Deutschthemen zum Freitag - Das Blog


Ja, Sie lesen richtig: das Blog. Da es sich um das Internet-Tagebuch handelt, ist Blog von sächlichem Genus. Aber das nur als Erklärung für die Überschrift.

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Gern dürfen die Beiträge zitiert werden - über eine entsprechende Quellenangabe mit Link freue ich mich.

Die bisherigen Ausgaben stehen jeweils als zusammengefasster Beitrag zur Verfügung. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen.

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17/2017: Startsaite

  • Musisch veranlagter Entwickler gesucht (danke Klaus):
    Startsaite
    Für zart besaitete Seiten.
  • Fußballer im Interview:
    AllesMenschen
    Klar sind wir alle Menschen und wahrscheinlich hat der Rasenballsportler das auch so gesagt, aber muss man das als Journalist auch so schreiben?
  • Wenn Frauen wandern (danke Klaus):
    Wandererin
    Politisch überkorrekt!
  • Spruch der Woche: „Das ist einfach schwierig.“ Ja, kann leicht schwer werden.
  • Komplizierte Fremdwörter (danke Klaus):
    Frenchise
    Es gibt zwar „French Fries“, aber das heißt bei uns „Pommes Frites“. Franchise hingegen heißt auf Deutsch: Konzessionsverkauf.
  • In der Jugendsprache wird viel vereinfacht. Bspw. gibt es bei der Bewertung einer Sache oder Tätigkeit lediglich zwei Extremaussagen: „Das ist voll cool.“ oder „Ich hasse es.“ Woher kommt die Wortarmut? Sicher gibt es wenige, die Hausaufgaben lieben. Aber muss man sie deshalb gleich hassen? Können sie nicht auch schwer, mühsam, zeitraubend oder meinetwegen auch unsinnig und überflüssig sein? Vielleicht ist es nur (Wort-)Faulheit, möglicherweise Unvermögen/Unkenntnis. Jedenfalls ist es eintönig. Ein Gespräch zwischen zwei Azubis im Zug zwischen Erfurt und Weimar (Fahrzeit 12min) beinhaltete 62 Mal das Wort „Alter“. Ich hasste die beiden Burschen deswegen nicht. Aber es nervte gewaltig!
  • Kalkulation der Woche (danke Herr Ebel):
    TOPSchlauch
    Warum günstig kaufen, wenn’s auch ein bisschen teurer geht?
  • Doppelte Verneinung (danke Klaus):
    NichtKeine
    „Nie und nimmer“ gilt als Tautologie, aber „nicht keine“ ist das niemals nicht.
  • Homonym der Woche: die Flanke (danke Klaus). Die Flanke begegnet uns als Berghang, beim Signalwechsel (Regelungstechnik), beim Militär, beim Fußball (Sonderform: Bananenflanke), in der Anatomie (seitlicher Bauch), in der Heraldik (das ist die Wappenkunde) und beim Turnen und Voltigieren (Akrobatik auf Pferden).
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10/2015: Impregnierung

 

  • Neue Bedeutung von Adjektiven. Severin Freund nach dem Gewinn des WM-Titels: „Es hat brutal Spaß gemacht.“ Na, wenn das nicht weh tut.
  • Magie der Woche (danke Klaus):
    Minimiert
    Ich bevorzuge ja eher „das Blog“ (von: das Internet-Tagebuch), aber der Duden lässt zusätzlich die männliche Form zu. Wie sich allerdings Kategorien von allein minimieren - man weiß es nicht.
  • Politikerdeutsch. Verkehrsminister Dobrindt: „Die Maut ist ein wichtiger Baustein zur aktiven Mobilitätsfreiheit.“ Wenn man diesen Satz versteht, dann hat er seinen Zweck verfehlt!
  • Schwierige Fremdwörter (danke Klaus):
    Impregnierung
    Eine prägende oder auch prägnante Angelegenheit!
  • Baumarktdeutsch für Fortgeschrittene (danke Herr Ebel): „Ich stehe im Baumarkt meines Vertrauens und brauche einen neuen Stil für eine Schaufel, weil ich neulich mit etwas zu viel Elan ans Werk ging. Schaufel, mein Modell, 6.90€. Gut, aber wo sind die Stile? Die Verkäuferin nimmt mich bei der Hand. Der Gang ist lang, sehr lang und ganz, ganz hinten, ganz, ganz unten, liegen sie, die Stile pur, ohne Schaufel. Preis: 6,50€ Wo ist denn da die Logik?“ Das ist die Strafgebühr für schlechten Stil!
  • Die Marketingabteilung mit Einfällen (danke Michael):
    Getranke
  • Was alles so als Fisch zählt (danke Michael):
    Fischschmaus
    Bratkartoffeln aus den Tiefen des Wassers - moderne Wasserbraterei.
  • Denglisch der Woche (danke Jens):
    Gedebuggt
    Gedebuggt - klingt ein bisschen wie gedemütigt.
  • Kuriose Silbentrennung: der Nacht-ester
  • Adjektiv oder Substantiv (danke Anja)?
    PlatteHuhnerbrust
    Ziemlich flach!
  • Homonym der Woche: die Raupe (danke Klaus). Im Tierreich heißt die Larve der Schmetterlinge Raupe (berühmt: Die Raupe Nimmersatt). Eine Baumaschine kann’s auch sein oder eine Gleiskette (eine in sich geschlossene Kette für Kettenfahrzeuge).
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08/2015: Geschwindigkeitstransport

 

