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22/2007

  • Versprecher der Woche in den Sportnachrichten bei MDR Info: "Wir kommen jetzt zum Slalu-Kanon."
  • Aus dem Heise-Froum: "2010 will Neckermann einen Gesamtumsatz von 1,6 Milliarden Euro und ein positives dreistelliges Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichen." - ob damit wohl der Bereich zwischen 100,00 und 999,99 € gemeint ist?
  • "Die Abteilung XY ist wieder vollständig." (einige MA waren krank) Genau genommen ist die Abteilung wieder vollzählig, wenn die MA glücklicherweise wieder gesund sind. Vollständig wäre sie (die Abteilung), wenn bspw. eine Ausstattung nach erfolgreicher Reparatur wieder zur Verfügung stünde. Möchte man also mit einer Gruppe zum Wandern mit anschließendem Picknick aufbrechen, so sollte die Gruppe vollzählig (alle Personen sollen da sein) und vollständig (d.h. mit entsprechender Ausrüstung für Wanderung und Verpflegung) am Ausgangspunkt sein.
  • Antenne Thüringen: "SPD und Opposition kritisieren Schäubles Terrorpläne." (danke Markus) Das war wohl ein Freud'scher Versprecher. Aber so langsam kann man den Eindruck gewinnen, dass unser Bundesinnenminister einen persönlichen Feldzug führt und daher den Pfad des Anti-Terrorkampfes verlässt.
  • "Unser Mittelfeld ist voller geworden." spricht der Spieler Schulz aus Bremen (danke Steffen) Haben die Spieler im Urlaub zugenommen? Es gibt ja auch häufig den Spruch "Die Mannschaft/Abwehr muss kompakter stehen." Bedeutet das, dass sich alle Spieler im Fünfmeterraum versammeln sollen? Na Hauptsache, es wird keiner "von hinten gedeckt".
  • Noch einmal Sport und diesmal Leichtathletik. Tim Lobinger äußerte sich zum Thema Doping in seiner Sportart, sie sei "…in den vergangenen zehn Jahren weltweit cleaner geworden." Das erhält gleichermaßen den Titel "Denglisch der Woche" und "Hyperlativ der Woche" Es geht also sauberer als sauber? Immerhin erklärt uns ja die Waschmittelwerbung, dass das Pulver, welches sie uns gestern noch als "wäscht weißer als weiß" anpriesen, heute bereits wieder graue Hemden mit Soßenflecken zurück lässt und nur das super-tolle neue Streu mit den dreieckigen Perlen wieder alles gut macht.
  • Ins gleiche hyperlative Horn stößt Heise: "Die Lizenz ist umfassender geworden…" (http://www.heise.de/newsticker/meldung/92902)
  • Eine neuerliche "runde Kugel" gelesen in einem Kommentar bei Heise.de: "...ist eins mit Sicherheit sicher..." Evtl. könnte man "mit Sicherheit unsicher" durchgehen lassen, aber "mit Sicherheit sicher"?
  • Die iX 8/07 berichtet über einen Entwicklerwettstreit: "…jedes Team…brachte seine eigene IT-Hardware mit: Rechner, Monitore, Drucker, Kaffeemaschine..." - und weil für den Wettbewerb insgesamt 30 Stunden zur Verfügung standen, wurde der Kaffee von der Maschine intravenös in die Entwickler gepumpt;-) Der Artikel hält aber noch ein weiteres (sprachliches) Glanzlicht bereit: "Team 3…gab die vollständigste Lösung insgesamt ab..." Die Lösung des Teams 3 war demnach vollständiger als vollständig!
  • Ein Wort, welches ich immer wieder falsch geschrieben sehe, ist Standart - wobei natürlich Standard gemeint ist. Die Rechtschreibprüfung von Textprogrammen scheitert hier, weil Standart als Stand-Art (also der Art zu stehen) theoretisch möglich wäre. Standard kommt aus dem Englischen (weshalb der Plural auch die Standards sind) und wird dort genauso geschrieben. Warum im Deutschen viele hinten statt des "d" ein "t" nehmen, liegt an der sogenannten Auslautverhärtung. Gesprochen wird das hintere "d" in Standard fast wie ein "t". Genauso wie in Hund oder rund. Es gibt freilich noch die Standarte, was eine kleine, viereckige Fahne oder die Flagge von Fürsten und Staatsoberhäuptern oder in der Jägersprache der Schwanz des Wolfes oder Fuchses sein kann. Und damit haben wir auch gleich das:
  • Homonym der Woche: die Standarte. Aus der obigen Erklärung wissen wir jetzt auch, warum Mantafahrer einen Fuchsschwanz an der Antenne haben. Sie sehen das als Standarte und fühlten sich als "Fürst Manta" ;-)