Anscheinend habe ich diese Woche
besonders gut zugehört bzw. gelesen - Pardon, dass es so viel ist...
- "Produktbroschüre
ePages 5 Merchant mit eingelegtem Einleger" (danke Andreas) Ja, ja
- die Marketingabteilung, alles hochgestapelte Hochst….
- Die
SPD schlägt die "Freiwillige Wehrpflicht" vor. Sogar die BLÖD-Zeitung
hat dieses Paradoxon bemerkt. Allerdings soll man jetzt mal nicht so über die
Volkspartei herziehen. Selbst die hehre Wissenschaft leistet sich Begriffe wie
"Wahlpflichtfach" oder "wahlobligatorisch" (z.B. http://www.uni-jena.de/Glossar_W-skin-print.html). Wir werden
das in der nächsten ePages-Version dergestalt berücksichtigen, dass es
Vielleicht-Mussfelder für Formulare gibt.
- Beitrag
aus dem Heise-Forum unter dem Titel "Hoschulverband kritisiert
Abbau von Professorenstellen" und weiter "An deutschen Universitäten
wurden in den vergangenen 10 Jahren nicht nur bei den Geisteswissenschaften,
sondern bei…Ingieneurwissenschaften" - wobei sich der Abbau bei den
Geisteswissenschaften, insbesondere Germanisten, bereits stark bemerkbar macht.
- Ein
Kommentar bei Heise.de "Microsoft zeigt mal wieder wo der Hammer
läuft!" Heißt es nicht "..wo der Hase hängt"? ;-)
- Kindermund,
beim Fußballspiel mit meinem großen Sohn (8): "Papa, der Ball war mit Buffet
geschossen!"
- Wolf-Dieter
Poschmann: "Eine kleine Momentaufnahme" Können Momente auch lang
sein? Ich kann mich an die Aussage meines italienischen Freundes Stefano
erinnern, der beschrieb, was ein Augenblick sei: Es ist die Zeit, die vergeht,
vom Schalten der Ampel auf grün bis der erste Autofahrer in Italien hupt. Ich
weiß aus eigener Erfahrung, dass sich diese Zeitspanne in einem Bereich
befindet, der unter allen Antwortzeiten einer mir bekannten Shopapplikation
liegt. In die gleiche Kategorie fallen "Bin in einer kleinen Minute
da." oder auch "Er war lange Jahre krank." Ich bin mir
selbstverständlich der Tatsache bewusst, dass es Schaltjahre gibt. Aber kann
man dann wirklich von einem "langen Jahr" sprechen, nur weil das
Schaltjahr 0,27% länger ist? Oder war gemeint, dass der Betreffende immer nur
in Schaltjahren erkrankt war?
- Vertipper
der Woche (aus einem mir sehr gut bekannten Bugtracker): "Um dem Hunden
aus dem genannten Case schnell helfen zu können..." - es seien jedoch alle
versichert: Niemand bei ePages spricht über Kunden von Hunden.
- Gelesen
bei Heise.de: "Sollten die Zuwanderungsbeschränkungen, die weitaus weniger
streng als etwa in Deutschland sind, nicht gelockert werden und mehr gut
ausgebildete Immigranten Arbeitsgenehmigungen erhalten, könne dies zu einem
rückläufigen 'Brain Drain', also zu einer Abwanderung führen, die der
amerikanischen Wirtschaft mit ihrer Angewiesenheit auf innovative wissenschaftliche
und technische Entwicklungen erheblichen Schaden zufügen würde." Abgesehen
davon, dass der Satz doch recht lang ist - Angewiesenheit ist eine
Substantivierung von "angewiesen sein", die es nicht gibt.
"Abhängigkeit" hätte es doch auch getan.
- Aufdruck
auf einer Eintrittskarte: "DomStufen-Festspiele Tribüne links-Seite"
Nicht nur die um sich greifende Unsitte, mitten im Wort wieder zur
Großschreibung zu wechseln, ist zu bemängeln. "Tribüne links-Seite"?
Nicht besser "links, Seite" oder "linke Seite" oder
"linksseitig"? In unserem Handbuch könnte also demnächst stehen:
"Klicken Sie dazu mittig-Schaltfläche."
- "Selbst
durch einen schnellen Sprint kam ich zu spät zum Telefon" - bisher
war ich davon ausgegangen, dass ein Sprint immer schnell sei. Daher wird das
zum Pleonasmus der Woche erklärt.
- Aus
einer Fehlerbeschreibung: "Wenn man ein Produkt mit Variationen vercrossellt,
kann man beim Klick auf das Produktbild dieses nicht kaufen" - es ist aber
auch ein Kreuz mit dem Cross Selling. Wikipedia sagt übrigens
"Kreuzverkauf" oder "Querverkauf" dazu (http://de.wikipedia.org/wiki/Cross-Selling)
- es geht einfach kreuz und quer.
- Denglisch
der Woche (aus einer Ausschreibung): "Wie stellen Sie sicher, dass
zeitkritische Prozesse…real time nah ausgeführt werden können?"
- Und
noch ein Denglischer: "Die letzten Änderungen habe ich gestern bei der
Agentur eingebrieft."
- Homonyme
der Woche: die Erika und die Heide. Beides sind weibliche Vornamen. Darüber
hinaus auch ein Heidekrautgewächs (Erika) und ein Landschaftstyp (Heide). Die
Heide geht in der Heide spazieren - da trifft sie die Erika, die sammelt Erika.