  • Schwierige Fremdwörter (danke Anja):
    Burocontainer
    Bürocontainer ist ein gar kompliziertes Wort!
  • Kommentar beim Skispringen: „Und dann, als es für ihn ganz schwer wird, die Geschwindigkeit zu transportieren …“. Vielleicht gibt es ja einen Physiker, der erklären kann, wie man Geschwindigkeit transportiert.
  • Der Fußball darf natürlich auch nicht fehlen (danke Jürgen): „Schmid bringt den Eckstoß scharf vor das Tor, Philipp kommt mit Tempo heran und wuchtet seinen Kopf in den Ball …“ … trägt ihn seitdem als Ballmütze.
  • Politiker oder Fußballtrainer: „Wir müssen nun etwas versuchen.“ Der Satz stammt von Stuttgarts Trainer Huub Stevens nach abermaliger Niederlage seiner Mannschaft - hätte man sich aber auch von einem Politiker nach einer Wahl vorstellen können. Wir müssen nun etwas versuchen - klingt zuverlässig nach … allem oder auch nach nichts.
  • Neue Wörter (danke Holger):
    Zuende
    Es gibt weder „amende“ noch „zuende“, sondern nur „zu Ende“ - getrennt geschrieben.
  • Schwierige Zeitformen: „Oliver B. schubste dabei offenbar mutwillig eine Frau zu Boden, die sich das Nasenbein gebrochen hatte.“ Liest man den gesamten Artikel, dann wird klar: Das Schubsen führte zum Fall und dieser zum Nasenbeinbruch. So, wie es in dem Satz allerdings steht, liest man: Erst brach sich die Frau das Nasenbein, dann kam der Schubser. Plusquamperfekt (vollendete Vergangenheit) heißt das.
  • Aus einem einschlägigen Forum: „Da ich keine Anhung hatte, bittete ich den netten Herrn um zusendung per Email.“ Keine Ahnung (oder An-hung?), ob er auch um Erklärung der Beugung des starken Verbs „bitten“ bat. In dem Forenbeitrag ging’s dann noch weiter mit diesem Satz: „Es ist gut zu wiesen das man auch Gelder auserhalb EU …“ Da ist ein wahrer Tastatur-Legastheniker am Werk.
  • Mutprobe - wer traut sich, in diesen Aufzug einzusteigen?
    Aufzug
    Vor allem, wenn man weiß, dass das Gebäude nur Etagen von -1 bis 9 hat.
  • Homonym der Woche: die Wirtschaft (danke Klaus). „So eine Wirtschaft!“, sagt man umgangssprachlich, wenn irgendetwas nicht so optimal läuft. Fürs leibliche Wohl sorgt jedoch eine andere Form der Wirtschaft, manchmal vorrangig mit Flüssigkeiten, wenn’s eine Schankwirtschaft ist. Die Wirtschaft allgemein bezeichnet die Gesamtheit aller Unternehmen.
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05/2015: Versandet

 

  • Kleiner Nachtrag zum, berechtigten, Einwand (danke Hajo) bzgl. des Aufzugs: Die umgangssprachlich verbreitete Bedeutung Fahrstuhl für den Lift/Aufzug wird verbreitet auch als inkorrekt angesehen, weil ein Fahrstuhl nur im Sinne von Krankenfahrstuhl, also eine für horizontale Fortbewegungen gedachte Einrichtung, genutzt wird. Hingegen ist es komisch, Aufzug dann für die Vertikale zu nutzen, ist doch die Richtung nicht ausschließlich aufwärts. Genau genommen müsste es für die Gegenrichtung Abzug heißen. Ein Dilemma.
  • Schwierige Fremdwörter (danke Klaus): „Ob und inwieweit der Text die Meinung führender Vereinsmitglieder widerspiegelt, ist unklar. Veröffentlicht wurde die Kolumne unter dem Synonym ‚Säbener Sigi‘.“ Pseudonym!
  • Kindermund der Woche. Beim Schneemann-Bau mit Emma (7): „Papa, das ist eine Vorkugel. Aus der kann dann später der Kopf gebaut werden.“
  • Multiple Verwirrung bei mdr-info (danke Uwe): „Der deutsche Innenminister, Lothar de Maiziere will Twitter, Facebook und Co. freiwillig verpflichten …“ Also, der Innenminister heißt seit Ende 2013 Thomas de Maiziere und ist mit dem letzten Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maiziere, noch nicht einmal verwandt. Gespannt dürfen wir sein, wie genau eine „freiwillige Verpflichtung“ funktionieren wird.
  • Selbst der sprachliche Umgang mit Tebartz ist schwierig (danke Klaus):
    Sekrater
    Irgendwie assoziiere ich bei diesem Typen „Sekräter“ mit „Täter“.
  • Kurzmeldung der Woche (danke Klaus):
    Aushandeln
    Einen ausgeben kannte ich, vielleicht ist bei den Griechen „einen aushandeln“ mit Ouzo-Genuss verbunden?
  • Groß- und Kleinschreibung: „Um alle Einstellungen auf Ihre korrekte Funktionalität zu überprüfen, führen Sie bitte die folgenden Schritte durch:“ Meine korrekte Funktionalität? Wer wagt es, zu vermuten, ich würde nicht korrekt funktionieren?
  • Denglisch der Woche: „Bereits 35 Mal hat der fast 80-Jährige den Rennsteiglauf gefinisht.“ Diesen Satz hätte ich anders beendet.
  • Kann das eine automatische Übersetzung sein oder war Freud im Spiel (danke Michael):
    Versandet
    Versandet klingt für eine Lieferung so gar nicht positiv. Wenn ich die Beschriftung der Schaltfläche „Liefer Bestätigung“ als Imperativ (Befehlsform) auffasse, dann soll ich auch noch eine Bestätigung liefern.
  • Homonym der Woche: der Haushalt (danke Klaus). Beim chauvinistischen Spruch „Das bisschen Haushalt …“ schwingt viel Ahnungslosigkeit mit. Ein privater Konsument ist auch ein (Privat-)Haushalt. Unternehmen sowie Städte, Gemeinden, Länder und Staaten haben ihn auch.
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01/2014: Goldspieler und öffentliches Outing

Allen Deutschthemen-Lesern ein gesundes und glückliches neues Jahr.

