Deutschthemen zum Freitag - Das Blog
Aktuelle Inhalte als RSS-Feed anzeigen

Deutschthemen zum Freitag - Das Blog

Ja, Sie lesen richtig: das Blog. Da es sich um das Internet-Tagebuch handelt, ist Blog von sächlichem Genus. Aber das nur als Erklärung für die Überschrift.

Wenn Sie das Blog als RSS abonnieren möchten: Nutzen Sie das Symbol rechts oben. Kommentare zu den einzelnen Themen sind jederzeit willkommen. Melden Sie sich bitte an.
Gern dürfen die Beiträge zitiert werden - über eine entsprechende Quellenangabe mit Link freue ich mich.

Die bisherigen Ausgaben stehen jeweils als zusammengefasster Beitrag zur Verfügung. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen.


531 - 540 von 678 Ergebnissen
Veröffentlicht am von

12/2010: Satelliten, wegseifen und frisches Geld

  • Geiz ist zwar geil, aber man kann auch an der falschen Stelle sparen, wie die Anzeige bei Saturn beweist (danke Herr Jarmuschek):
    Saturn.jpg
    Die Summe der Buchstaben stimmt zwar, aber der „Satellit“ hat nichts mit leiden zu tun und deshalb kann’s auch kein „Satelitt“ sein.
  • Kindermund der Woche: Emma (2) beim Händewaschen auf den Hinweis, dass da noch etwas Schmutz wäre: „Das kann ich Wegseifen.“
  • Denglisch der Woche I (danke Sebastian): „Crawlbarkeit“:
    Crawlbarkeit.jpg
    Egal wie man „to crawl“ übersetzt – es gibt wohl keine Krabbel-, Kraul- oder Kriechbarkeit.
  • Denglisch der Woche II bis X: Eine in dieser Woche aufgetauchte Präsentation enthielt so viele Anglizismen, dass ich die Nachricht, die englische Version würde am nächsten Tag folgen, erst gar nicht glauben wollte. Hier einige Beispiele:
    • One-to-One-Beratung
    • Tracking und Billing
    • Ongoing Services
    • Business Case A: Provider gebrandet
    • upfront berechnet werden
    • Discount für Provider
    • Co-gebrandete Landing-Pages
    • Hand-over-Service
  • Da ist er wieder, der tote Rekordhalter. In der TA: „Der kleinste Mann der Welt ist tot.“ Die Klarstellung wurde bereits früher getroffen, dabei ging es um den ältesten Mann. Der jeweilige Rekordhalter ist freilich immer am Leben. Wenn „der kleinste Mann der Welt starb“, dann übernimmt eben ein anderer seinen Platz in der Rangliste.
  • Grausam: War der Schreiber Däne oder Türke?
    Brennholz.jpg
  • Daniel (einer der treuesten Deutschthemen-Lieferanten) zum Begriff „frisches Geld“: „Geld ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Eine der wichtigsten Geldfunktionen – die Wertaufbewahrung – ist nach und nach verloren gegangen, nämlich seit das Geldmonopol in den Händen von Staaten und Zentralbanken liegt, die den Wert des Geldes per Dekret bestimmen, seinen Preis (also den Zins) nach Belieben festsetzen und die Geldmenge fast grenzenlos ausdehnen können. So nimmt es nicht wunder, dass man mit dem Wort Geld heutzutage vor allem Flüchtigkeit und Verfall verbindet. Wohl eher unbewusst, aber gleichwohl treffend, lassen Journalisten diesen Umstand durch den immer häufiger benutzten Begriff vom „frischen Geld“ aufscheinen. An allen Ecken werde frisches Geld benötigt, so, als ob das alte Geld schimmelig geworden ist, seine Verfallszeit erreicht oder sich in Luft aufgelöst hat. Und im Prinzip stimmt dies ja auch: Geld, welches in keinem Verhältnis mehr zu realen Gütern steht, sondern zum Aufspannen riesiger Rettungsschirme und zum Auffüllen defizitärer Sozialkassen quasi aus dem Nichts geschaffen wird, muss sich über kurz oder lang auch wieder in Nichts auflösen. Tja, und spätestens dann braucht man eben frisches Geld.“
    Erfrischend würde freilich vor allem etwas sein, was abseits aller finanziellen Forderungen (mit genügend Kohle kann man fast jedes Problem erschlagen) die wirtschaftliche Entwicklung in die richtige Richtung befördert. Aber wir sollten die rein psychologische Wirkung des Adjektives „frisch“ nicht unterschätzen:  frisches Bier, frischer Kaffee, frische Brötchen – wer hat dabei keine positiven Gedanken? Einzig „frisches Fleisch“ im Zusammenhang mit den jüngst bekannt gewordenen Missbrauchsskandalen an Kindern und Jugendlichen hat da einen mehr als faden Beigeschmack!
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Er-dachse – eigenartige Kombination aus männlichem Personalpronomen und Säugetier
    • Gagau-tor – sächsische Einfahrt
    • Herme-tisch – auf griechischen Pfeilern ruhende Tafel
  • Homonym der Woche: der Mungo. Der Mungo ist eine Schleichkatze, aber auch ein Gewebe aus Reißwolle. Da, wo die Mungos leben, ist es ja gewöhnlich nicht so kalt. Aber wenn der Mungo einmal im Winter zu uns käme, trüge er besser einen Pullover aus Mungo.
Gesamten Beitrag lesen
Mehr über: denglisch, kindermund, werbung
Veröffentlicht am von

