Deutschthemen zum Freitag - Das Blog
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Ja, Sie lesen richtig: das Blog. Da es sich um das Internet-Tagebuch handelt, ist Blog von sächlichem Genus. Aber das nur als Erklärung für die Überschrift.

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Gern dürfen die Beiträge zitiert werden - über eine entsprechende Quellenangabe mit Link freue ich mich.

Die bisherigen Ausgaben stehen jeweils als zusammengefasster Beitrag zur Verfügung. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen.


551 - 560 von 678 Ergebnissen
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37/2009

  • Die Fa. eKomi ist ein Dienstleister für Shop-Bewertungen. Wenn man eine Bewertung abgegeben hat, steht u.U. dieser Text in der E-Mail-Antwort: „Da Sie mit der Abwicklung des Betreibers scheinbar nicht zufrieden sind, werden wir diesen Betreiber unter genauere Beobachtung stellen.“ Womit wir wieder beim alten Problem des Unterschieds zwischen scheinbar und anscheinend sind. Aber ich gebe nicht auf, für die richtige Verwendung zu kämpfen;-)
  • Wie kommt man zum JenTower? Unter http://www.jentower.de findet man zu diesem Thema in der Navigation die schöne Bezeichnung „Anfahrbarkeit“ (danke Benjamin). Gar grausig und barbarisch.
  • Kindermund der Woche: Auf die Frage, was denn Tau sei antwortet Tim (11): „Da hat sich Wasserdampf konzentriert … nein … konserviert.“
  • Die Erklärungen von Fußballern und Trainern nach dem Spiel sind stets ein Genuss. Der Erfurter Torwart nach einem 0:0: „Wir waren fußballerisch klar überlegen, in der Offensive hatten wir jedoch leider zu wenig Durchschlagskraft.“ Soweit ich weiß, gehört das Erzielen von Toren schon zu den wesentlichen Dingen im Fußball. Von klarer fußballerischer Überlegenheit kann also kaum die Rede sein, oder? Vielleicht lag es ja auch daran: „Der Trainer rotiert viel.“ sagte ein anderer Spieler nach der Partie. Das kennt man ja aus dem Fernsehen, dass sich Verantwortliche am Rande des Spielfeldes, pädagogisch wirksam, wie Rumpelstilzchen aufführen, aber was nützt es? Ein rotierender Trainer hat eben noch kein Tor geschossen;-)
  • Bei Amazon wird eine Uhr angeboten, welche ein Attribut namens „Wasserdichtigkeitsprüfung“ hat (danke Tobi). Dichtigkeit? Tatsächlich kennt der Duden dieses Wort und auch Google zeigt eine große Zahl an Treffern an. Bei genauerem Hinsehen erkennt man allerdings, dass meist „Dichtigkeit“ synonym mit „Dichtheit“ verwendet wird. Die meisten gekauften Anzeigen bei Google (AdWords) zeigen dann auch folgerichtig gleich den kürzeren Begriff. Fazit also: Beide Begriffe sind richtig, aber ich finde „Dichtheit“ schon der Kürze wegen schöner. Denn wie heißt es so schön: Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht;-)
    Es gibt übrigens noch weitere Beispiele, z.B. Motivierung / Motivation.
  • Die TA zur Begrenzung der Managergehälter bei BMW: „Männer dürfen maximal das 25-Fache normaler Beschäftigter verdienen“. Aha, Männer. Und Frauen? Und überhaupt: Sind Männer keine „normalen Beschäftigten“?
  • Anwaltsdeutsch: „Die Abgrenzungen sind u.U. nicht ganz trennscharf.“ Schön gesagt, nicht wahr?
  • Fränkisch der Woche: Eine sprachliche Besonderheit fiel mir in dieser Woche auf: Der Plural von „Dienstwagen“ ist im Fränkischen nicht „Dienstwagen“, sondern „Dienstwägen“.
  • Urlaubsanzeige: „Während einer Stadtrundfahrt per Pedes…“ – „per pedes“ ist die lateinische Redewendung für „zu Fuß gehen“ und passt daher freilich nicht zu einer Stadtrundfahrt.