  • Zweifelhafte Übersetzung I (danke Torsten):
    Beaengstigend
    In der Tat beängstigend!
  • Zweifelhafte Übersetzung II: „Bitte nehmen Sie sich 5 Minuten, um die angehängte Datei zu füllen, um Ihr Konto und Ihre Zeit für Ihre zukünftige Nutzungen speichern.“ Ich kann Zeit für zukünftige Nutzung speichern – toll!
  • Denglisch der Woche (danke Sebastian):
    Unique
    Unique Texte sind simple einzigartig!
  • Jahreszahlmauschelei (danke Klaus):
    1990er
    Ich bin ja schon auf die 1990er dieses Jahrhunderts gespannt.
  • Fremdwortschwierigkeiten I (danke Dorit): „Ihre Anfrage an den bahn.bonos-Service“. Ich dachte, es gibt nur einen Bono (Sänger der Band U2) – aber die Bahn scheint gleich mehrere davon zu haben.
  • Fremdwortschwierigkeiten II: „1954 beging Turing vermutlich als Folge dieser Zwangsbehandlung Suzid.“ Vielleicht ist ein Suzid nicht ganz so tödlich, der Suizid (Selbsttötung) jedoch ist es.
  • Passende Werbung (danke Klaus). Wer hier kurz vor Weihnachten klickt, erfährt zumindest für die letzten Tage des Jahres wichtige Dinge:
    Liebesleben
  • Groß- und Kleinschreibung: „Mehr Bedarf es nicht für den Einstieg.“ Auch wenn der Bedarf manchmal groß ist, bedarf es hier der Kleinschreibung.
  • Textunsicherheiten bei Weihnachtsliedern: „Maria durch ein‘ Holzweg ging“. Ich weiß ja nicht, ob da nicht doch der Dornwald besser ist.
  • Kurznachrichten (danke Klaus):
    Goldspieler
    Ein Goldspieler als Telekom-Chef – geht das gut?
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche bei T-Online: „Öffentliches Outing“. Kann man sich etwa auch heimlich outen?
  • Unsere österreichischen Nachbarn sind ja bekannt für ihre Traditionen und ihren Charme. Das beste Beispiel dafür liefert ein Hinweis in der U-Bahn, gesprochen mit liebevoller Stimme: „Bitte seien Sie achtsam – zwischen dem Zug und dem Bahnsteig ist ein Spalt.“ (Die Londoner Tube klingt dagegen regelrecht rüde: „Mind the gap between the train and the platform.“)
    Obwohl sie ebenso wie wir Deutsch sprechen, gibt es doch ein paar Unterschiede:
    • In Deutschland wird man etwas überwiegend benutzen, die Österreicher benützen:
      Benuetzung
    • In Kaffeehaus (und davon gibt’s in Wien unzählige!) bekommt man einen Konsumations-Bon:
      Konsumation
    • Das Öffnen der Tür wird hier stets mit „Drücken“ bezeichnet. Nicht so im Nachbarland:
      Stossen
    • Sparsamkeit bei Straßenschildern:
      Einbahn
    • Geld muss freilich auch in Österreich bezahlt werden, aber nicht an einer Kasse:
      Kassa
    • Ein liebevoller Ratschlag, doch in der U-Bahn nicht zu rauchen:
      Geldboersel
  • Ob dieser Name besonderen Schutz bedeutet?
    Mariahilf
  • Homonym der Woche: der Sturm (danke Klaus). Ab einer Windgeschwindigkeit von 74,9 km/h spricht man von Sturm. In Österreich heißt neuer Wein (teilvergorener Traubenmost) ebenfalls Sturm. Angreifer bei Mannschaftssportarten bilden einen Sturm und bei kriegerischen Handlungen heißt der Angriff ebenso.
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39/2013: Große Giganten und disruptives Knabbern