11/2010: Brechen, schwarze Null und Holpler

  • Kindermund der Woche: Julia (4): „So eine Eisenbahn gibt’s auch bei meiner Logopädin.“ Tim (11): „Was machst du denn bei der Logopädin?“ Julia: „Die lernt mir das Brechen.“
  • Die sog. Schwarze Null kennzeichnet i.d.R. ein Unternehmen, welches sich endlich aus der Verlustzone herausgearbeitet hat (wenn dann tatsächlich Gewinne eingefahren werden, könnte man diese mit Parteispenden an die FDP oder gemeinsame Stunden mit CDU-Ministerpräsidenten reduzieren). Auch wenn die Null gerade die Grenze zwischen Gewinn und Verlust kennzeichnet, so wird sie doch nicht mehr rot dargestellt, um den positiven psychologischen Effekt auszunutzen. Die Sparkasse in Jena stellt die Null aber rot dar:
    Sparkasse.JPG
  • Auf der Feuilletonseite der TA eine Merkwürdigkeit oder gar einen Fehler zu finden, ist schwer. Aber anlässlich der Oskar-Verleihung lautete eine Bildunterschrift wie folgt: „James Cameron gratuliert seiner Ex-Frau Kathryn Bigelow zu seiner Niederlage.“ Ich weiß ja nicht inwiefern sich Oskars von sportlichen Wettkämpfen unterscheiden, aber ich gratulierte den Besseren im Wettbewerb stets zu deren Leistung/Sieg und nicht zu meiner Niederlage.
  • Mathematikthema der Woche: Rabatte bei 1&1 (danke Wolfram). Bereits ein Grundschüler überblickt, dass 50% Rabatt auf 6,99 € nicht 2,99 € ergeben:
    Rabatt1und1.jpg
  • Neue Wortschöpfung: „Das Script ist mit kleinen Holplern durchgelaufen.“ Hopplalalala;-)
  • Der Kicker schreibt: „Real hat Madrid im Visier“ (danke Wolfram). Vielleicht war das vorgestern die Ursache fürs Ausscheiden in der Champions League. Für die Nichtfußballer unter uns: Die Mannschaft aus Madrid heißt Real Madrid, auch die „Königlichen“ genannt. Hoffen wir also einmal, dass es jetzt dort keine Selbstschussanlagen gibt.
    RealMadrid.jpg
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Da-rinnen – Hinweis auf Furchen
    • Delikat-essen – schmeckt eben gut
    • Gen-italien – Mittelmeererbgut
  • Homonym der Woche: das Kaff. Das Kaff steht im Norddeutschen für Spreu, in ganz Deutschland für Wertloses oder Geschwätz und für ein Dorf oder eine armselige Ortschaft. Könnte also sein, dass in einem Kaff Kaff über Kaff geredet wird.
Gesamten Beitrag lesen
Veröffentlicht am von

