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27/2007

Anscheinend habe ich diese Woche besonders gut zugehört bzw. gelesen - Pardon, dass es so viel ist...

 

  • "Produktbroschüre ePages 5 Merchant mit eingelegtem Einleger" (danke Andreas) Ja, ja - die Marketingabteilung, alles hochgestapelte Hochst….
  • Die SPD schlägt die "Freiwillige Wehrpflicht" vor. Sogar die BLÖD-Zeitung hat dieses Paradoxon bemerkt. Allerdings soll man jetzt mal nicht so über die Volkspartei herziehen. Selbst die hehre Wissenschaft leistet sich Begriffe wie "Wahlpflichtfach" oder "wahlobligatorisch" (z.B. http://www.uni-jena.de/Glossar_W-skin-print.html). Wir werden das in der nächsten ePages-Version dergestalt berücksichtigen, dass es Vielleicht-Mussfelder für Formulare gibt.
  • Beitrag aus dem Heise-Forum unter dem Titel "Hoschulverband kritisiert Abbau von Professorenstellen" und weiter "An deutschen Universitäten wurden in den vergangenen 10 Jahren nicht nur bei den Geisteswissenschaften, sondern bei…Ingieneurwissenschaften" - wobei sich der Abbau bei den Geisteswissenschaften, insbesondere Germanisten, bereits stark bemerkbar macht.
  • Ein Kommentar bei Heise.de "Microsoft zeigt mal wieder wo der Hammer läuft!" Heißt es nicht "..wo der Hase hängt"? ;-)
  • Kindermund, beim Fußballspiel mit meinem großen Sohn (8): "Papa, der Ball war mit Buffet geschossen!"
  • Wolf-Dieter Poschmann: "Eine kleine Momentaufnahme" Können Momente auch lang sein? Ich kann mich an die Aussage meines italienischen Freundes Stefano erinnern, der beschrieb, was ein Augenblick sei: Es ist die Zeit, die vergeht, vom Schalten der Ampel auf grün bis der erste Autofahrer in Italien hupt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sich diese Zeitspanne in einem Bereich befindet, der unter allen Antwortzeiten einer mir bekannten Shopapplikation liegt. In die gleiche Kategorie fallen "Bin in einer kleinen Minute da." oder auch "Er war lange Jahre krank." Ich bin mir selbstverständlich der Tatsache bewusst, dass es Schaltjahre gibt. Aber kann man dann wirklich von einem "langen Jahr" sprechen, nur weil das Schaltjahr 0,27% länger ist? Oder war gemeint, dass der Betreffende immer nur in Schaltjahren erkrankt war?
  • Vertipper der Woche (aus einem mir sehr gut bekannten Bugtracker): "Um dem Hunden aus dem genannten Case schnell helfen zu können..." - es seien jedoch alle versichert: Niemand bei ePages spricht über Kunden von Hunden.
  • Gelesen bei Heise.de: "Sollten die Zuwanderungsbeschränkungen, die weitaus weniger streng als etwa in Deutschland sind, nicht gelockert werden und mehr gut ausgebildete Immigranten Arbeitsgenehmigungen erhalten, könne dies zu einem rückläufigen 'Brain Drain', also zu einer Abwanderung führen, die der amerikanischen Wirtschaft mit ihrer Angewiesenheit auf innovative wissenschaftliche und technische Entwicklungen erheblichen Schaden zufügen würde." Abgesehen davon, dass der Satz doch recht lang ist - Angewiesenheit ist eine Substantivierung von "angewiesen sein", die es nicht gibt. "Abhängigkeit" hätte es doch auch getan.
  • Aufdruck auf einer Eintrittskarte: "DomStufen-Festspiele Tribüne links-Seite" Nicht nur die um sich greifende Unsitte, mitten im Wort wieder zur Großschreibung zu wechseln, ist zu bemängeln. "Tribüne links-Seite"? Nicht besser "links, Seite" oder "linke Seite" oder "linksseitig"? In unserem Handbuch könnte also demnächst stehen: "Klicken Sie dazu mittig-Schaltfläche."
  • "Selbst durch einen schnellen Sprint kam ich zu spät zum Telefon" - bisher war ich davon ausgegangen, dass ein Sprint immer schnell sei. Daher wird das zum Pleonasmus der Woche erklärt.
  • Aus einer Fehlerbeschreibung: "Wenn man ein Produkt mit Variationen vercrossellt, kann man beim Klick auf das Produktbild dieses nicht kaufen" - es ist aber auch ein Kreuz mit dem Cross Selling. Wikipedia sagt übrigens "Kreuzverkauf" oder "Querverkauf" dazu (http://de.wikipedia.org/wiki/Cross-Selling) - es geht einfach kreuz und quer.
  • Denglisch der Woche (aus einer Ausschreibung): "Wie stellen Sie sicher, dass zeitkritische Prozesse…real time nah ausgeführt werden können?"
  • Und noch ein Denglischer: "Die letzten Änderungen habe ich gestern bei der Agentur eingebrieft."
  • Homonyme der Woche: die Erika und die Heide. Beides sind weibliche Vornamen. Darüber hinaus auch ein Heidekrautgewächs (Erika) und ein Landschaftstyp (Heide). Die Heide geht in der Heide spazieren - da trifft sie die Erika, die sammelt Erika.