  • Angebot der Woche (danke Maria):
    DonnerKebab
    Die Frage ist: Wird hier Kebab bei Gewitter zubereitet oder gegessen?
  • TA-Interview mit einem Bob-Fahrer wegen der Qualifikation: „Haben Sie Angst vor der internen deutschen Selektion?“ „Nein. Respekt schon. Es gibt schließlich mit Friedrich und mir sowie Thomas Florschütz und Manuel Machata gleich vier Klasse-Piloten, die um vier Olympia-Plätze kämpfen.“ Vier Leute „kämpfen“ um vier Plätze – das wird ja sehr spannend! Genau genommen geht es allerdings um nur drei Startplätze. Es lohnt sich also doch, zu kämpfen.
  • Mathematikthema der Woche (danke Herr Lohmeier): „… will sein Online-Geschäft ausweiten und die Umsätze von aktuell 50 Millionen Euro mittelfristig auf 350 Millionen Euro verdoppeln.“ Ähm … 50 mal 2?
  • Denglisch der Woche I:
    OneColour
    In der Fashion World (früher: Modewelt) schreibt man Englisch. Einfarbiges ist ein Muss, aber so geschrieben wäre das offenbar zu einfältig.
  • Denglisch der Woche II (danke Torsten):
    SliderRave
    Wie man sieht – die Schreibwarenbranche geht auch mit der Mode, sie slided und surft kugelig.
  • Denglisch der Woche III (danke Herr Scharf). Auch die Staubsaugervertreter können nicht einfach nur „Staub“ sa(u)gen:
    SwifferDuster
  • Denglisch der Woche IV (danke Klaus). Der MDR mit einem Aufmacher:
    MakingOf
  • Kindermund der Woche. Wegen eines Auswärtstermins trieb ich mich in dieser Woche morgens einmal länger als gewöhnlich zu Hause herum. Tim (15) daraufhin: „Papa, hast du heute die erste Stunde Ausfall?“
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche: „Die großen Internetgiganten haben sich durchgesetzt.“ Gibt es sie eigentlich, die kleinen Giganten?
  • Fremdwörter I: „Die Googles und Facebooks dieser Welt knabbern auf eine sehr disruptive Weise immer mehr von unserm Geschäft ab.“ Disruptiv bedeutet: ein Gleichgewicht, ein System zerstörend. Eine disruptive Technologie verdrängt eine bestehende vollständig. Wenn diese vollständige Verdrängung aber knabbernd erfolgt – dann kann das dauern.
  • Fremdwörter II: „Und jemand wie Hanley, die seit Jahren Jungen-Riegen als Trainerin betreut, bietet sich als Fachfrau vermutlich mehr an, als manch theorie-geschultes männliches Pedant.“ Als journalistischer Fachmann hätte der Autor den Unterschied zwischen Pedant (Prinzipienreiter, Erbsenzähler) und Pendant (Gegenstück, Entsprechung) eigentlich kennen müssen.
  • Aus dem Alltag (danke Uwe): „Könnten Sie mir eventuell 2 Terminvorschläge für eine TelKo vorschlagen?“ Die Terminbestätigung wurde anschließend bestätigt.
  • Uni-Deutsch. Die TU Ilmenau fragte Studenten, was sie Studienanfängern empfehlen würden: „Welche Tipps hast du für Erstis?“ Ich hab dann aber nicht gelesen, was die Zweitis, Viertis, Sechstis und Achtis rieten.
  • Homonym der Woche: die Schabracke (danke Herr Jarmuschek). Eine Schabracke kennt der Reiter als Decke für den Pferderücken oder auch als Sattelfleck (auch bei anderen Tieren als Pferden wie Schakal und Tapir). Die Schabracke ist ebenfalls eine Fensterdekoration und eine Bügeleinlage. Von weiblichem Genus dient die Schabracke aber auch für: eine abgenutzte Sache und als Beleidigung für eine alte Frau.

 

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31/2013: Oschätzchen und Poolympiade