10/2010: Flachwichser, Erschießungen und Windmaschinen

  • Da hat die Autokorrektur wohl geirrt:
    Flachwichser.png
  • Die TLZ titelt: „Jenaer sollen Märkte weltweit erschießen“ (danke Ilka). Ich hatte schon immer den Verdacht, dass hier sehr militante Typen herumlaufen.
  • Von den Olympischen Spielen:
    • „Was wird jetzt in seinem Kopf vorgehen?“ „Es werden erstmal Hohlräume entstehen.“
    • Ein sichtlich genervter Biathlet Andreas Birnbacher auf die Frage, was denn bei seinem Sturz im Staffelrennen passiert sei: „Ich bin halt hingefallen.“ Daraufhin ließ der Reporter von ihm ab.
  • Wenn man seine Internetseiten fürs Verkaufen fit macht, soll man sog. „Money Keywords“ im Titel verwenden. Dumm nur, wenn das auf Seiten steht, die nichts verkaufen, wie bei BOLs Newsletter-Abbestellung (danke Wolfram):
    nlabmeld_bol.jpg
  • Kindermund der Woche: Tim (11) erklärt seiner kleinen Schwester Emma (2), was er mit „Föhn“ meint: „Eine Windmaschine für die Haare.“
  • Büromaterial bezieht ePages von OTTO Office. Die legten jüngst ein lustiges Prospekt bei, wie man sich mit Büroartikeln fit halten kann (danke Christian), daraus folgende Leckerbissen:
    • Das Haftnotiz-Warm-up
    • Das Textmarker-Streching
    • Locher-Bodyforming
  • Politikerdeutsch der Woche: Die Bundeskanzlerin auf der CeBIT zum Thema Breitband-Internet: „Alles ist möglich, aber nicht überall.“ Nachts ist es übrigens immer kälter als draußen.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Vertrag-streu – Ruhekissen für Anwälte
    • Wasserschi-eber – sportliches Schwein
    • Verein-samt – eine edle Truppe
  • Homonym der Woche: der Matsch. Von Matsch spricht man bei einem gänzlichen Verlust beim Kartenspiel, aber natürlich steht Matsch auch für Straßenschmutz. Bei hohen Spieleinsätzen landet der Zocker bei Matsch schon einmal im Matsch.
Gesamten Beitrag lesen
Veröffentlicht am von

9/2010

  • Denglisch der Woche (danke Benjamin): „Dieses Tool ist ungooglebar wenn man nicht weiß wie es heißt.“
  • Gibt es elektronische Elektroniksteuerungen? Ja, bei Backöfen (danke Wolfram):Neff_backofen.jpg
  • Neues von den Olympischen Spielen:
    • Vorn an der Spitze gab es einen Wechsel.“ Jetzt wissen wir also auch, dass die Spitze vorn ist.
    • Vor dem Mannschaftsskispringen: „Wir müssen einfach gut springen.“ Wer hätte gedacht, dass es so einfach ist?
    • Die ARD-Olympiaseite meldet (danke Steffen): „Der Favorit wankte, aber er viel nicht.“ Viel hilft nicht immer viel – vielleicht.
  • Aus der Familienversicherung der BKK (gefunden von Wolfram): „Bei getrennt lebenden Familienangehörigen reicht die Unterschrift des Familienangehörigen.“ Dazu fällt mir folgender Witz ein: „Was ist der Unterschied zwischen einer Krähe?“ „Beide Beine sind gleich lang, besonders das linke.“
  • Hyperlativ der Woche (danke Daniel) auf Spiegel.de: „Kino in seiner pursten und perfidesten Form“. Pur bedeutet rein. Wie viel Prozent würde man annehmen? Wenn man der Waschmittelwerbung glaubt (Wer tut das?), gibt es reiner als rein. In der Klimatechnik kennt man verschiedene Reinheitsstufen, weshalb es z.B. Rein- und Reinsträume gibt. 100%ig sauber ist allerdings auch ein Reinstraum nicht. Vielleicht deshalb lässt das Wikiwörterbuch sogar einen Superlativ für „pur“ zu. Aber schön klingt’s nicht.
  • Politikerdeutsch: K. Göring-Eckardt (Grüne) zur bevorstehenden Abstimmung im Bundestag bzgl. des Bundeswehrmandats für Afghanistan: „Wir Grüne stehen zu unserer Verantwortung. Deshalb wird die Mehrheit sich der Stimme enthalten.“ Das werde ich hier in der Firma ab jetzt auch immer so machen – zu nichts Position beziehen und deshalb meiner Verantwortung gerecht werden.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Ra-darm-essung – Verspeisen von Innereien des ägyptischen Sonnengottes
    • Tan-garten – die Banktransaktionsnummern im Grünen
    • Winde-seile – Luftstricke
  • Homonym der Woche: die Messe. Die Messe ist z.B. eine Ausstellung (nächste Woche beginnt die CeBIT), ein katholischer Gottesdienst oder der Speise- und Aufenthaltsraum der Schiffsbesatzung. Nach der Messe in der Messe geht der Kapitän zu einer Messe.
Gesamten Beitrag lesen
Veröffentlicht am von

