Versprecher
der Woche in den Sportnachrichten bei MDR Info: "Wir kommen jetzt zum
Slalu-Kanon."
Aus
dem Heise-Froum: "2010 will Neckermann einen Gesamtumsatz von 1,6
Milliarden Euro und ein positives dreistelliges Ergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichen." - ob damit wohl der
Bereich zwischen 100,00 und 999,99 € gemeint ist?
"Die
Abteilung XY ist wieder vollständig." (einige MA waren krank) Genau
genommen ist die Abteilung wieder vollzählig, wenn die MA
glücklicherweise wieder gesund sind. Vollständig wäre sie (die Abteilung), wenn
bspw. eine Ausstattung nach erfolgreicher Reparatur wieder zur Verfügung
stünde. Möchte man also mit einer Gruppe zum Wandern mit anschließendem
Picknick aufbrechen, so sollte die Gruppe vollzählig (alle Personen sollen da
sein) und vollständig (d.h. mit entsprechender Ausrüstung für Wanderung und
Verpflegung) am Ausgangspunkt sein.
Antenne
Thüringen: "SPD und Opposition kritisieren Schäubles Terrorpläne."
(danke Markus) Das war wohl ein Freud'scher Versprecher. Aber so langsam kann
man den Eindruck gewinnen, dass unser Bundesinnenminister einen persönlichen
Feldzug führt und daher den Pfad des Anti-Terrorkampfes verlässt.
"Unser
Mittelfeld ist voller geworden." spricht der Spieler Schulz aus Bremen
(danke Steffen) Haben die Spieler im Urlaub zugenommen? Es gibt ja auch häufig
den Spruch "Die Mannschaft/Abwehr muss kompakter stehen." Bedeutet
das, dass sich alle Spieler im Fünfmeterraum versammeln sollen? Na Hauptsache,
es wird keiner "von hinten gedeckt".
Noch
einmal Sport und diesmal Leichtathletik. Tim Lobinger äußerte sich zum Thema
Doping in seiner Sportart, sie sei "…in den vergangenen zehn Jahren
weltweit cleaner geworden." Das erhält gleichermaßen den Titel
"Denglisch der Woche" und "Hyperlativ der Woche" Es geht
also sauberer als sauber? Immerhin erklärt uns ja die Waschmittelwerbung, dass
das Pulver, welches sie uns gestern noch als "wäscht weißer als weiß"
anpriesen, heute bereits wieder graue Hemden mit Soßenflecken zurück lässt und
nur das super-tolle neue Streu mit den dreieckigen Perlen wieder alles gut
macht.
Eine
neuerliche "runde Kugel" gelesen in einem Kommentar bei Heise.de:
"...ist eins mit Sicherheit sicher..." Evtl. könnte man
"mit Sicherheit unsicher" durchgehen lassen, aber "mit
Sicherheit sicher"?
Die
iX 8/07 berichtet über einen Entwicklerwettstreit: "…jedes Team…brachte
seine eigene IT-Hardware mit: Rechner, Monitore, Drucker, Kaffeemaschine..."
- und weil für den Wettbewerb insgesamt 30 Stunden zur Verfügung standen, wurde
der Kaffee von der Maschine intravenös in die Entwickler gepumpt;-) Der Artikel
hält aber noch ein weiteres (sprachliches) Glanzlicht bereit: "Team 3…gab
die vollständigste Lösung insgesamt ab..." Die Lösung des Teams 3
war demnach vollständiger als vollständig!
Ein
Wort, welches ich immer wieder falsch geschrieben sehe, ist Standart - wobei
natürlich Standard gemeint ist. Die Rechtschreibprüfung von Textprogrammen
scheitert hier, weil Standart als Stand-Art (also der Art zu stehen) theoretisch
möglich wäre. Standard kommt aus dem Englischen (weshalb der Plural auch die
Standards sind) und wird dort genauso geschrieben. Warum im Deutschen viele
hinten statt des "d" ein "t" nehmen, liegt an der
sogenannten Auslautverhärtung. Gesprochen wird das hintere "d" in
Standard fast wie ein "t". Genauso wie in Hund oder rund. Es gibt
freilich noch die Standarte, was eine kleine, viereckige Fahne oder die Flagge
von Fürsten und Staatsoberhäuptern oder in der Jägersprache der Schwanz des
Wolfes oder Fuchses sein kann. Und damit haben wir auch gleich das:
Homonym
der Woche: die Standarte. Aus der obigen Erklärung wissen wir jetzt auch, warum
Mantafahrer einen Fuchsschwanz an der Antenne haben. Sie sehen das als
Standarte und fühlten sich als "Fürst Manta" ;-)