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41/2010: Fraunille und der Bären-Anteil

  • Die TLZ bringt einen einmaligen und wiederkehrende Termine durcheinander (danke Wolfram):
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  • Verneinungen sollte man nicht übertreiben, sonst verkehren sie sich ins Gegenteil, wie ein Satz in der IWB 22/10 beweist: „Das Risiko dabei sei nicht keineswegs zu unterschätzen.“ Niemals ist das keinesfalls nicht ungünstig!
  • Man fahre freitags nachmittags mit der Deutschen Bahn, hat dabei Kontakt  zu vielen, zu sehr vielen Fahrgästen und auch jede Menge Zeit – auch wegen der Verspätungen. Das gibt auch Gelegenheit, einer gewissen Anzahl Durchsagen zu lauschen. Zwei Beispiele dafür, dass die Zugbegleiter dabei auch Humor einstreuen:
    • Es erfolgte zunächst die Nachricht, dass ein bestimmter Anschlusszug noch erreicht würde. Dann ein abrupter Stopp vor dem Bahnhof – Weichenstörung. Aber es folgte die erlösende Nachricht: „Der ICE Soundso wird trotzdem noch erreicht“ – unterdrücktes Kichern – „der steht nämlich hinter uns.“
    • Nach 25 Minuten Verspätung kündigt der Zugbegleiter den nächsten Halt an: „Werte Fahrgäste, es ist soweit: In wenigen Minuten erreichen wir Mannheim Hbf.“ Trotz der Verspätung lächelten die meisten Leute in meiner Umgebung.
  • Mit Satzzeichen sollte man nicht wahllos umgehen (danke Wolfram):
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    Ich weiß nicht, warum mir ein Dank mit zwei Ausrufezeichen entgegengeschmettert wird. Auch passt vielleicht zu dem Spruch „Ach machen Sie doch, was Sie wollen!“ ein Ausrufezeichen, aber bei Geschenken (hier: Gürtel)?
  • Kindermund der Woche: Emma (3) spielt auf dem Sportplatz im Sandkasten (dort auch Weitsprunggrube genannt) und „bäckt“ Sandkuchen: „Papa, der hier ist lecker, der ist mit Fraunille.“
  • Der Promi-Wahn greift in der TA um sich: „Manfred Lütz ist promierter Mediziner und Theologe…“
  • Tierisch: „Die Personalkosten machen weiter den Bären-Anteil aus.“ Da wird der König der Tiere aber recht traurig sein.
  • Denglisch der Woche (danke Markus):
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  • An dieser Werbung (danke Uwe)
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    hätte Goethe sicher seine Freude gehabt. Nicht der Frau wegen! Heißt es doch in seinem Faust: „Hier steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor.“ Zu Goethes Zeiten erlaubt – heute verwendet man entweder als oder wie und die Regel ist einfach: Bei Unterschieden als, bei Gleichheit wie.
  • Die OTZ mit einer ganz neuen Art Deppenleerzeichen (danke Steffen): „Ich kann gut zu hören.“ Ein Appell an die Redakteurin: Es wäre gut, schreiben zu können.
  • Homonym der Woche: der Mars. Der Mars ist sicher als Planet bekannt. Auch trägt der römische Kriegsgott diesen Namen. Der Seemann bezeichnet so die Plattform zur Führung und Befestigung der Marsstege. Ein Schiffsjunge könnte also auf dem Mars stehen und den Mars sehen.