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13/2008

  • Spielankündigung: "Die Albatrosse sind dennoch gewarnt, denn die Thüringer gewannen ihre vergangenen beiden Partien und schöpfen wieder Hoffnung im Kampf um den Abstieg." (danke Wolfram) Auch der Abstieg will verdient sein und deshalb lohnt es sich, darum zu kämpfen. Also auf zum Kampf gegen den Klassenerhalt!
  • Hyperlativ der Woche: Ebenfalls auf unserer Webseite: "Qualität als oberste Maxime" (danke Daniel) Da Maxime bereits höchste Regel bedeutet, ist eine Steigerung mit "oberste" nicht zulässig, um nicht zu sagen der "Super-GAU". (Super-GAU gibt's auch nicht, weil GAU eben schon der größte anzunehmende Unfall ist.)
  • Hyperlativ der Woche in der ARD-Sportschau: "Der HSV wird langsam dominanter." Da dominant beherrschend bedeutet kann man das nicht steigern, oder? Es sei denn, man ist der Meinung, dass der HSV die "größere Hälfte" der Herrschaft erlangte;-)
  • Verdi-Chef Bsirske: "Wir sehen die Möglichkeit einer Chance..." Die Begriffsbedeutungen für "Chance" sind Wahrscheinlichkeit und Möglichkeit. Vorsichtiger kann man also die vermeintlich bevorstehende Lösung eines Problems nicht ausdrücken. Nächste Pressemitteilung: "ePages sieht die Chance einer Möglichkeit evtl. vielleicht vermutlich bald eine neue Version veröffentlichen können zu wollen."
  • Manchmal beobachte ich eine eigenartige Trennung oder gar Verdoppelung von Vorsilben. Die TA bot dafür letztens gleich zwei Beispiele in einer Ausgabe: "Die vielen alten Häuser haben uns an Oldenburg erinnert, wo wir beide herkommen." und "Ringer in Erfurt - da haben Sie lange nichts darüber gehört." Nicht allein das unselige "haben" im ersten Satz ist überflüssig, aber warum wird das "wo" vom "herkommen getrennt? Würde der Satz nicht so viel besser klingen: "Die vielen alten Häuser erinnerten uns an Oldenburg, woher wir beide kommen/stammen." Das "da" ist aber weitaus beliebter. "…darüber hörten Sie lange nichts." wäre vollkommen ausreichend gewesen. "Da bin ich dafür." oder "Da dazu sage ich nichts." sind weitere Beispiele. Da dadurch werden die Sätze nicht besser und da darum ändert sich auch die Satzaussage gar gar nicht.
  • Reuters meldet: "Euro wieder über 1,58 Euro - Rentenmärkte im Plus" (danke Thomas) Immerhin liegt 1,58:1 ziemlich nahe am sog. goldenen Schnitt (etwa 1,618:1) und genau den machten die Rentenmärkte.
  • Paris Hilton bei "Wetten, dass": "Ich bin ganz treu, wirklich. Vor allem zurzeit." Das ist auch eine Form der Steigerung. Während Paris sich gerade besonders treu verhält, ist sie sonst nicht ganz so treu (was immer das bedeutet). Damit könnte man einen neuen PH-Wert definieren (PH=Paris Hilton; die Chemiker mögen mir verzeihen) - gerade liegt er bei 1,0. Ein Analogieschluss des obigen Zitates wäre dann: "Ich bin ganz blond, wirklich. Immer."
  • Bei heise.de: "Die französische Fluggesellschaft hat den Zeitplan für die Einführung von Mobiltelefon-Diensten an Bord einer Maschine vom Typ A318 überarbeitet und bietet Passagieren seit heute die Möglichkeit, auch Sprachtelefonate über das eigene Handy zu führen." Ein Handy kann ja heutzutage eine Menge und ich befürchte manchmal, dass die Produkt-Manager von Mobiltelefonen eines Tages vergessen, dass man mit einem solchen Gerät auch telefonieren können muss. Vermutlich aus diesem Grund weist uns der Autor explizit darauf hin, dass ein Telefonat etwas mit Sprache zu tun hat.
  • Homonym der Woche: das Delta. Das Delta ist der vierte Buchstabe des griechischen Alphabetes (die Majuskel sieht so aus: Δ) und auch eine Mündungsform von Flüssen (das größte Flussdelta weist der Amazonas auf). Mündet ein Fluss nicht als Delta, so kann er bspw. in einer Trichterform (Ästuar) münden. Über die Elbemündung, aus der richtigen Richtung betrachtet, können wir sagen: Sieht aus wie ein Delta, ist aber kein Delta.