  • HSV-Torwart René Adler äußerte sich zu einer Knieverletzung: „Ich muss mich zur Geduld zwingen und meinen Verstand einschalten. Ich kann noch nicht sagen, ob es klappt.“ Sein Trainer Thorsten Fink meinte dazu: „Er trainiert teilweise, aber das geht nicht von heute auf morgen. Wir wollen nichts übers Knie brechen.“
    Weil ich ja die Fußballer gern einmal aufs Korn nehme – nun erhielt ich Unterstützung. Julian Draxler (Schalke 04) über das geistige Niveau von Fußballprofis: „Man muss nicht der hellste Kopf sein, um Fußball zu spielen. Manche spielen auch mit Totalschaden in der Birne groß auf.“ Ich weiß nicht, ob er das mit seinen 19 Jahren schon umfassend einschätzen kann. Auf jeden Fall hielt der junge Mann den Fußball für wichtiger in seinem derzeitigen Leben als die Schule – er verließ das Gymnasium vor dem Abschluss und wurde Profi.
  • Kindermund der Woche. Man kann ja halbnackt sein, oder eben ganz nackt. Kann man das dann noch steigern? Nackt ist nackt, könnte man denken, nackter also nicht mehr werden. Emma (5): „Nackt ist, wenn man noch einen Schlüpfer anhat. Ohne Schlüpfer ist nackig!“
  • Jugendsprache. Tom (11) zu seinem Bruder: „Ich habe voll gar nicht überlegt.“ Ich hoffe sehr, dass dieser Zustand nicht von Dauer ist.
  • Die Verkleinerungsform, den Diminutiv, gibt es ja für viele Substantive. Offenbar auch für Ortschaften, denn für das sächsische Oschatz gibt es in Brandenburg:
    Oschätzchen
  • Die Lausitzer Rundschau (LR) titelte: „Pumpernickel nach original Rezept“. Original kann sowohl als Substantiv als auch als Adjektiv genutzt werden. Entweder hätte es also „Original-Rezept“ oder „nach originalem Rezept“ heißen müssen. Original Duden!
  • Die LR berichtet weiter: „CDU-Landtagsabgeordnete Anja Heinrich, die 2012 eine Protestfahrt spendierte …“ Ich dachte immer, einen Protest kann man organisieren, gegen etwas erheben oder anbringen. In Brandenburg kann man Proteste hingegen auch spendieren. Wenn man aber in der Fußgängerzone wegen einer Spende angesprochen wird – spendet möglichst keine Proteste.
  • In einer Bildunterschrift verhaspelte sich der LR-Journalist dann vollends: „40 Jahre lang hatte er in dieserleben Wohnung gelebt und geraucht.“ Beim Rauchen hätte es vielleicht besser „diesertoten“ schreiben sollen.
  • Die Sportseite der LR warf erneut die Frage auf, wie das Land südlich von Kasachstan heißt: „… und holten den in Kirgisistan geborenen Stürmer nach Weißwasser.“ Früher sagten wir Kirgisien. Im Original heißt es „Кыргызстан“, weshalb vermutlich doch Kirgistan besser wäre.
  • Schildbürgerstreiche in Dresden. Wegen Baumaßnahmen wurden in dieser Straße Halteverbotsschilder für tatsächlich jede Parklücke aufgestellt:
    Schilderwald in Dresden
    Das ist vermutlich gesetzlich so geregelt, aber das Wiehern des Amtsschimmels kann man bis hierher hören.
  • Umgangssprache (danke Uta): „Diese Seilbrücke war so schmal, da konnte nur einer nebeneinander gehen.“ Oder eben alle hintereinander;-)
  • Auf der TA-Sportseite war von einer „Poolympiade“ die Rede. Erst nach dem Lesen des Artikels wurde mir klar, dass es nicht um eine Po-Olympiade ging.
  • Schwierige Wörter. Bei heise.de stand in dieser Woche: „Fast schon skuril anmutende Rechtsstreitigkeiten.“ Skurril (sonderbar, seltsam), eben mit „rr“, steht im Duden in der Liste der sog. schwierigen Wörter. Denn man muss schon aufpassen: Attrappe (2x Lautverdoppelung), aber Galerie. Jackett, aber Kumulation. Kommentar, aber Komitee.
  • Steigerungen (danke Herr Jarmuschek). Die Werbeleute haben’s aber auch nicht einfach. Wie soll man z.B. aus dem Meer der Gießkannenanbieter herausragen. Vielleicht mit einer solchen Beschreibung: „Ein schicker und stabiler Holzgriff rundet das Bild ab und macht die urige Gartenkanne noch besonderer.“ Mich, als Ingenieur, hätte ja vor allem das Volumen der Kanne interessiert. Meine Tochter geht mehr nach der Farbe – überraschend steht Hellblau derzeit hoch im Kurs. Dass der Griff stabil ist, davon würde ich immer ausgehen. Aber gut, dass das noch einmal dasteht. Was an einer Gießkanne urig sein soll, ist mir schleierhaft. Aber nun, der Holzgriff macht sie sogar „besonderer“! Dieses Adjektiv hat mehrere Bedeutungen, von denen hier vermutlich „über das Normale, das Übliche weit hinausgehend, hervorragend“ gemeint ist. Nun ist hervorragend durchaus zu steigern und über das Übliche kann man unterschiedlich weit hinausgehen. Lassen wir den Marketing-Strategen also eine längere Leine und die Steigerung zu. Denn: alle sind gleich, aber manche sind gleicher.
  • Eine gute Idee hatten die Produktmanager der Fa. Lego (danke Alex). Den drei Leuchttürmen unter den deutschen Bauvorhaben, nämlich dem Bahnhof Stuttgart21, dem Flughafen Berlin und der Elbphilharmonie Hamburg, widmen sie eine eigene Serie. Beworben wurde diese allerdings mit: „Gescheitere deutsche Großprojekte“. Womit bewiesen ist, dass die Autoren des Rundbriefes nicht ganz gescheit waren.
  • Fremdwort der Woche bei heise.de: „Wenn das einen Dateinamen meldet, handelt es sich um eine JavaScript-Datei, die mit eingestreuten Kommentaren obfuszierten PHP-Code enthält.“ Na, wer weiß jetzt gleich, was „obfusziert“ bedeutet? Tatsächlich handelt es sich um einen Fachbegriff, welcher Verschleierung von Quelltext bedeutet. Wie wir aktuell wissen, wird ja gern und viel verschleiert. Nicht schleierhaft ist hingegen, dass der Duden obfuszieren nicht kennt, er schlägt stattdessen „konfiszieren“ vor. Vielleicht sollten wir obfuszieren besser konfiszieren.
  • Denglisch der Woche bei t3n.de: „iPhone 5C und iPad 5: Neuer Leak zeigt, wie die Gehäuse aussehen“. Nun wissen, seit WikiLeaks so richtig bekannt wurde, vermutlich viele, was gemeint ist. Werden Wörter aus anderen Sprachen im Deutschen verwendet, stellt sich auch die Frage nach dem Geschlecht und dem damit zu verwendenden Artikel. In der o.g. Überschrift geht der Autor offenbar von „der Leak“ aus. Es soll im Deutschen jedoch vorrangig der Genus der deutschen Übersetzung verwendet werden. Leak kann (im o.g. Sinn) als (das) Leck oder auch (die) undichte Stelle übersetzt werden. Dann also eher das oder die Leak. Inhaltlich geht es ja darum, Details über ein Produkt vor der offiziellen Vorstellung zu verbergen (wenn es kein Leck gibt). Die gute alte Automobilbranche hat für ein solches Teil einen sehr schönen (deutschen) Namen: Erlkönig.
  • Mathematik-Thema der Woche (danke Micha):
    Undefined Apolda
    Wie viel ist -4,undefined???
  • Bahndurchsagen. Eine neue Variante, auf welcher Seite sich denn beim nächsten Halt des Zuges der Bahnsteig befindet: „Wir steigen auf der linken Seite aus.“ Ich fühlte mich ein wenig wie im Kindergarten: „Wir waschen uns die Hände und stellen uns dann in Zweierreihe an.“ Ich ignorierte jedoch auch die so formulierte Aufforderung, denn beim nächsten Halt handelte es sich um Weimar und ich wollte schon wie üblich bis Erfurt fahren und eben nicht aussteigen.
  • Paradoxon der Woche: Kann es bei Toiletten auch Einsteigermodelle geben?
  • Der Klops, ein typisch deutsches Gericht. Je nach Dialekt heißt er auch Frikadelle, Bulette, Fleischleiberl oder Fleischkloß.
    Klöpse
    Vielleicht, weil die Ähnlichkeit zum Kloß (Plural: Klöße) so groß ist, lässt der Duden sogar Klöpse als Mehrzahl zu. Empfohlen wird allerdings: Klopse.
  • Homonym der Woche: der Spieß (danke Klaus). Der Spieß ist zunächst eine Waffe, eine Stangenwaffe. Köche kennen ihn auch (z.B. Fleischspieß). Auch der Schachspieler (dort ein taktisches Motiv) und der Drucker nutzen diesen Begriff. Wenn früher tote Vögel (nach der Jagd) gezählt wurden, zählte man in Spießen (1 Spieß = 4 Vögel). Und schließlich kennen viele den Spieß bei der Armee: der Kompanie- oder Hauptfeldwebel, meist brüllend sorgt er für Ordnung.
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29/2013: Werksstudent oder Werkstudent?