  • Werbung im Zug (danke Wolfram): „Im Bordrestaurant servieren wir Ihnen 2009 Bio-Gerichte nach Rezepten von Spitzenköchen“. Die Dicke der Speisekarte erreicht damit Telefonbuchstärke;-)
  • Daniel machte den Vorschlag, eine Rubrik „Euphemismus der Woche“ einzurichten. Ein Euphemismus ist ein Hüllwort oder auch Beschönigung, d.h. bestimmte Sachverhalte wird verschleiert dargestellt, wobei ein gewisser Sarkasmus nicht ausgeschlossen ist. Erstes Beispiel Daniels ist „Steuergeschenk“. Bekommen wir hier tatsächlich etwas geschenkt? Nein, der Staat knöpft uns weniger ab und der treffende Vergleich ist: „Oma, dein diesjähriges Geburtstagsgeschenk ist, dass ich zur Feier weniger Kuchen esse als letztes Jahr.“ Da wird sich die Oma aber freuen!
  • Denglisch der Woche: „Das Line Item muss die richtige Steuerklasse wissen.“ (danke Uwe). Wer weiß schon, was wissende Line Items sind…
  • Kommentar in einem Forum: „Widerwertig“. Also zwar gibt’s „wertig“ und „Wertigkeit“, aber „widerwertig“ nicht – höchstens könnte etwas „wieder wertig sein“. „Widerwärtig“ hingegen kommt aus dem Althochdeutschen (widarwartig) und bedeutet entgegengesetzt, feindlich, abstoßend, unangenehm.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Herzog-seiche (danke Daniel) – die Seiche steht einerseits für stehende Wellen des Wassers, aber eben auch umgangssprachlich für Urin – ein Glück, dass wir nur noch wenige Adlige in Deutschland haben.
    • Tang-ente – mit Algen gefüttertes Federvieh.
    • Urin-stinkt – gleiches Prinzip wie bei alten Weinen…
  • Homonym der Woche: der Anhalter. Es kann sich hierbei um einen Bewohner Anhalts, einen Tramper oder eine Apfelsorte handeln. Ein Anhalter kann also als Anhalter einen Anhalter essen.
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36/2009

  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche aus dem Wetterbericht: „Polare Kaltluft erreicht Deutschland“. Vermutlich war Luft polaren Ursprungs noch nie warm, oder?
  • In der iBusiness Executive Summary, Ausgabe 19, findet sich ein schönes Beispiel für missglückten Metaphern-Mischmasch: „Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise ist da nur das kleine Tröpfchen, das eine ohnehin etwas windschiefe Konstruktion endgültig sturmreif schießt.“ Wahrscheinlich kommen Wasserpistolen zum Einsatz :-) (danke Daniel)
  • Heise.de meldet in gutem Denglisch: „Abgephishte Yahoo- und Hotmail-Konten zum Teil immer noch offen“ (danke Michael L.)
  • Denglisch der Woche II: „Wir leben Testing nicht nur, sondern wir pushen es von Herzen jedes Jahr weiter und weiter.“ (danke Martin) And so further und so fort.
  • Denglisch der Woche III auf einem Firmenschild der TCom in Hamburg:
    TCom.jpg
  • Die TA mit einem Unfallbericht: „Der Pechvogel (ein LKW-Fahrer) reagierte sofort, rannte hinterher und erreichte das Führerhaus teilweise.“ Was – er erreichte es nur teilweise? Jetzt rätseln wir, welche Teile des Mannes am Führerhaus ankamen.
  • Kindermund der Woche: „Hat der Lehrer schon eine Glatze?“ Tim (11): „Nein, aber er verteilt seine Haare geschickt auf dem Kopf.“
  • Das diesjährige Bauhausjubiläum hat einige offenbar bereits etwas ermüdet: „Es ist genug gebauhaust.“ sagte ein Kunsthistoriker.
  • Dass die deutsche Sprache einst auch mit weniger Buchstaben und ohne Konsonantenverdopplung auskam, beweist diese Inschrift in Hauteroda:
    Inschrift.JPG
  • Und noch ein Pleonasmus: Einkaufsshop:
    Einkaufsshop.JPG
    Was sonst macht man in einem Shop?
  • Wenn man in Oberheldrungen in die Schachtstraße möchte, hat man viele Möglichkeiten:
    Schachtstrasse.JPG
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Lebensmittel-punkt – meistens grün
    • Piek-sender – stechender Rundfunk
    • Ural-takte – Rhythmus zwischen Europa und Asien
  • Homonym der Woche: der Grand. Der Grand hat drei Bedeutungen: in Norddeutschland steht er für Kies, in Bayern für einen Wasserbehälter und bei allen Skatspielern für das höchste Spiel. Ein Hamburger in München könnte also Grand im Grand haben und dabei noch einen Grand spielen.
