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30/2009

  • Ein Leichtathletik-Wochenende gab’s noch:
    • Kommentar während des Marathonlaufes: „Man sieht beim Führenden (ein Kenianer) gar keine Waden. Schauen Sie mal da unter dem Knie – das könnte auch ein Mückenstich sein.“
    • „Der kommt von der kurzen Langstrecke.“ Ist das ein Widerspruch? Nun ja, 5 000m sind sicher kürzer als 10 000m. Allerdings fiel der Kommentar während des 5 000m-Laufes und es ging um Bernard Lagat als eigentlichen 1 500m-Läufer – und die 1 500m sind eindeutig eine Mittelstrecke.
    • „Jetzt sind wir bei den 800m – da braucht man breite Ellenbogen.“
    • 47 Entscheidungen gab es bei der WM und damit auch 47 Siegerehrungen. Genausooft wurde der Genitiv schmählich missachtet: „Bitte erheben Sie sich für die Nationalhymne von Deutschland.“
  • Spielerinterview nach dem Mainzer Sieg über die Bayern und warum der neue Trainer die Mannschaft gut im Griff hat: „Der Trainer ist nah an der Mannschaft.“ Das wollen wir doch von jedem Trainer hoffen, oder? Im Spiel sitzt oder steht er gleich neben dem Platz und im Training manchmal sogar darauf.
  • Auf digitalfernsehen.de: „Bis 2014 fordere die Bundesregierung in ihrem Kulurturprogramm, dass zwei Drittel aller Haushalte über schnelle Internetleitungen verfügen“ (danke Wolfram) Das Programm wird gesungen von Koloratursopranistin A. Merkel;-)
  • Hyperlativ der Woche I bei Spiegel Online (danke Pit): „2009 tödlichstes Jahr für ausländische Soldaten in Afghanistan“. Besonders betroffen sind die ausländischsten unter den Soldaten!
  • Hyperlativ der Woche II auf dem Etikett einer Wasserflasche: „Ganz ohne Kohlensäure“. Da ist in jedem Fall weniger Kohlensäure drin, als wenn nur „ohne Kohlensäure“ drauf gestanden hätte.
  • „Was hälst du von…“ sieht auf den ersten Blick richtig aus. Doch halt – eben nur auf den ersten. Die Konjugation des Verbs halten behält in der zweiten Person sowohl im Präsens (du hältst) als auch im Präteritum (du hieltst oder hieltest) das „t“. Das gilt freilich auch für davon abgeleitete Formen wie behalten und enthalten. Da hat die Grammatik uns also wieder mal was aufgehalst!
  • Die TA zur Eröffnung des Skitunnels in Oberhof: „Kinder bis fünf Jahre haben freien Eintritt, und Kinder bis zwölf Jahre zahlen die Hälfte.“
  • In die Kategorie „Übelsetzungen“ (siehe http://www.langenscheidt.de/katalog/titel_uebelsetzungen_3260_1618.html) gehört dieses Hotelschild (danke Markus):
    Notausgaenge.JPG
  • Die TA schreibt: „…ihr Plus ist höher als das im Bundesdurchschnitt“ (danke Horst). Schon früher, als die TA noch „Das Volk“ hieß, war dort von einem „hohen Planplus“ die Rede. Nun kennen wir ein hohes C (in der Musik!), ein hohes Haus oder ein hohes Ross – aber ein hohes Plus gibt’s nicht.
  • Eine sehr mehrdeutige Überschrift in der TA: „Martha und Erich Tietz verbindet das gleiche Schicksal – Heute feiert das Paar Diamantene Hochzeit“. Hoffen wir mal, dass nicht die Hochzeit vor 60 Jahren das Schicksal war;-)
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Anzug-leichen – nach der Bankenkrise
    • Hau-stiere – besonders in Spanien verbreitet
    • Schiffs-irene – vermutlich eine Matrosin
  • Homonym der Woche: der Kiel. Der Kiel kann ein Blütenteil oder Federschaft, aber auch der Grundbalken von Wasserfahrzeugen („Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.“). Ein altertümlicher Schiffsbauer könnte also früher seinen Namen mit dem Kiel auf den Kiel geschrieben haben.