8/2010

  • Aus einem Blog (danke Sebastian): „Innovative Geschäftsmodelle werden schnell von etablierten Playern aufgegriffen (crocodilisierte Geschäftsmodelle)“. Derlei Geschäftspraktiken kann es in Mitteleuropa eigentlich nur in Zoos geben. In Florida hingegen handelt es sich um „alligatorisierte“ und in Indien um „gavialisierte Geschäftsmodelle“!
  • Die OTZ titelt (danke Steffen): „Top-Spiel gegen Dortmund – Leverkusen erwartet Bayer 04“. Für alle Nicht-Fußballkenner: Die Mannschaft aus Leverkusen heißt Bayer 04 Leverkusen.
  • Im Autoteil der gleichen Zeitung (wieder von Steffen entdeckt): „…was zusätzlich noch das Einteigen erleichert und die Übersicht verbessert.“ Ein Bäckereiwagen?
  • Dass Internet-Foren nicht als Inbegriff der Sprachpflege gelten ist ja hinlänglich bekannt. Manchmal aber ist es einfach nur gruselig-schön, wenn man so etwas liest (danke Olli): „Hi Ich wolte fragen habe normal Alice DSL also ein normales paket für den pc ist es möglich über die verbindung auch ins internet zu gehen ??? habe gehört das wenn man sich mit konsolen ins internet einloggt das man extra geld behzalen soll ??? also ich behzale für meine DSL anschluss 60 euro es were mir zu teuer wenn ich noch was für die ps3 behzalen müste ??? die hauptfrage ist halt ob es geht mit normalen anschluss wie beim pc auch und ob man extra ws behzalt wenn man im inet spielt halt mit der ps3 ??? ich würde mich freuen und dankbar sein wenn mit jemand eine antword dazu geben könnte !!! danke im vorraus !!!
    Hab noch ne frage wird eure ps3 auchso heiß habe sie mir heute neu gekauft 30 min laufen lassen sie leuft normal aber sie ist übelst heiß und habe sie aus gemacht weil ich dachte das sie gleich anfängt zu brennen ^^ ;P ???“
  • Schwierigkeiten mit dem „ß“. Wolfram fand diese Produktbeschreibung: „Auch der Vorraum ist rießig.“ Wusste gar nicht, dass mein Nachname auch als Adjektiv verwendet werden kann.
  • Aus einem Newsletter dieser Satz: „Wir hoffen, Sie genießen Erhalt dieser Mailing, aber wenn Sie es erhalten haben im Irrtum, und wenn Sie wollen keine weiteren Nachrichten von uns folgen Sie dem Link und Sie werden automatisch von den zukünftigen Mailings ausgeschlossen werden, erhalten.“ Eine E-Mail aus Antigua wegen Viagra? Oder wegen einer Geldanlage in Nigeria? Nein! Der Newsletter von Ford Deutschland.
  • Kindermund der Woche: „Was ist ein Baiser?“ Tim (11): „So etwas wie ein Luftkeks.“
  • Weil gerade Fastnacht war: Warum heißt es eigentlich Büttenrede? Normalerweise wird für eine Rede auf einer Faschingsveranstaltung ein spezielles Rednerpult benutzt. Der Kölner/Rheinländer sagt dazu „Bütt“. Eine Bütte war ursprünglich ein großes Gefäß (Bottich), welches bspw. zur Wein- und Papierherstellung verwendet wurde.
  • Neues von den Olympischen Winterspielen:
    • Interview beim Biathlon: „Ich habe eigentlich gut geschossen, nur halt daneben.“
    • Die deutschen Curling-Männer vorm ersten Spiel: „Wir sind angespannt locker.“
  • Denglisch der Woche I aus der IWB 4/10: „Online ist above the line“. Immerhin noch 20% Deutschanteil.
  • Denglisch der Woche II: „Das haben wir gewhitelabelt.“
  • Denglisch der Woche III: „…es sind mehrere Shops, denn… werden gefehlerloggt
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Bad-enden – alles hat ein Ende und so auch das Bad
    • Brie-feinwurf – da schmeißt einer mit französischem Käse
    • Tran-sportwagen – für schnittiges Walfett
  • Homonym der Woche: die Mine. Bei einer Mine kann es sich um ein Bergwerk, einen Sprengkörper, eine Stifteinlage oder ein altgriechisches Gewicht (ca. 500g) handeln. Der Sprengmeister wiegt eine Mine Sprengstoff ab, um eine mit einer Mine signierte Mine in der Mine explodieren zu lassen.
Gesamten Beitrag lesen
Veröffentlicht am von