  • Noch eine Frage zum Fugen-S: Werksstudent oder Werkstudent. Beim Ingenieursstudium hatten wir das Thema ja bereits vor zwei Wochen. Lt. Duden ist der Werkstudent ein Student, der sich neben seinem Studium oder in den Semesterferien durch Lohnarbeit Geld verdient. Google zeigt für beide Schreibweisen überraschend etwa gleich viele Ergebnisse an, bevorzugt aber auch Werkstudent. Jedoch, es gibt eine Webseite www.werksstudent.com.
    In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie es denn dann mit „Werksverkauf“ ist. (Wer das nicht mehr kennt: Es handelt sich um ein Outlet Center;-) Hier ist das Fugen-S wieder da. Vielleicht weil der Werkverkauf der Verkauf des gesamten Werkes und der Werksverkauf der Verkauf der Ware ab Werk ist? Der Duden sagt: nein, beide Schreibweisen können sowohl das eine als auch das andere bedeuten.
    Woran offenbar keiner Anstoß nimmt: Bei Werkstudent muss man ja der politisch korrekten Vollständigkeit halber auch die Werkstudentin erwähnen. Werkstudierende haben sich wohl noch nicht durchgesetzt – jämmerliche 1 560 Google-Treffer.
  • Dafür setzt Zalando konsequent auf weibliche Anrede:
    LiebeKlaus
    Offenbar schreien dort ausschließlich Frauen vor Glück.
  • Die Thüringer Landeszeitung (TLZ, danke Wolfram): „Deutsche trumphen bei der Tour de France 2013 auf“. Na, da sind wir doch voll von den Socken äh Strümphen.
  • Fremdwort der Woche: „Jan Fitschen, der nicht nur Deutscher Meister in der Gesamtwertung wurde, sondern auch in der AK35, egalisierte die 23 Jahre alte Bestleistung von Jörg Peter aus dem Jahre 1990 um 35 s auf 1:03:22 h.“ Egalisieren (franz. égaliser) bedeutet im Sport, eine (Best-)Leistung nochmals zu erreichen, einen Rekord einzustellen oder auch einen Vorteil auszugleichen. Um 35 s wurde die Zeit mithin nicht egalisiert, sondern verbessert.
  • Eine politisch vollkommen unkorrekte Ausschrift (danke Lars):
    Passnegers
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche: „Neueste Neuigkeiten von Gudrun Sjödén!“ Ein Glück, dass es nicht die alten Neuigkeiten waren.
  • Gleich noch ein Reisethema in einem Text über eine Preisverleihung (danke Sebastian): „Seitdem er [der Preis] 2008 zum ersten Mal verliehen wurde, reist die Euphorie nicht mehr ab.“ Schön, dass die Euphorie bleibt. Der Geduldsfaden, der reißt allerdings manchmal ab.
  • Im Zug belauscht: „Ich hatte ein Funkloch.“, brüllte eine Frau im Zug in ihr Mobiltelefon. Ich wollte schon fragen, ob es weh tut, solch ein Loch. Die Benutzung dieser Geräte ist also doch gesundheitsschädlich.
  • Mengenangaben (danke Klaus): „Die tschechische Tochter Skoda dagegen liegt 6 Prozent im Minus, steht allerdings auch vor Modellwechseln, was meist immer bremst.“ Wenn man vor Modellwechseln steht (!), braucht man ja eigentlich nicht mehr zu bremsen. Aber, so zwischen 0 und 100 Prozent, wo liegt denn bitte „meist immer“?
  • Namen und Berufe:
    Zahnarzt Hacker
    Über die Methoden dieses Zahnarztes in Erfurt ist mir nichts bekannt. Das Wortspiel „Zahnar(z)tpraxis“ will uns ja noch auf den künstlerischen Weg führen, aber der Name der Webseite …
  • Wenn Bild und Unterschrift nicht zusammen passen:
    Nordkap
    Darunter stand: „Glücklich posierten sie 31 Kilometer vor dem Verkehrsschild …“ Man sieht jedoch sicher leicht, dass sie unmittelbar neben dem Schild stehen, oder?
  • Produkt der Woche (danke Maria):
    Meerrettich
    In diesem Frischkäse befinden sich 14% Meerrettich in welchem 75% Meerrettich enthalten sind. Darüber hinaus ist drin Staubzucker mit Kartoffelstärke, welche wiederum aus Staubzucker und Kartoffelstärke besteht. Wenn die Lebensmittelkennzeichnungspflicht derart absurd ist, kann der Verbraucher auch darauf verzichten – denn dann ist es Käse (und das wussten wir vom Produkt ja bereits).
  • Politikerdeutsch der Woche von unserem Innenminister: „Sicherheit ist ein Supergrundrecht“. Na super! Damit soll vermutlich gerechtfertigt werden, dass ausländische Geheimdienste unsere Daten auswerten dürfen, weil unsere eigenen Geheimdienste das nicht können. Sie bekommen dann die sicherheitsrelevanten Informationen vom ausländischen Dienst wieder zurück. Das läuft schon seit Jahren so und spart ja bei uns auch Ressourcen. Nur Kanzlerin und Minister haben davon angeblich nichts gewusst – und tun jetzt empört. Und sie glauben, dass wir das glauben – und das empört mich.
  • Mein Gegenüber im Zug las die BLÖD-Zeitung und da stand das:
    Geheimtraining
    Wie geheim ist eigentlich etwas, wenn es in diesem Blatt steht?
  • Mathematikthema der Woche (danke Maria):
    Häufigkeitsgipfel
    Wenn man im 60. Lebensjahrzehnt ist, schließt man fast zu Methusalem auf. Davon abgesehen, dass „Häufigkeitsgipfel“ ein sehr schönes Wort ist. Der Häufigkeitsgipfel der Weihnachtsbaumdiebstähle ist nach dem 26.12. stets überschritten.
  • Homonym der Woche: das Blatt (danke Klaus). Das Blatt kann einfach ein Stück Papier sein, aber auch eine Zeitung. Kartenspieler kennen es auch und an Werkzeugen findet man es (z.B. Sägeblatt, Spatenblatt). Das Blatt ist Teil einer Pflanze, erzeugt Schwingungen bei Holzblasinstrumenten und ist Teil der Schulter (weshalb es auch einen Blattschuss gibt). Schlussendlich verfügt die Tür über eines.
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27/2013: Ingenieursstudium oder Ingenieurstudium?