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35/2009

  • Beim Bäcker müssen die Brötchen noch für wenige Minuten im Ofen bleiben. Die Verkäuferin bittet um Geduld: „Einen kleinen Augenmoment noch.“ Also wartete ich noch einen Wenigenblick.
  • Das Weglassen nur eines Buchstabens kann den Sinn eines Satzes bedeutend verändern, wie dieser Auszug aus dem Aufsatz meines Sohnes Tim (11) beweist: „Das brachte ihn um den Versand.“ Hoffentlich passiert das nicht bei der nächsten Bestellung in einem ePages-Shop.
  • Im Gespräch: „Dann nachholen wir das Thema...“ Wie war noch gleich die Regel zum Abtrennen von Vorsilben? Wenn die Vorsilbe betont wird, trennt man ab, sonst nicht. Es gibt also einen Unterschied zwischen „beisteuern“ („Wir steuern nichts bei.“) und „besteuern“ („Die Regierung besteuert immer mehr.“).
  • Hyperlativ der Woche: „Termine sind ja immer sehr fix.“ Fixer können die Termine bald nicht mehr sein – am fixesten sind sie vorbei!
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Wolf-ram – tierischer Speicher für Computer
    • Verb-eulen – Tätigkeitswort-Nachtvögel
    • Tee-nager – Aufgussgetränk-Knabberer
  • Homonym der Woche: die Liane. Liane ist ein weiblicher Vorname und natürlich eine Schlingpflanze. Tarzans Freundin heißt zwar immer Jane, aber theoretisch könnte sich auch eine Liane von Liane zu Liane schwingen.
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34/2009

  • Die Bahn rät: „Früh buchen und sparen“. Ich hab es zu verschiedenen Uhrzeiten probiert – der Preis blieb stets der gleiche!
  • Denglisch der Woche I: „Die verteilte Installation mit gemovetem Share-Verzeichnis.“ Was ist ein Verzeichnis? Heißt das nicht längst „Folder“?
  • Denglisch der Woche II: „…ich sprach heute mit einem Lead.“ Wenn man sich die verschiedenen Bedeutungen des englischen Wortes „lead“ anschaut (u.a. Aufmacher, Blei, Durchschuss, Führer, Kabel, Lot), stellt sich die Frage, mit wem hier gesprochen wurde.
  • Der Spiegel zitiert die alte und wohl auch neue Bundeskanzlerin: „Wir werden stärker und mehr Union haben in der neuen Regierung.“ (danke Benjamin). ePages wird stärker und mehr E-Commerce haben in der nächsten Version.
  • Hyperlativ der Woche, noch einmal der Spiegel, diesmal über einen Audi A3: „Der Kühlergrill ist mit besonderen Blenden teilweise geschlossen, der Wagenboden und die Felgen sind idealer verkleidet, und insgesamt duckt sich das Auto etwas tiefer auf die Straße.“ (danke Wolfram). Ideal bedeutet vollkommen und es ist vollkommener Unsinn, das zu steigern.
  • Paradoxon der Woche aus unserem Fehlerprotokoll (Error-Log): „The oparation completed successfully.“ Ich hoffe nicht, dass hier der Eindruck entsteht, dass eine erfolgreich verlaufene Operation in ePages 6 als Fehler angesehen wird!
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Disco-unter-marmor – eine Edeltanzveranstaltung
    • Musiker-ziehung – Sauftour eines Orchesters
    • Talg-rund – Fettkugel
  • Homonym der Woche: der Leu. Der Leu ist ein gehobener Ausdruck für Löwe und gleichzeitig die rumänische Währungseinheit (weil Löwe auf Rumänisch auch Leu bedeutet). Allerdings ist heute kein Leu auf dem Leu abgebildet.
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33/2009

  • Ausgefallene Produktbeschreibungen bietet http://www.zack-zack.eu (danke Thomas). Da steht z.B. für einen Multifunktions-Laserdrucker folgender Text:
    Wie sollen wir nur mit dem Verlust des King of Pop fertig werden? Schwierig, aber sein musikalisches Vermächtnis bleibt uns ja zum Glück erhalten. Auf der ganzen Welt zeigen Fans durch nette kleine Gesten und Aktionen, wie viel er und seine Musik ihnen bedeutet hat. So z.B. auch dieser weiße Laser-Multifunktionsdrucker, der jedes Mal einen von Jackos Klassikern zum Besten gibt, wenn man ihn benutzt: "So, Annie are you Oki? Are you Oki Annie? Annie are you Oki? So, Annie are you Oki? Are you Oki Annie? You've been hit by, you've been struck by a Smooth Criminal!"
