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2/2008

  • Dass Bindestriche durchaus eine Bedeutung haben und nicht durch ein Deppen-Leerzeichen ersetzt werden sollten, kann man auch daran erkennen, dass manchmal explizit kein Bindestrich geschrieben werden sollte. Ein Newsletter bot z.B. "Frosch-Scheuermilch" an. Liebe Tierschützer keine Angst, es handelt sich um Scheuermilch des Herstellers Frosch, also "Frosch Scheuermilch".
  • "Lernsoftware aus Jena erhält Medienpreis" titelt die TA. Müsste es nicht eigentlich Lehrsoftware heißen, weil die Software doch Wissen vermittelt und daher lehrt?
  • Politikerdeutsch I: Bundesverkehrsminister Tiefensee: "…dass wir in bevorstehender Zeit eine Lösung haben werden." Wenn man von der Zukunft spricht "haben werden" dann dürfte es wohl immer um bevorstehende Zeit gehen, nicht wahr?
  • Politikerdeutsch II: Der Kultusminister Thüringens, Jens Goebel, spricht bei mdr-Info über Gründe, die Schule abzubrechen. Einer davon sei "die unzureichende Unterstützung des sozialen Nahraums." Er meinte damit freilich das Elternhaus, aber als Minister kann man derlei profanes Vokabular nicht verwenden. Die Frage ist nur, ob er mit dieser Ausdrucksweise nicht den betroffenen Familien gar zu fern ist.
  • Komparativ der Woche: Gelesen in der Internet World Business 26/07: "Unternehmen will internationaler werden". International bedeutet zwischenstaatlich. Wahrscheinlich käme niemand auf die Idee, "Unternehmen will zwischenstaatlicher werden" zu schreiben. Ansonsten sind vermutlich die UNO und die FIFA die "internationalsten" Organisationen, oder?
  • Aus einer Fehlerbeschreibung: "Gehe zur Produktdetailseite -> Produkt & Preis sichtbar (Default Variation), aber nicht kaufbar" - selbstverständlich muss es "käuflich" heißen, kaufbar ist barbarisch.
  • Homonym der Woche: der Horst. Klar, ein männlicher Vorname und auch ein Raubvogelnest. Wenn Horst also Ornithologe ist, kann ein Horst im Horst sitzen.
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