Beamtendeutsch: Brüller war
unlängst der Schweizer Politiker Merz bei der Verlesung eines Textes zum Thema Gewürzfleisch.
Aber
nicht nur in der Schweiz gibt es derart schwer verständliche Sätze.
Stellen wir uns vor, man begeht einen Verkehrsverstoß beim Wenden, bei dem
es zu einem Unfall mit Sachschaden kommt. Über diese Ordnungswidrigkeit
wird mit einem Schreiben der Bußgeldstelle informiert. Darin wird auf §3
Absatz 3 der BKatV (Bußgeldkatalogverordnung) verwiesen, in dem es heißt:
„Die Regelsätze, die einen Betrag von mehr als 35 Euro vorsehen, erhöhen
sich bei Vorliegen einer Gefährdung oder Sachbeschädigung nach der Tabelle 4 des
Anhangs, soweit diese Merkmale oder eines dieser Merkmale nicht bereits im
Tatbestand des Bußgeldkatalogs enthalten sind.“ Das versteht man doch sofort,
oder?
Kindermund
der Woche: Emma (3) mit konkreten Richtungsanweisungen: „Wir müssen
irgendlinks.“
Musikthema
der Woche (danke Daniel): Auch nicht ganz so musikalisch veranlagten
Menschen wird auffallen, dass es sich bei den hier gespielten Instrumenten
keineswegs um Dudelsäcke handelt:
Denglisch
der Woche: „Bei den Instant Resellern sind die Carrier eingebundelt.“
Die Bahn
mach mobil: „Die Mobility BahnCard 100 für Einmalzahler können Sie
online gegenwärtig nur auf dem Postweg bestellen.“ (danke Olli). Der Online-Postweg – da fährt man wie
auf Schienen!
Die
TA-Sportredaktion meldet: „Lediglich bei der limitierten 15-km-Strecke wurde die Grenze von 800 noch nicht überschritten.“ Also wenn es ein
Limit gibt, dann ist es kein Wunder, dass es nicht überschritten wurde.
Richtig wäre hier vermutlich „wurde die Grenze von 800 noch nicht erreicht“ gewesen.
Die
OTZ-Sportredaktion steht dem in nichts nach und sorgt für das
Geschichtsthema der Woche(danke Steffen): „Die
DDR-Frauen-Nationalmannschaft gewann 1995
souverän die Nationenwertung.“
Was ist
das? „Alles war durcheinander. Man konnte nehmen, was man wollte – im
Stehen.“ Emma (3) beschreibt ihr erstes Buffet im Kindergarten.
Homonym
der Woche: der Mull.
Der Mull ist wohl am ehesten als Nacktmull, ein maulwurfähnlicher
Insektenfresser bekannt. Als Mull wird aber auch ein Hindi-englisches
Baumwollgewebe bezeichnet. Außerdem sagt man in Norddeutschland für
lockeren Humusboden auch Mull. Ob der Mull im Mull nach Mull gräbt?