  • Der Fahrradhändler Fabial.de schreibt: „Mit dem SPD-System gehören diese Pedale zu den universallsten auf dem Markt.“ (danke Pit). Also universal schreibt man freilich nur mit einem „l“ und es bedeutet: zur Gesamtheit gehörig. Gemeint ist aber sicher universell, denn dies bedeutet: alle Bereiche umfassend. Eines haben jedoch beide Adjektive gemeinsam: Sie können nicht gesteigert werden. Ich weiß übrigens nicht, ob das erwähnte SPD-System eine gute Wahl ist – mit der am Sonntag zur Bundestagswahl antretenden Partei hat es jedenfalls nichts zu tun.
  • Denglisch der Woche: Bei Fahrrad.de gibt’s einen „Bereichsleiter Pre- und After-Sales“ (danke Wolfram). Zuständig ist dieser vermutlich für Leute, die so vergesslich sind, dass sie buchstäblich ihren Hintern vergessen. In einem solchen Fall kann man sich dann an den After-Vertrieb wenden.
  • Kommentare beim Fußball:
    • „Es laufen die letzten zwei Minuten der regulären Spielzeit.“ Das würde bedeuten, dass die Nachspielzeit irregulär wäre – was ich bezweifle.
    • „Eiwechselspieler“ (danke Wolfram) Nach dem Trikottausch auch noch das?
  • Umfrage in der TA: „Der Sommer geht zu Ende, die Abende werden länger und die Temperaturen.“ Mein Tipp: Zieht euch bei diesen längeren Temperaturen warm an!
  • Aus dem E-Mail-Verkehr mit einem großen deutschen Telekommunikationskonzern:
    • „…können Sie zu den Anmerkungen von Herrn X noch Anmerkungen machen?“
    • „Damit könnte man zumindests…“
  • Paradoxon der Woche (danke Pit): „Ein Stammkunde füllt in einer Zweigstelle ein Blatt aus.“
  • Freudscher Verschreiber (zwar auf Englisch, aber trotzdem schön, danke Uwe): „Could give me please an update regarding the Go Love appointment…
  • Intel meldet: „Der Energiebedarf im Leerlauf soll um den Faktor 50 sinken.“ (danke Wolfram). Einen Faktor größer 1 mit dem Verb „sinken“ zu verbinden ist sehr zweifelhaft. Ausgehend von sagen wir 5 Watt liegt der Energiebedarf anschließend wo? Wolframs Beispielrechnung sagt: 5W x 50 = 250W und 5W – 250W = -245W, also gibt das Teil sogar Energie ab! Wenn ich das Sinken stärker betone und die 50 als Divisor nehme, dann rechne ich 5W / 50 = 0,1W und 5W – 0,1W = 4,9W und das wäre keine Reduktion, die eine Pressemitteilung wert ist.
  • Einen klassischen Fall falschen Bezugs zeigt ein Geschäft in Jena:
    Umbau.jpg
    „Umbau wegen Räumungsverkauf“ heißt es da. „Ich bin, also denke ich.“ gilt für den Schreiber des Schildes jedenfalls nicht.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Europa-lette – wo sollte der auch sonst sein?
    • Profi-laufruf – der Profi läuft nicht nur schneller, er ruft auch anders!
    • Publikum-shit – man kann sich sein Auditorium eben nicht immer aussuchen.
  • Homonym der Woche: die Sülze (danke Jens). Die Sülze ist entweder eine Fisch- oder Fleischzubereitung in Aspik oder ein Fluss in Sachsen-Anhalt. Wenn ungenießbar kann man also die Sülze in die Sülze schmeißen.
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32/2009

  • Eine Partneranzeige in der Zeitung unter der Rubrik „Er sucht sie“: „Du solltest nicht älter als 10 Jahre wie ich sein.“ Wie alt sollen sie beide sein? Unter 10? Dass Minderjährige schon solche Anzeigen schalten dürfen…
  • Kindermund der Woche: Der erste Gast klingelt zum Kindergeburtstag. Tom (7): „Der erste Patient kommt.“ Ich kann allerdings versichern, dass wir keine Doktorspiele gemacht haben.
