Denglisch
der Woche: „Von Ihnen designed, von uns entwickelt“ (danke Daniel) Und das auf
einer Webseite, welche die Domain teutonia.de nutzt! Da drehen sich doch glatt
alle Teutonen im Grabe um bzw. fallen in selbiges, wenn sie es bis dahin noch
nicht schafften.
Aus
einer Bewerbung: "Weiterhin ist die Website nur professorisch, da
ich sie Umbau, aufgrund einer Komplett neuen Struktur." Das
ist eine neue Adjektivbildung für Titel. Es gibt dann noch: doktorisch,
magisterisch, ingenieurisch und nach Bologna nun auch bachelorisch sowie
masterisch. Als Handwerker hat man's da besser - nach der Lehre ist man
gesellisch.
Peenut
Soup (danke Anne) To pee = pinkeln, pieseln. Die
Pinkelnuss (lat. urinus), aus der hier eine Suppe bereitet wird, ist sehr
selten und gehört zu den bedrohten Arten, weshalb sie sehr teuer und darob
vorrangig von Bankvorständen, z.B. Josef Ackermann, konsumiert wird.
Schlagzeile
in der TA: "Strunz zu Essen" Okay - es stand auf der Sportseite und
niemand käme so schnell auf die Idee, dass es kannibalistische Bestrebungen
gegen Thomas Strunz gibt. Obwohl Signore Trappatoni das in seinem berühmten
Wutausbruch (http://www.myvideo.de/watch/90592/Trappatoni_Pressekonferenz_Flasche_leer)
bestimmt gern getan hätte ("Was erlauben Struuunz?").
Politikerdeutsch,
diese Woche von Frau Renate Künast, Fraktionsvorsitzende der Grünen im
Bundestag (klar, dass man bei den Grünen ist, wenn man Künast heißt;-)
In einem TA-Interview spricht sie zu Koalitionsmöglichkeiten: "Wir folgen
immer unseren Inhalten." Wie geht das? Außerdem ist sie schließlich die Vorsitzende
und sollte eigentlich vorangehen. Nicht so bei den Grünen, da gehen die Inhalte
an Spitze. Außerdem sollte Frau Künast den Spruch "Man kann niemanden
überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt." (Francois Truffaut)
beherzigen und besser Ideen und Vorschläge machen und eben Parteiprogramme befolgen.
Eine
weitere TA-Meldung: "Die Mehrzahl der Deutschen hat nach einer Umfrage
Probleme mit der seit 2006 geltenden neuen Rechtschreibung." Man kann zur
neuen Rechtschreibung stehen, wie man will. Aber, mit Verlaub, ich glaube auch
ohne Umfrage, dass eine große Anzahl Deutscher Probleme mit der davor
geltenden Rechtschreibung hatte;-)
Johannes
B. Kerner im Gespräch mit Andy Borg "Die Österreicher führten 3:0 gegen
die Niederlande, um dann 4:3 zu verlieren." Und der Mann
gilt als Fußballexperte! Zumindest beim ZDF… Offensichtlich verliert man nicht
4:3, sondern vielmehr 3:4. Aber es gibt da noch eine Kleinigkeit. Ich denke
jedenfalls, dass die Österreicher keineswegs deswegen 3:0 führten, um
anschließend zu verlieren. Sicher kennt ihr Meldungen wie "Er fuhr in den
Badeurlaub, um am dritten Tag zu ertrinken." und auch hier handelte es
sich bestimmt nicht um einen Selbstmörder, welcher eigens zum Zweck des
Ertrinkens in den Urlaub fuhr.
In
der Tagesschau: "Hillary Clinton konnte den Vorsprung auf Barrack
Obama verringern." Das ist im Prinzip die Fortsetzung des zuletzt
genannten Beispiels aus dem Sport ("Kampf um den Abstieg") -
weil Frau Clinton hinter Herrn Obama liegt und somit den Rückstand verringerte.
Wieder
die TA: "In der Serie 'Unschuldig' spielt Alexandra Neldel eine Anwältin,
die Urteile anfechtet." Offenbar ficht es den Autor nicht an, dass
die Flexion (Beugung) und im besonderen Fall (es handelt sich um ein Verb), die
Konjugation, stark gebeugt wird (also richtig: "…die Urteile
anficht"). Weitere Beispiele dafür: "Stirb langsam und iss etwas
dabei!" (und nicht: "Sterb langsam und ess etwas dabei!")
Homonym
der Woche: der Hader. Als Hader bezeichnet man Zank und Streit, aber in
bestimmten Gegenden Deutschlands (z.B. in Sachsen) auch das Scheuertuch. An
einem so profanen Gegenstand wie dem Scheuertuch können sich hinsichtlich
seiner Bezeichnung durchaus die Geister scheiden - manchmal heißt er (besonders
vornehm) Aufnehmer oder auch Feudel. In den "Feudel-Gebieten" gibt's
das dann auch als Verb - man kann also feudeln. Selbstverständlich kann man
auch (mit jemandem) Hadern, aber das ist dann etwas anderes. In Sachsen jedoch
kann durchaus der Hader über den Hader ausbrechen.