelt. Beispiele hierfür: der
Rote Platz (in Moskau), das Rote Meer, der Nahe Osten. Vielleicht sollten sich
die Hausbesetzer etwas mehr in Bescheidenheit üben. Auch hierfür ein Beispiel,
die "Gesellschaft für deutsche Sprache" kommt mit einem kleinen
"d" aus. Groß- und Kleinschreibung? Alles böhmische Dörfer…
An
meinem Auto war dieser Zettel nicht!
Der
Wetterbericht im Morgenmagazin: "Es ist vielfach trocken." Ein
besondere Steigerung von trocken, es ist sozusagen "trockenst".
Die
IWB 24/08: "Die Probanten der Generation 50+ sollten…" Das ist
in der Tat schwierig mit dieser Endung -ant/-and. Schon bei
"Diplomand" sah ich verschiedentlich das falsche
"Diplomant". Wie soll man wissen, dass es zwar der Praktikant und der
Absolvent, aber eben der Proband, der Doktorand oder der Konfirmand heißt?
Hören kann man bei allen keinen großen Unterschied, was an der sog.
Auslautverhärtung liegt. Ob es sich um einen Hund oder Hunt (Transportwagen im
Bergbau) handelt, kann man nur aus dem Kontext hören. Die grammatikalische
Unterscheidung rührt von den jeweiligen lateinischen Grundformen her, deren
ausführliche Beschreibung euch hier vermutlich langweilen würde. Zwei schöne
Beispiele sind auch der Reverend (Geistlicher der anglikanischen Kirche) und
der Referent (Redner). Minuend, Subtrahend, Dividend, aber Patient, Dozent -
alles klar?
(Besonderes)
Homonym der Woche: die Wachstube (danke Jens) Es könnte sich entweder um eine
Wach-stube (Bereitschaftsraum des Wachpersonals) oder Wachs-tube (mit Wachs
gefüllte Tube) handeln. Der Wächter ging (zur Pflege seiner Stiefel) in die
Wachstube zur Wachstube.