  • Werbung von PALL MALL: „Perfekt abgemischt“ (danke Papa). Es gibt anmischen, einmischen, aufmischen und mitmischen. Das hat nicht immer etwas mit mischen zu tun, aber abmischen gibt’s nicht.
  • Die Freie Presse Chemnitz in einer Verkehrsmeldung: „Gleich acht Fahrer sind zu schnell und werden herausgewunken.“ Das Verb winken wird nicht stark gebeugt (konjugiert), der Perfekt lautet: gewinkt.
  • Arnold Schwarzenegger: „Ich glaube, Homo-Ehen sollten sich auf Ehen zwischen Mann und Frau beschränken.“ Genau – und Weihnachten und Ostern fallen demnächst zusammen.
  • Der MDR zitiert die amtierende Thüringer Ministerpräsidentin (danke Markus):
    AmEnde.jpg
  • Neues Wort: Reißverschlussgarage. Was ist das? „Eine Lasche, welche den Reißverschlussschlitten abdeckt, um ein Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.“ Da kannst du also deinen Schlitten parken und dann sagen: „Hol schon mal den Wagen, Harry.“
  • Managerdeutsch für Fortgeschrittene: „Ich habe angedacht, darüber nachzudenken…“ Das will schon gut überlegt sein!
  • Barbarei bei Intersport (danke Sebastian):
    Auszippbar.jpg
    „Zippen“ kennt der Duden immerhin, „auszippen“ schon nicht mehr und „auszippbar“ erinnert groß geschrieben eher an ein Etablissement mit leicht oder nicht bekleideten Damen;-)
  • In Dresden wurde ein neues Fußballstadion eröffnet und mdr-Info berichtete: „Das Stadion erstrahlte in Schwarz und Gelb.“ Nun sind die Vereinsfarben Dynamo Dresdens seit langem bekannt, aber dass Schwarz erstrahlen kann, wusste ich noch nicht.
  • Schockierend, was uns hier eine Speisekarte verheißt (danke Dorit):
    Schock.jpg
  • Der Kicker schreibt (danke Steffen): „Ordner und Polizei mussten aufgebrachte Arsenal-Fans daran hindern, nicht das Spielfeld zu stürmen.“ Immer der Ärger mit dieser doppelten Verneinung.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Erd-rückend – Adjektiv für Planierraupen
    • Kamera-denk-reise – Fotoapparat mit Fuzzy-Logic unterwegs
    • Metzger-senkel – auf selbigen kann man dem Fleischer gehen
  • Homonym der Woche: der Laden. Ein Laden kann ein (Einzelhandels-)Geschäft oder ein Wetterschutz an Fenstern (Fensterladen). So schließen die Läden beim Schließen die Läden.
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31/2009

  • Politikerdeutsch I: W. Böhmer im Interview bzgl. des Rücktritts des Thüringer Ministerpräsidenten: „Wenigstens bis zum Ende dieser Präsidiumssitzung am Montag könnte ich das bezeugen.“ Immer schön den Konjunktiv verwenden, damit man sich nicht so genau festlegen muss. Das ist wie wenn der Chef sagt „Ich würde vorschlagen…“ Im Prinzip heißt das: So soll’s sein.
  • Politikerdeutsch II: Der Thüringer Ministerpräsident Althaus trat kürzlich erst zurück und kehrte dann ins Amt zurück. Selbst in der CDU gab es darüber Kopfschütteln. Nun interviewte die TA Herr Althaus und folgende Antworten lassen aufhorchen:
    • „Ich regiere nicht, sondern führe mein Amt weiter.“ Aha! Und welches Amt ist das bitte? Das des Regierungschefs!
    • „Das positive Echo zeigt ja, dass das positiv aufgenommen wurde.“ Wäre ja auch negativ, wenn das negativ wäre.
  • Die PM 09/2009 mit einem Hyperlativ: „Der prinzipiellste Unterschied ist aber, dass…“ Das bringt uns zu der Frage, ob prinzipiell noch zu steigern ist? Nun bedeutet prinzipiell, einem Prinzip oder Grundsatz folgend. Das Adjektiv kommt aus dem Lateinischen principalis und das heißt anfänglich. Anfänglicher als grundsätzlich kann prinzipiell nichts sein.
  • Und noch ein Hyperlativ in einer Urlaubsanzeige (danke Steffen): „Ultra-All-Inclusive“. Das müsste doch eigentlich die Wettbewerbshüter auf den Plan rufen, denn wenn vorher bereits alles inklusiv war, was kommt dann jetzt noch dazu?