7/2010

  • Eine Frage in der c’t 4/2010: „Ich benutze die ‚Kurznotitzen‘ von Windows 7…“ Die Notiz kommt aus dem Lateinischen (notitia). Wie weitere Wörter, z.B. Novize (lat.), Mestize (span.) und Matrize (franz.) mit fremdsprachiger Abstammung nur mit einem schlichten „z“. Also aufpassen, sonst ist man nur zweiter Sieger und somit Vize, aber nicht Vitze!
  • Thema der Woche (dank Andrej): Verkleinerungen. In einer früheren Ausgabe hatte ich bereits erklärt, dass z.B. Märchen von Mär kommt. Die konkrete Frage jetzt: Mädchen? Tatsächlich ist das die Verkleinerung für Maid oder Magd. Es klappt also in diesem Fall nicht mit Mädchen ? Mad. Auch muss man vorsichtig sein, denn eine weitere Verkleinerung mit „leichtes Mädchen“ könnte gar nicht gut ankommen;-)
    Und wie ist es mit „ein bisschen“ (neue Rechtschreibung, ohne ß)? Als Synonym für „ein wenig“ oder „etwas“ ist es eigentlich ein kleiner Biss(en). „Ein bisschen“ ist ein sog. Indefinitpronomen. Diese werden häufig als Adjektiv gebraucht – immerhin wurde damit schon ein deutscher Grand Prix-Sieg errungen: „Ein bisschen Frieden“ (damals noch: „Ein bißchen Frieden“). Grammatikalisch ist die Verkleinerung/Verniedlichung der Diminutiv. Eine Eigenart dabei: Substantive sind im Diminutiv immer von sächlichem Genus, auch wenn der Ursprung männlich oder weiblich ist (z.B. der Mann, das Männchen). Aber, keine Regel ohne vermeintliche Ausnahme: der oder das Krümel? Mehr dazu in diesem Beitrag.
    Wie aber ist es mit Plätzchen? Wenn man es gemütlich haben will, sucht man sich i.d.R. ein warmes Plätzchen. Die Verkleinerung macht die Sache erst kuschlig. Aber die Plätzchen, die es als Gebäck zu Weihnachten gibt? Tatsächlich kommen auch die von Platz oder Plätz – der Bezeichnung für einen flach geformten Kuchen.
  • Der mdr-Videotext mit folgenden Absonderlichkeiten (danke Wolfram):
    • Derby-Sieg einmal anders: „Der FC Carl Zeiss Jena hat durch ein spätes Tor von Hähnge das Derby gegen den FC Erzgebirge Aue mit 1:0 besiegt.“
    • „Die baden-württembergische Unweltministerin Gönner…“ – natürlich CDU;-)
    • Übertreibung der Woche: „Die Kommunen erwarten in diesem Jahr ein Rekorddefizit von 10 Milliarden Milliarden Euro.“ Das sind immerhin 10 hoch 18 €!
  • Hinweis im Katalog: „Bitte vor dem ersten Tragen gründlich waschen.“ Verzweifelt suchte ich an der Waschmaschine das „Gründlichwasch-Programm“ – leider vergeblich. Das erinnert mich an ein kleines Hinweisschild eines älteren Ehepaares im Haus meiner Kindheit: „Bitte laut klingeln!“ stand da. Täglich ging ich achtlos daran vorbei, bis meine Mutti mich eines Tages zu diesen Leuten schickte. Grübelnd stand ich vor dem Klingelknopf…
  • Letztens beim Bäcker. Auf einem Werbeschild steht:
    ANGEBOT DER WOCHE:
    MAUS
    BROT
    Die Verkäuferin war sehr erstaunt, als ich das Brot nicht bezahlen wollte. (War aber auch gemein von mir, das Ganze als Imperativ aufzufassen;-)
  • Wieder einmal Schlecker mit tollen Produktangeboten: „Voll flexible Silikontastur“.
  • Denglisch der Woche I (danke Butsch): „Service Lifecycle Management und Utility Right Sourcing, damit Ihre IT performt.“ Anteil der deutschen Wörter: 27%.
  • Denglisch der Woche II: „…die Anzahl der eingebundelten Transaktionen auf 100 beschränkt.“
  • Tippfehler der Woche aus der TA: „Er hatte jahrelang gegen Schmiedgeldzahlungen Veranstaltungen im Fernsehen platziert.“ Die Schmiede mussten bluten…
  • Dass selbst Erfurter Lokalpolitiker zu richtigem Politikerdeutsch fähig sind, beweist dieser Satz des Beigeordneten für Bau und Verkehr: „Ein wesentlicher Konsens wurde erzielt, indem Einigkeit darüber bestand…“ Ganz klar: Es geht um die Rolle der Bedeutung!
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Prost-ata – Anstoßen mit einem Scheuermittel
    • Saug-ute – Anweisung zum Saubermachen
    • Schiff-stuten – Bootspferde?
  • Homonym der Woche: der Morgen. Der Morgen ist freilich eine Tageszeit, aber auch ein früheres Feldmaß (ursprünglich war das die Fläche, die ein Bauer mit einem einscharigen Ochsen- oder Pferdepflug an einem Vormittag pflügen konnte).
Gesamten Beitrag lesen
Veröffentlicht am von

