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16/2008

  • Denglisch der Woche: „Von Ihnen designed, von uns entwickelt“ (danke Daniel) Und das auf einer Webseite, welche die Domain teutonia.de nutzt! Da drehen sich doch glatt alle Teutonen im Grabe um bzw. fallen in selbiges, wenn sie es bis dahin noch nicht schafften.
  • Aus einer Bewerbung: "Weiterhin ist die Website nur professorisch, da ich sie Umbau, aufgrund einer Komplett neuen Struktur." Das ist eine neue Adjektivbildung für Titel. Es gibt dann noch: doktorisch, magisterisch, ingenieurisch und nach Bologna nun auch bachelorisch sowie masterisch. Als Handwerker hat man's da besser - nach der Lehre ist man gesellisch.
  • Peenut Soup (danke Anne) To pee = pinkeln, pieseln. Die Pinkelnuss (lat. urinus), aus der hier eine Suppe bereitet wird, ist sehr selten und gehört zu den bedrohten Arten, weshalb sie sehr teuer und darob vorrangig von Bankvorständen, z.B. Josef Ackermann, konsumiert wird.
    suppe.jpg
  • Schlagzeile in der TA: "Strunz zu Essen" Okay - es stand auf der Sportseite und niemand käme so schnell auf die Idee, dass es kannibalistische Bestrebungen gegen Thomas Strunz gibt. Obwohl Signore Trappatoni das in seinem berühmten Wutausbruch (http://www.myvideo.de/watch/90592/Trappatoni_Pressekonferenz_Flasche_leer) bestimmt gern getan hätte ("Was erlauben Struuunz?").
  • Politikerdeutsch, diese Woche von Frau Renate Künast, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag (klar, dass man bei den Grünen ist, wenn man Künast heißt;-) In einem TA-Interview spricht sie zu Koalitionsmöglichkeiten: "Wir folgen immer unseren Inhalten." Wie geht das? Außerdem ist sie schließlich die Vorsitzende und sollte eigentlich vorangehen. Nicht so bei den Grünen, da gehen die Inhalte an Spitze. Außerdem sollte Frau Künast den Spruch "Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt." (Francois Truffaut) beherzigen und besser Ideen und Vorschläge machen und eben Parteiprogramme befolgen.
  • Eine weitere TA-Meldung: "Die Mehrzahl der Deutschen hat nach einer Umfrage Probleme mit der seit 2006 geltenden neuen Rechtschreibung." Man kann zur neuen Rechtschreibung stehen, wie man will. Aber, mit Verlaub, ich glaube auch ohne Umfrage, dass eine große Anzahl Deutscher Probleme mit der davor geltenden Rechtschreibung hatte;-)
  • Johannes B. Kerner im Gespräch mit Andy Borg "Die Österreicher führten 3:0 gegen die Niederlande, um dann 4:3 zu verlieren." Und der Mann gilt als Fußballexperte! Zumindest beim ZDF… Offensichtlich verliert man nicht 4:3, sondern vielmehr 3:4. Aber es gibt da noch eine Kleinigkeit. Ich denke jedenfalls, dass die Österreicher keineswegs deswegen 3:0 führten, um anschließend zu verlieren. Sicher kennt ihr Meldungen wie "Er fuhr in den Badeurlaub, um am dritten Tag zu ertrinken." und auch hier handelte es sich bestimmt nicht um einen Selbstmörder, welcher eigens zum Zweck des Ertrinkens in den Urlaub fuhr.
  • In der Tagesschau: "Hillary Clinton konnte den Vorsprung auf Barrack Obama verringern." Das ist im Prinzip die Fortsetzung des zuletzt genannten Beispiels aus dem Sport ("Kampf um den Abstieg") - weil Frau Clinton hinter Herrn Obama liegt und somit den Rückstand verringerte.
  • Wieder die TA: "In der Serie 'Unschuldig' spielt Alexandra Neldel eine Anwältin, die Urteile anfechtet." Offenbar ficht es den Autor nicht an, dass die Flexion (Beugung) und im besonderen Fall (es handelt sich um ein Verb), die Konjugation, stark gebeugt wird (also richtig: "…die Urteile anficht"). Weitere Beispiele dafür: "Stirb langsam und iss etwas dabei!" (und nicht: "Sterb langsam und ess etwas dabei!")
  • Homonym der Woche: der Hader. Als Hader bezeichnet man Zank und Streit, aber in bestimmten Gegenden Deutschlands (z.B. in Sachsen) auch das Scheuertuch. An einem so profanen Gegenstand wie dem Scheuertuch können sich hinsichtlich seiner Bezeichnung durchaus die Geister scheiden - manchmal heißt er (besonders vornehm) Aufnehmer oder auch Feudel. In den "Feudel-Gebieten" gibt's das dann auch als Verb - man kann also feudeln. Selbstverständlich kann man auch (mit jemandem) Hadern, aber das ist dann etwas anderes. In Sachsen jedoch kann durchaus der Hader über den Hader ausbrechen.