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38/2010: Irgendlinks sind Dudelsäcke Posaunen

  • Beamtendeutsch: Brüller war unlängst der Schweizer Politiker Merz bei der Verlesung eines Textes zum Thema Gewürzfleisch.

    Aber nicht nur in der Schweiz gibt es derart schwer verständliche Sätze. Stellen wir uns vor, man begeht einen Verkehrsverstoß beim Wenden, bei dem es zu einem Unfall mit Sachschaden kommt. Über diese Ordnungswidrigkeit wird mit einem Schreiben der Bußgeldstelle informiert. Darin wird auf §3 Absatz 3 der BKatV (Bußgeldkatalogverordnung) verwiesen, in dem es heißt: „Die Regelsätze, die einen Betrag von mehr als 35 Euro vorsehen, erhöhen sich bei Vorliegen einer Gefährdung oder Sachbeschädigung nach der Tabelle 4 des Anhangs, soweit diese Merkmale oder eines dieser Merkmale nicht bereits im Tatbestand des Bußgeldkatalogs enthalten sind.“ Das versteht man doch sofort, oder?
  • Kindermund der Woche: Emma (3) mit konkreten Richtungsanweisungen: „Wir müssen irgendlinks.“
  • Musikthema der Woche (danke Daniel): Auch nicht ganz so musikalisch veranlagten Menschen wird auffallen, dass es sich bei den hier gespielten Instrumenten keineswegs um Dudelsäcke handelt:
    Dudelsackspieler.png
  • Denglisch der Woche: „Bei den Instant Resellern sind die Carrier eingebundelt.“
  • Die Bahn mach mobil: „Die Mobility BahnCard 100 für Einmalzahler können Sie online gegenwärtig nur auf dem Postweg bestellen.“ (danke Olli). Der Online-Postweg – da fährt man wie auf Schienen!
  • Die TA-Sportredaktion meldet: „Lediglich bei der limitierten 15-km-Strecke wurde die Grenze von 800 noch nicht überschritten.“ Also wenn es ein Limit gibt, dann ist es kein Wunder, dass es nicht überschritten wurde. Richtig wäre hier vermutlich „wurde die Grenze von 800 noch nicht erreicht“ gewesen.
  • Die OTZ-Sportredaktion steht dem in nichts nach und sorgt für das Geschichtsthema der Woche(danke Steffen): „Die DDR-Frauen-Nationalmannschaft gewann 1995 souverän die Nationenwertung.“
  • Was ist das? „Alles war durcheinander. Man konnte nehmen, was man wollte – im Stehen.“ Emma (3) beschreibt ihr erstes Buffet im Kindergarten.
  •  Homonym der Woche: der Mull. Der Mull ist wohl am ehesten als Nacktmull, ein maulwurfähnlicher Insektenfresser bekannt. Als Mull wird aber auch ein Hindi-englisches Baumwollgewebe bezeichnet. Außerdem sagt man in Norddeutschland für lockeren Humusboden auch Mull. Ob der Mull im Mull nach Mull gräbt?

 

Schönes Wochenende,

Mario

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