  • Vegetarisches Angebot in einem thailändischen Restaurant in Hamburg (danke Jan).
    Vegetarisch.JPG
    Es wird sich doch nicht etwa um Tofu-Ente handeln?
  • Zahlenrätsel am Berliner Hauptbahnhof (danke Jan).
    Sale.JPG
    Ganz klar: Diese Zahl ist Enigma-verschlüsselt.
  • Keynote-Speaker-Deutsch für Fortgerittene: „Ausoptimierte Performance-Kanäle“. In Venedig und anderswo.
  • Auch Bilder können missverständlich sein, da nützt es gar nichts, den Text wegzulassen:
    Satschuessel.jpg
  • Denglish der Woche I: „Ansonsten ist alles runtergecuttet.“
  • Denglish der Woche II: „Wie können wir das international leveragen?“ (to leverage = in Schwung bringen, zum Durchbruch verhelfen)
  • Denglish der Woche III: „Da können wir durchsteppen.“ Keineswegs ein Kommentar beim Stepptanz.
  • Die IWB schreibt (online): „Tipp- und Druckfehler gab es schon immer und führten bei gedruckten Werbemitteln immer wieder für Ärger.“ (danke Tobi) und weil die Redakteure die Sachen hinterher nicht noch einmal lesen, wird das auch immer so bleiben.
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche: „Vielleicht ist das ein erster Anfang…“. Und nach dem zweiten Anfang kommt dann gleich das letzte Ende;-)
  • Hat jemand Kinder übrig? Dann ist hier ein Angebot (danke Thomas):
    Kinderverkauf.JPG
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Au-gen – tut weh!
    • Bonbon-niere – liebe Kinder, nicht zu viel Süßes essen!
    • Sieb-ente – Filtertier
  • Homonym der Woche: die Hippe.  Die Hippe ist die Bezeichnung für ein sichelförmiges Messer, aber in Süddeutschland bezeichnet man so auch einen Fladenkuchen und die Ziege. Frisst die Hippe also meine Hippe dann drohe ich ihr mit der Hippe.
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30/2009

  • Ein Leichtathletik-Wochenende gab’s noch:
    • Kommentar während des Marathonlaufes: „Man sieht beim Führenden (ein Kenianer) gar keine Waden. Schauen Sie mal da unter dem Knie – das könnte auch ein Mückenstich sein.“
    • „Der kommt von der kurzen Langstrecke.“ Ist das ein Widerspruch? Nun ja, 5 000m sind sicher kürzer als 10 000m. Allerdings fiel der Kommentar während des 5 000m-Laufes und es ging um Bernard Lagat als eigentlichen 1 500m-Läufer – und die 1 500m sind eindeutig eine Mittelstrecke.
    • „Jetzt sind wir bei den 800m – da braucht man breite Ellenbogen.“
    • 47 Entscheidungen gab es bei der WM und damit auch 47 Siegerehrungen. Genausooft wurde der Genitiv schmählich missachtet: „Bitte erheben Sie sich für die Nationalhymne von Deutschland.“
  • Spielerinterview nach dem Mainzer Sieg über die Bayern und warum der neue Trainer die Mannschaft gut im Griff hat: „Der Trainer ist nah an der Mannschaft.“ Das wollen wir doch von jedem Trainer hoffen, oder? Im Spiel sitzt oder steht er gleich neben dem Platz und im Training manchmal sogar darauf.
  • Auf digitalfernsehen.de: „Bis 2014 fordere die Bundesregierung in ihrem Kulurturprogramm, dass zwei Drittel aller Haushalte über schnelle Internetleitungen verfügen“ (danke Wolfram) Das Programm wird gesungen von Koloratursopranistin A. Merkel;-)
  • Hyperlativ der Woche I bei Spiegel Online (danke Pit): „2009 tödlichstes Jahr für ausländische Soldaten in Afghanistan“. Besonders betroffen sind die ausländischsten unter den Soldaten!
  • Hyperlativ der Woche II auf dem Etikett einer Wasserflasche: „Ganz ohne Kohlensäure“. Da ist in jedem Fall weniger Kohlensäure drin, als wenn nur „ohne Kohlensäure“ drauf gestanden hätte.
  • „Was hälst du von…“ sieht auf den ersten Blick richtig aus. Doch halt – eben nur auf den ersten. Die Konjugation des Verbs halten behält in der zweiten Person sowohl im Präsens (du hältst) als auch im Präteritum (du hieltst oder hieltest) das „t“. Das gilt freilich auch für davon abgeleitete Formen wie behalten und enthalten. Da hat die Grammatik uns also wieder mal was aufgehalst!
