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31/2016: Einlaufkleidung

  • Beachtenswert oder auch nicht. An dem Hinweis, eigentlich ist es eher eine Anweisung, kam ich tagsüber schon mehrmals vorbei:
    GeschlossenHalten
    Stets stand es sperrangelweit offen — vollkommen entgegen der Anweisung. Manchen Hinweis muss oder darf man offenbar nicht befolgen. Z.B. kann an einem Zug „Bitte nicht einsteigen“ stehen, aber hin und wieder muss man es dennoch tun, sonst muss man auf den nächsten warten.
    Wieso man übrigens überhaupt ein Tor benötigt, wenn es doch „stets“ (also immer, =100%) geschlossen sein muss? Da wäre ein normaler Zaun billiger gewesen.
  • Wenn von „Einlaufkleidung“ die Rede ist, dann muss man nicht zwangsläufig an ein Klistier denken, denn es war die Bekleidung beim Einmarsch der Athleten zur Eröffnung der Olympischen Spiele gemeint.
  • Kindermund der Woche (danke Dorit): Mein Neffe Marcus (7) beim Klettern: „Wenn ich runterfalle, fange ich mich selbst auf.“ Genau — selbst ist der Mann!
  • Anzeigen im Internet werden, wenn sie zu lang sind, einfach gekürzt und dann meist mit dem Wort „mehr“ abgeschlossen. Das Wort „mehr“ ist dann ein Verweis auf die ausführliche Seite. Das kann aber auch gründlich schief gehen (danke Markus):
    AbnehmenMehr
    Tatsächlich ein Schock.
  • Denglisch der Woche I aus dem Rundbrief (auch als Newsletter bekannt) des Mode-Versenders „LANDS’END“. Da gibt es einen Pullover, der mit „der Drifter“ betitelt wird — vermutlich wirbelt man damit umher. Dazu ein Paar Schuhe namens „Fransen-Loafer“, was man auch für Bayrisch halten könnte. Die Zufriedenheitsgarantie wird mit „Guaranteed. Period.“ überschrieben und ich vermute, dass die wenigsten Deutschen das als „Garantiert. Punkt.“ lesen.
  • Denglisch der Woche II (danke Christian). Vier leitende Angestellte von Haushaltsgeräten schwärmen von selbigen in einem Video. Die Höhe-punkte sind „Customer Centricity“ und „Remote Diagnostic“, womit die Elektronik dann „geflasht“ werde. Diese kalte Kiste in der Küche schlicht „Kühlschrank“ zu nennen, geht freilich auch nicht mehr, weshalb der Experte von „Storage Management“ spricht.
    Geht’s noch? Gibt es denn niemanden, der den gelackten Typen einmal sagt, wie lächerlich sie sich machen?
  • Paradoxon der Woche: „Eine der großen Kanadischen Spielerinnen — 1,54m groß.“ Kanada, das Land der Zwergfrauen.
  • Kommentar beim Schwimmen mit seltsamer Mathematik für 200m Schmetterling: „125m hat sie zurückgelegt, noch 60m sind es jetzt.“
  • Plural der Woche. Beim Judo (der „sanfte Weg“) kämpfen die Judoka und der Judoka. Man kann sich also nicht „vergendern“ und liegt mit Judoka immer richtig.
    Aber sinnvollerweise kämpfen ja immer zwei — ja, was? Auch hier heißt es vorzugsweise „die Judoka“, aber „die Judokas“ ist auch nicht falsch.
  • Eine sehr sinnvolle Beschriftung einer Saftflasche bzgl. der Haltbarkeit des Inhaltes:
    Heute
  • Homonym der Woche: die Division. Teilt man zwei Zahlen, ist es Division. Finden sich genügend (ca. 10 000 bis 30 000) Soldaten zusammen, ist es auch eine. Spielen Sportmannschaften in einer Liga, kann es auch eine Division sein. Und schließlich gibt es auch noch eine Variationsform in der Musik, die ebenfalls als Division bezeichnet wird.
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