  • Frage der Woche:
    Ingenieurstudium
    Ingenieursstudium oder Ingenieurstudium? Fragen wir mal Google: 112 000 Ergebnisse für Ingenieursstudium (und gleich die Frage: „Meinten Sie Ingenieurstudium?“), aber 375 000 für Ingenieurstudium. Im Duden kommen alle Verbindungen ohne Fugen-S aus, außer einer: der Ingenieurskunst. Ist  das Studium etwa der Kunst gleichrangig? Im Leben vielleicht, grammatisch sicher nicht.
  • Denglisch der Woche I (danke Herr Hucke): „… wie gewünscht haben wir Ihren Server auf 32 GB RAM geupgradet und anschließend den Server wieder in Ihr System gestartet.“ Upgraden steht im Duden. Als Partizip Perfekt schlägt selbiger allerdings „upgegradet“ vor. Schön ausgedrückt ist jedoch, dass der Server „in Ihr System gestartet“ wurde. Das ist so ähnlich wie bei der Bahn, wo Züge „aus dem Gleis ausfahren“.
  • Denglisch der Woche II: „Einladung zum Summer Pre-Sale - Exklusive 25% Rabatt!“ Dass es einen Sommervorschlussverkauf (ein solch komisches Wort kann man deutschen Kunden freilich keinesfalls zumuten) geben soll, lässt darauf hoffen, dass der Sommer in diesem Jahr wohl doch noch kommt. „Exklusive“ gibt es als Adverb und als Präposition und bedeutet ausgenommen, ausschließlich, nicht enthalten. Also kein Rabatt? Doch, denn das Adjektiv „exklusiv“ bedeutet u.a. vorzüglich oder edel und so wie es eine „exklusive Gesellschaft“ gibt, kann es eben auch „exklusive Rabatte“ geben.
  • Denglisch der Woche III: „Die Studie … basiert auf einem Base Case und einer umfangrei­chen Trendanalyse.“ Basischer Käse – wird zum Glück nicht sauer.
  • Aus der Werbung I (Dank an Wolfram für alle):
    Alkoholfrei
    Wenn dieses Bier zu 0,0% alkoholfrei ist, ist es dann zu 100% alkoholisch oder sind es gar 100% Alkohol?
  • Aus der Werbung II:
    Orangenreiniger
    Wenn eure Orangen mal verdreckt sind.
  • Aus der Werbung III:
    Saftbockwürstchen
    Grammatisch korrekt getrennt, aber auch geschickt? Sind das etwa Würstchen vom Saftbock?
  • Fremdwörter (danke Klaus):
    herumlaminieren
    Wahrscheinlich meinte er lamellieren. Aber wenn jemand FDP-Anhänger ist, gehört lamentieren offenbar nicht zum aktiven Wortschatz.
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche in der TA: „Staatliche Steuern“. Gibt es etwa weitere Institutionen, die Steuern einziehen? Gut, genau genommen werden uns die Steuern vom öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen auferlegt. Und wer ist es, der hier sein Wesen (manche würden sicher auch sagen: Unwesen) treibt? Der Staat.
  • Kurznachrichten (danke Klaus):
    Pole
    Weitere Vorschläge: „Schweinsteiger schießt Pokal“, „Merkel zettelt Streit“ und „Silbereisen singt Show“.
  • Die TA: „Und das ist natürlich schwierig für eine Mama, obgleich sie das befördert hat.“ Es ging dabei um das Auslandspraktikum der Tochter ebendieser Mama. Und das kann sie befördern? Ja, sie kann, denn befördern hat nicht allein die Bedeutung des Transports, sondern auch: fördern, unterstützen und begünstigen. Günstig, eine solche Mama.
  • Überschrift der Woche in der Ostthüringer Zeitung (danke Jörg): „Zwei Kästen Bier in Greiz gestohlen und dann festgenommen“. Die inhaftierten Bierkästen wurden vermutlich zur Strafe abends auf dem Polizeirevier geleert. Inhaltlich erscheint es zudem erschreckend, was Journalisten so alles für die Zeitung aufbereiten – über in China umgefallene Reissäcke war an diesem Tag rein gar nichts zu lesen.
  • Die Begründung „… aber ich sage immer: Qualität hat seinen Preis“ mag stimmen. Jedoch, es handelt sich um „die Qualität“ und insofern hat sie „ihren“ Preis. Für diese sprachliche Qualität kämpfe ich um jeden Preis!
  • Meine, sprachlich gesehen, Lieblings-Pizzeria (am Jenaer Westbahnhof) wieder mit tollen Angeboten:
    Geümuse
    In dieser Woche besonders zu empfehlen: Geümuse mit Rais!
  • Kurznachrichten (danke Klaus) mit absonderlichem Denglisch:
    Ausideln
    Was könnte hier wohl „ausideln“ bedeuten? Dazu muss man sein Gehirn zunächst davon abbringen, an „aussiedeln“ zu denken, denn das wäre grundfalsch. Es geht nämlich vielmehr um das englische Wort „idle“, was Leerlauf oder Faulenzen bedeutet. Was soll nun mit diesen Sessions passieren, wenn sie ausleerlaufen sollen? Das will ich lieber gar nicht wissen und zudem hätte das Wort groß geschrieben werden müssen – aber verdient hat es das nicht.
  • Homonym der Woche: die Ausgabe (danke Klaus). Im Rechnungswesen bedeutet die Ausgabe, dass Geld ausgegeben wird. Die Bank gibt Banknoten aus und bringt sie damit in Umlauf (das ist auch der Grund, warum das Geld nie allzu lange in meiner Brieftasche bleibt – wegen des Umlaufes zieht die Kohle immer gleich weiter). Der Computer gibt auch aus, nämlich Daten. Manchmal verausgabt er sich dabei auch, was dann ggf. blaue oder schwarze Bildschirme nach sich zieht. Ein Werk, bspw. ein Buch, aber auch Zeitungen kennen die Ausgabe. Es kann damit auch schlicht etwas ausgehändigt werden, manchmal muss man dafür eigens einen bestimmten Ort aufsuchen: die Ausgabe.
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41/2012: Schlüpfriger Fußboden