  • Die TA zur Eröffnung des Skitunnels in Oberhof: „Kinder bis fünf Jahre haben freien Eintritt, und Kinder bis zwölf Jahre zahlen die Hälfte.“
  • In die Kategorie „Übelsetzungen“ (siehe http://www.langenscheidt.de/katalog/titel_uebelsetzungen_3260_1618.html) gehört dieses Hotelschild (danke Markus):
    Notausgaenge.JPG
  • Die TA schreibt: „…ihr Plus ist höher als das im Bundesdurchschnitt“ (danke Horst). Schon früher, als die TA noch „Das Volk“ hieß, war dort von einem „hohen Planplus“ die Rede. Nun kennen wir ein hohes C (in der Musik!), ein hohes Haus oder ein hohes Ross – aber ein hohes Plus gibt’s nicht.
  • Eine sehr mehrdeutige Überschrift in der TA: „Martha und Erich Tietz verbindet das gleiche Schicksal – Heute feiert das Paar Diamantene Hochzeit“. Hoffen wir mal, dass nicht die Hochzeit vor 60 Jahren das Schicksal war;-)
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Anzug-leichen – nach der Bankenkrise
    • Hau-stiere – besonders in Spanien verbreitet
    • Schiffs-irene – vermutlich eine Matrosin
  • Homonym der Woche: der Kiel. Der Kiel kann ein Blütenteil oder Federschaft, aber auch der Grundbalken von Wasserfahrzeugen („Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.“). Ein altertümlicher Schiffsbauer könnte also früher seinen Namen mit dem Kiel auf den Kiel geschrieben haben.
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29/2009

  • Die Leichtathletik-WM ist sogar bei heise.de ein Thema. Aber die IT-Journalisten haben so ihre Mühe mit den Größenordnungen: „Milliarden Zuschauer verfolgten am gestrigen Sonntagabend am Fernseher das Hauptduell der 12. IAAF Leichtathletik-WM Berlin 2009: Usain Bolt aus Jamaika gegen US-Titelverteidiger Tyson Gay im 100-Meter-Lauf der Herren.“ Wer sich ständig im Kontext von Mega- und Giga-Bytes bewegt, dem kommen mehrere Milliarden Zuschauer nicht komisch vor.
  • Aber auch die Experten, sprich Kommentatoren, haben ein paar „gute“ Formulierungen drauf:
    • „Das war ein halber Totalausfall.“
    • „Auf die Zeit müssen wir nur mit dem Augenwinkel schauen.“
    • „Vielleicht gibt’s heute Morgen schon neueste Neuigkeiten.“
    • „Er hat in der Vorbereitung keine Meetings gelaufen.“ Eine Unart, die sich durch alle Sportarten zu ziehen scheint (letztens bei der Schwimm-WM hieß es auch „hat geschwommen). Wenn hier schon Perfekt verwendet wird, dann bitte „ist gelaufen“ und „ist geschwommen“, aber wäre nicht einfach Präteritum besser: „lief“ und „schwamm“?
  • Dass die Adjektive klein und groß relativ sind, beweisen folgende Wanderschilder (danke Micha):
    Rundwege.JPG
  • Kindermund der Woche: Tim (10): „Ich war beim Französisch-Quizz so gut, dass ich Kaubonbons als Preis erhielt.“ „Das ist aber nicht unbedingt was typisch Französisches, oder?“ „Nein, aber was typisch Leckeres!“
  • Zusammenarbeit ist grundsätzlich ein positiv belegtes Wort. Allerdings sollten alle wirklich zusammen und nicht nur gemeinsam arbeiten, wie die HP-Werbung belegt:
    Zusammenarbeit.png
    Die drei Zahnräder greifen nicht ineinander und das sollten sie auch nicht, weil sich sonst nämlich kein Rad mehr dreht!
  • Denglisch der Woche: „Das ist zum Chillaxen.“
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Marketin-geifer – beim Wettern über die Wettbewerber
    • Pan-amazone – ein umfassend kriegerisches Weibsbild (pan als Präfix = alle, umfassend)
    • Schwein-saugen – bei Vorwerk im Angebot
  • Homonym der Woche: die Kote. Bei einer Kote kann es sich um einen Geländepunkt, dessen Höhenlage genau vermessen ist, handeln. Kote nennt man aber auch ein Zelt der Lappen in Finnland. Im Land der tausend Seen könnte also eine Kote auf einer Kote stehen.