6/2010

  • Es war Montag und wohl noch sehr früh: „Ja, ich bin auch sehr dafür, wenn das Format schon gewerden werden muss,… “
  • Feminismus der Woche: der Lieferschein. Bei jeder Bestellung dabei, stellt er wohl den Inbegriff des Affronts gegen militante Feministinnen dar. Aber Abhilfe ist in Sicht:
    Lieferschein.jpg
  • Weiß jemand, was ein „Ultra 3D-Saugwirker“ ist? Nein, hat nichts mit dem neuen Kino-Hit „Avartar“ zu tun, sondern stammt aus dem (bei Strato laufenden) ePages-Shop www.windelversand24.de (danke Benjamin).
    Windeln.png
    Begrüßt wird man auf der Seite mit folgendem Satz: „Liebe Kunden wir wollten Ihnen mitteilen das wir eine grosse Lagerrämung durchführen. Und unsere Preise für viele unserer Produkte stark gesenkt haben, solange Vorrat reicht.“ Nach einem Blick ins Impressum wollen wir die vielen Fehler in diesen zwei Sätzen, der eigentlich nur einer hätte sein sollen, gar nicht einzeln auflisten.  Eines nur: Ob die Preise wieder steigen, wenn der Vorrat erschöpft ist? Marktwirtschaftlich wäre das ja…
  • Aus einer Kunden-E-Mail: „…unter Anderem ein Butten auf der startseite der auf alle Produte verlinkt.“ Rechnungen werden hier auch nur auf Buttenpapier gedruckt!
  • Neue Wortschöpfung, welche mir von einem verdeckten Twitter-Mitleser zugetragen wurde: „Mit dem bereits gesetzten Ziel einer strikten Komponentisierung unserer Lösungen…“
  • Die IWB 3/10 beglückt uns mit folgender Überschrift: „Wir sind gegen niemand“. Puh – also ich verlange ja nicht unbedingt die Verwendung des Genitivs (z.B. „Wir sind niemandes Feind“), aber die zwei Buchstaben hätten es doch noch sein müssen: „Wir sind gegen niemanden“.
  • Aus dem gleichen Artikel stammt das Denglisch der Woche: „Buchbare Werbeformen sind Rectangles, Scyscraper und Superbanner.“
  • Aus dem Schlecker-Angebot:
    • „Olympia Aktenvernichter“ – nur für IOC-Mitglieder.
    • „Mistral Festplatte“ – ökologisch, weil windgetrieben (Mistral = Nordwestwind in der Provence)
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Zie-gen – gestreckter DNA-Abschnitt
    • Vers-ehen – wenn Reime heiraten
    • Spar-gelesser – geiziger Tubennahrungsvertilger
  • Homonym der Woche: die Edda. Es handelt sich um die Sammlung altnordischer Dichtungen und auch einen Vornamen. Ob die Edda allerdings einst die Edda schrieb, weiß ich nicht.
Gesamten Beitrag lesen
Veröffentlicht am von