  • Echtes Angebot (danke Nico):
    Echte.jpg
    Während man woanders lediglich einen schnöden (womöglich unechten) Rabatt bekommt, erhält man hier „echte 50%“!
  • Fremdwörter. „Vielleicht hat die Software intern einen Logarithmus.“ Das kommt bestimmt auch vor, aber in diesem Fall handelt es sich eher um einen Algorithmus.
  • Politikerdeutsch. „Ich halte es wahrscheinlich auch nicht zu 100% für wahrscheinlich.“, sagt unser Bundesumweltminister.
  • Eine Verkehrsmeldung in der Freien Presse (FP) aus Chemnitz: „Die Tiere waren auf die Fahrbahn gelaufen und mit einem Lkw und einem Auto kollidiert.“ Ist ein LKW etwa kein Auto?
  • Die Sportredaktion der FP titelt: „Fortuna klassiert Heimniederlage“. Klasse!
  • Chemiethema der Woche auch aus der FP): „… darunter 125 Kilogramm Ammoniumnitrat mit Stickstoff.“ Was ist Ammoniumnitrat? NH4NO3. Zweimal ist bereits N (also Stickstoff) enthalten. Das wäre, wie wenn man sagen würde: Wasser mit Sauerstoff.
  • Geographiethema der Woche  I (noch einmal die FP): „Ich stellte mir vor, wie die Kinder nach einer durchgefahrenen Nacht heute Früh in Dover ankommen und mit der Fähre nach Großbritannien übersetzen.“ Von Dover nach GB? Fährt die Fähre nicht zwischen Dover und Calais und ist Dover dabei nicht in GB?
  • Geographiethema der Woche  II (danke Bernd). Die Formel 1 bricht alle Rekorde:
    Formel1.jpg
    Am gleichen Tag ein Rennen in Japan und Südkorea!
  • Denglisch der Woche bei Web.de: „Running Outdoor-Sport Nr. 1“. Nr. ist falsch geschrieben – der Brite schreibt das „no.“!
  • Übelsetzungen (danke Christian). Warnung auf Mallorca:
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    Schlüpfer festhalten!
  • Sprüche. „Das ist gelaufen, wie ein Länderspiel.“ steht im Allgemeinen für: Das lief gut. Bestes Beispiel war in dieser Woche das WM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Schweden – jede der beiden Mannschaften könnte den Spruch nutzen, allerdings für unterschiedliche Halbzeiten.
  • Zahlen (danke Ilka). Die OTZ:
    Fachkraefte.jpg
    Dann haben wir ja noch lange Zeit, um über Lösungsmöglichkeiten nachzudenken. Vielleicht Green Cards für Marsmännchen? Die Farbe würde ja passen.
  • Dieser Speiseplan hält Überraschungen bereit (danke Herr Wolff). „Pögelbraten mit Meerrettichsaue“ – saumäßig.
    Poegelbraten.jpg
  • Homonym der Woche: das Gericht (danke Klaus). Das Gericht ist eine staatliche Institution, welche für die Rechtsprechung verantwortlich ist. In diesem Zusammenhang kann das Gericht auch das Kollegium der Richter und das Gebäude, in dem Recht gesprochen wird, sein. Das Gericht kann freilich auch eine Mahlzeit sein. Das Gericht isst das Gericht heute im Gericht.
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