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28/2009

  • Dicke Überschrift bei turi2.de: „ProSieben.Sat.1 plant Werbung gegen Firmenbeteiligungen.“ (danke Oliver) Die Sender wollen also Werbung schalten, die sich gegen Firmenbeteiligungen ausspricht? Beim Lesen das Artikels erhält man Klarheit: Fernsehwerbespots könnten statt Bezahlung auch im Gegenzug für Firmenbeteiligungen ausgestrahlt werden. Wider das „gegen“ in diesem Fall, sage ich da.
  • Wieder einmal die unregelmäßigen Verben, heute aus der TA-Sportredaktion: „Anwalt fechtet alte Proben Pechsteins an“. Die starke Beugung ficht den Redakteur offenbar gar nicht an – wenigstens den Genitiv verwendet er.
  • Kindermund der Woche I (danke Jörg): Das etwas zu tief ausgeschnittene Dekolleté der Oma beim Schulanfang veranlasste den ABC-Schützen zur Aussage: „Bei der Omi guckt oben zu viel Bauch raus.“
  • Kindermund der Woche II: In der neuen Klasse meines Sohnes sitzt ein Mädchen zwischen zwei Asiatinnen. Dazu Tim (10): „Karolina ist von Chinesen umzingelt.“
  • Die TA titelt: „Hochschulen und Familien im Focus“. Allerdings war damit nicht gemeint, dass Hochschulen und Familien ein Thema der Zeitschrift „Focus“ sind, sondern dass sie im Fokus (Brennpunkt, siehe Homonym der Woche unten) stehen. Zwar kommt Fokus vom lateinischen focus, aber im Deutschen wird’s eben mit „k“ geschrieben.
  • Kommentar bei DSF (danke Steffen): „Nach Diegos Weggang spielt Werder jetzt mit zwei Doppelsechsern.“ Ein Sechser ist ein Spieler auf einer bestimmten defensiven Mittelfeldposition. Als im Fußball die Rückennummern immer einheitlich von 1 bis 11 vergeben wurden, trug dieser Spieler eben die 6. Wenn sich jetzt offenbar zwei Spieler diese Position teilen (oder besser gesagt die Aufgaben, die damit verbunden sind), so tragen diese nicht etwa die 6a und 6b und schon gar nicht sind es zwei Doppelsechser. Das ist eben wie mit den zwei Zwillingen.
  •  In einem TA-Interview zur bevorstehenden Wahl wird die Frage gestellt: „Ach, Kemmerich ist nicht ministrabel?“ Was soll das bedeuten? Taugt Herr Kemmerich zum Minister. Der Duden kennt das Wort nicht. Google findet knapp 5 000 Einträge dazu, zeigt sich also vergleichsweise wenig spendabel. Nicht gerade komfortabel ist hingegen die Situation der SPD, denn dort steht die Frage, ob Herr Steinmeier „kanzlerabel“ ist. Die Umfragen sind jedenfalls miserabel.
  • Wie lautet eigentlich der Plural von Passus? Passuse oder Passusse oder vielleicht Passi? Nein, es ist wie bei Status – der Passus, die Passus.
  • Auf kicker.de (danke Wolfram): „Wer aber gedacht hätte, dass die Vogts-Schützlinge würden sich nun in ihr Schicksal beugen, der wurde des Anderen belehrt.“ Verbeugen wir uns in diese Ausdrucksweise.
  • Mario Gomez nach dem Fußballländerspiel: „Aber oft kam der letzte Pass nicht an.“ Also wenn ein Pass nicht ankommt, dann ist es immer der letzte. Genau genommen könnte natürlich gleich der erste Pass nicht ankommen (was schlecht fürs Spiel ist), aber das wäre dann auch der letzte.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Lau-brechen – ohne Worte
    • Magen-tarot – Glücksspiel bei der DTAG
    • Staubsau-gen – jetzt frisch im Kühlregal
  • Homonym der Woche: der Fokus. Der Fokus kann ein Brennpunkt (z.B. bei Spiegeln und Linsen) oder auch ein Streuherd für Bakterien (insbesondere in Mund und Rachen) sein. Der HNO-Arzt könnte also den Fokus seines Pharynx-Spiegels auf den Fokus der bakteriellen Erkrankung im Mund seines Patienten richten.
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