5/2010

  • Der Hyperlativ der Woche I kommt von der TA: „Bilder wirken dreidimensionaler, wenn…“ Also ich bin ja kein Fotoexperte und nehme daher an, dass ein intensiverer räumlicher Eindruck gemeint ist. Sonst wäre es ja vierdimensional oder wenigstens 3,5.
  • Hyperlativ II aus dem Lidl-Prospekt (danke Horst): „Einfach urlaubiger“. Weitere Steigerungen sind nicht möglich? Doch: „Zweifach urlaubiger“ … „unendlich urlaubigst“. Lidl macht’s möglich!
    Urlaubiger.jpg
  • Ein DAK-Sprecher zur zusätzlichen Gebühr bei den Krankenkassenbeiträgen im heute-Journal: „Ich werde meinem Verwaltungsbeirat empfehlen, acht Euro zu kassieren – und zwar pauschal und nicht prozentual.“ Wie gut, dass wir jetzt wisssen, dass 8€ ein fester Betrag sind und keine Prozente. Bis zur nächsten Erhöhung…
  • Politikerdeutsch: „Ich halte alles Mögliche für möglich.“ Möglicherweise unmöglich!
  • Anwaltsdeutsch: Die Webseite www.daufaq.de enthält insbesondere für Informatiker einige Kostbarkeiten aus der Rubrik „Juristen erklären das Internet“ (danke Alex). Ein Auszug: Auf die Frage „Dringt man beim Portscannen eigentlich in fremde Rechner ein und ist das Ganze strafbar?“ antwortet eine Anwältin: „Letztlich ist mit dem gesetzgeberischen Willen davon auszugehen, dass ein schlichtes Eindringen, bei dem sich der Täter keine Daten verschafft, wie beim Portscanning, als bloße Vorbereitungshandlung ohne konkrete Rechtsgutgefährdung nicht dem Tatbestand unterfällt.“ Alles klar? „Unterfallen“ als Verb kennt der „normale“ Duden übrigens nicht, aber es steht in der Ausgabe „Duden Recht“. Wie bei Ärzten sprechen also auch Anwälte (absichtlich?) mit ihren Kunden (Mandanten, Patienten) in einer für diese teilweise unverständlichen Sprache. So ist in jedem Fall gesichert, dass man zur Erläuterung eine weitere – kostenpflichtige – Beratung benötigt.
  • Denglisch der Woche (danke Christian): „…bräuchte diese Änderungen bis zum 01.02.2010 um sie direkt billen zu können.“ Nach dem „Billen“ kommt das „Chillen“ oder bei Nichbegleichung der Rechnung das „Kil…“.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Spar-gelernte – Bankangestellte gehören nicht dazu
    • Staat-sex-amen – da passt etwas nicht ganz zusammen
    • Star-knebel – wäre für manches Sternchen hilfreich
  • Homonym der Woche: der Mikado. Mikado ist sowohl die frühere Bezeichnung für japanische Kaiser als auch für das Hauptstäbchen beim Mikadospiel. Falls der Tenno (so heißt der Kaiser in Japan heute) seine Essstäbchen verbummelt hat, könnte der Mikado mit dem Mikado essen.
Gesamten Beitrag lesen
Veröffentlicht am von

4/2010

  • Ein Protokoll enthält folgende Rarität (danke Uta): „Beim allerersten Öffnen von Creme und Ölen ist das Datum auf der Verpackung zu vermerken.“ Also das allererste Öffnen kommt noch vor dem ersten Öffnen. Außerdem spiegelt sich hier ein ganz neues Verbraucherverhalten wider – man darf das Mindesthaltbarkeitsdatum selbst draufschreiben.
  • Neues Adjektiv: Das Baumhaushotel in Einsiedel auf seiner Webseite: „…das darüber hinaus auch viel weniger hotellig ist.“
    Englisch-Thema der Woche aus dem ePages-Forum: „When the products are listed ass small images I can optimalize the discription for SEO.“ Voll für’n A…
  • Kindermund der Woche I: „Aufs kleine Sofa setzen.“ Emma (2) über einen Sessel.
  • Kindermund der Woche II: Nachrichten im Fernsehen und Tom (7) liest die Überschrift zu hastig: „Papa, eine Erdbeeren-Katastrophe in Haiti.“
  • Aus einem Reiseprospekt (danke Steffen): „Dieses Angebot gilt für alle Orte die mit den Postleitzahlen 07… 08… 09 und 046 beginnen.“ Klar fehlt ein Komma, aber kennt ihr Orte, die mit einer Zahl beginnen? Also ich wohne in Erfurt und das beginnt mit „E“…
  • Denglisch der Woche I – Neues von Apple (danke Herr Lenk): „Angeblich sei man bei Apple „sehr begeistert“ von den neuen Funktionen und Featuren  und sähe sich damit der Konkurrenz deutlich voraus.“ Was ist eigentlich ein Feature? Ein Kennzeichen, Merkmal oder eine Eigenschaft. Merkmal passt für Software vielleicht am besten. Der Duden kennt auch das Feature – die Mehrzahl ist aber in jedem Fall Features oder hat jemand schon einmal von „Gesturen“ gehört?
  • Denglisch der Woche II (danke Wolf): Wer weiß, was die Abkürzung LÜKSE bedeutet? Landesübergreifende Katastrophenschutz-Exercise!
  • Der Schlecker-Newsletter meldet: „Universalladegerät für den Zigarettenanzünder“ – aber wer möchte schon seinen Zigarettenanzünder laden?
  • Die OTZ (das ist die Ostthüringer Zeitung) informiert unter der Überschrift „Gewissheit über Punkte“ u.a. über ein ganz neues Internetprotokoll, denn die genannte URL lautet: „httpp//:tuev-sued.de/punkterechner“ (danke Jörg). Der Webserver, der das verarbeiten kann, muss allerdings erst noch erfunden werden. Aber selbst wenn man als Journalist heutzutage nicht sehr internetaffin ist (was sich eigentlich schon ausschließt), könnte man die URL aus des Browsers Adresszeile kopieren und sie wäre richtig.
  • Heise.de meldet: „Hart im Zeitplan“. Was bedeutet das? Dass es knapp ist oder es gibt noch einen (harten) Vorsprung?
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Fließe-strich – Imperativ an eine Linie.
    • Kultsch-lager – was immer da verwahrt wird.
    • Radiosen-dung – habt ihr etwa noch nie Radiosen gedüngt?
  • Homonym der Woche: das Gloria. Gloria bedeutet Ruhm und Ehre, aber auch Lobgesang in der katholischen Kirche.
Gesamten Beitrag lesen
Veröffentlicht am von

3/2010

  • Denglisch der Woche bei heise.de: „Laserprojektion zum Tatschen“
  • Discount24.de bietet einen Elektrobackofen mit „manueller Schnellaufheizung“ an (danken Wolfram). Manuell? Heißt das, man muss die Heizwendeln mit den Handflächen reiben oder vielleicht das Bügeleisen nutzen? Eigentlich war „manuelle Schnellaufheizungsabschaltung“ gemeint.
  • Kindermund der Woche: Tim (11) bei den Französisch-Hausaufgaben: „Ich weiß aber nicht, ob das ‚e‘ so ein Fitzel drüber hat.“
  • „Dünne Finnen“ überschreibt die TA eine Kurzmeldung. Der Text lautet: „Die Finnen sind nicht nur im Wintersport weltmeisterlich, sonder auch beim Abspecken. Eine Umfrage…ergab, dass 83 Prozent der Finnen schon einmal einen Abnehmversuch gestartet haben.“ Wie passt das nun zur Überschrift? Die Finnen sind also dünn, weil 83% einen Versuch machten, abzunehmen? In wie vielen Fällen war der Versuch denn erfolgreich? Und außerdem: Wenn so viele Menschen eine Diät beginnen, dann sind sie vermutlich gerade nicht dünn!
  • Die Tagesschau zu Verkehrsbehinderungen wegen des Schneefalls: „Die Bahnen fuhren mit leichten Verspäterungen.“ Was lehrt uns das? Auch bei Tagesschau-Sprechern kommen Versprecherungen vor.
  • Die Kälte brachte wohl manche Anzeige durcheinander, so auch bei der Deutschen Bahn am Bahnhof Jena West (danke Andreas).DB-Anzeige.png
  • Kommentar im ePages-Blog: „Es sieht so aus, wie ich es vermutet habe, dass der 302 redirect den Pagerank weiter verärbt…“ Huhuuu – sie sind unter uns, die schrecklichen Ärben des Pageranks;-)
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche in der TA: „Die Südamerika-Pampa wird das bisher größte Projekt in unserer Geschichte werden.“ Die Pampa ist bereits die Bezeichnung für eine südamerikanische Grassteppe.
  • Die TA: „Das Ganze habe sich nach genauer Prüfung als unrentierlich erwiesen.“ Immerhin schrieben sie nicht „unrentierbar“ – aber richtig muss es trotzdem „unrentabel“ heißen!
  • Die Zeitschrift weave in der Ausgabe 01.10: „Immonet verloste etwa 100 iPods an die ersten 100 Blogger…“ Also ich gehe mal davon aus, dass jeder der 100 Blogger genau einen iPod erhielt. Warum musste man die verlosen?
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Ballkon-trolle – wohl dem, der eine Terrasse hat.
    • Herz-eigen – die inneren Werte zählen.
    • Trauma-tisch – Möbelstück im OP-Raum
  • Homonym der Woche: der Merlin. Der Merlin ist ein keltischer Zauberer (gilt als König Arthus‘ Lehrer) und ein Greifvogel (eine Falkenart). Ob bei Arthus der Merlin mit einem Merlin kam, weiß ich aber nicht.
Gesamten Beitrag lesen
531 - 540 von 678 Ergebnissen