Denglisch der Woche I (aus unserem eigenen
Intranet): „E-Commerce ist the Future“ – na Klasse!
Denglisch der Woche II (auch unser
„Marktbegleiter“ macht’s nicht besser, danke Daniel): „Idealerweise findet die Ausrichtung der SEO Keyword Strategie auf Basis
der Learnings Ihrer SEM Kampagnen hinsichtlich der individuellen Keyword
Performance statt.“
Denglisch der Woche III (danke Olli). „Ich habe noch weitere Retail-Listen
beigesteuert, die X gerade aus cleansed.“
Also „auscleansen“ ist wirklich der Hit – da fällt die Getrenntschreibung schon
kaum noch ins Gewicht.
Trivial-Überschrift bei heise.de: „IBM will der
Wirtschaftskrise trotzen“ Wer will das nicht? Solche Überschriften erregen
enorme Aufmerksamkeit;-)
Paradoxer Pflanzenname auf einer Naturkarte:
„Männliches Knabenkraut“. So richtig hermaphroditistisch wird’s dann beim
„weiblichen Knabenkraut“.
Neue Verben: Die TA verkürzt die Durchführung
einer Rasterfahndung zu „Polizei rastert
Sexualtäter“. Früher hatten die Gefängnisuniformen nur schlichte Streifen,
jetzt werden sie kariert.
Zu Daniels Beitrag von letzter Woche fiel mir
noch dieser YouTube-Kommentar auf: „das lied gibts schon voll
lange“. Das Gegenteil dazu wäre dann „leer kurz“.
Kundenmeldungen (danke Thomas): „Unser Team hat sich das Problem
angeschaut und es ist in der Tat problematisch.“
Da wollen wir doch hoffen, dass sich für das problematische Problem eine
gelöste Lösung findet.
Noch ein solcher
Doppelmoppel aus Outlook 2007: Benutzt man die Funktion „Nachverfolgung“ steht
oben:
Wenn Empfänger empfangen, dann gibt’s bestimmt
auch vergängliche Vergänger.
Hier bei Aldi im Turm hatte in dieser Woche wohl
der Azubi die Aufgabe, die Schilder zu beschriften – das kam dabei heraus.
Kindermund der Woche von Tim (10): „Ein kleines
Paradies ist ein Paradieschen und wenn man da das ‚Pa‘ wegnimmt, hat man ein
Radieschen.“
Geografie-Thema der Woche: Die TA
veröffentlichte eine Statistik über die Anzahl der Erkrankungen an
Schweinegrippe in Deutschland – schön illustriert nach Bundesländern. Ob die Zahlen stimmen, weiß ich nicht – aber es gibt einen
anderen kapitalen Fehler. Wer entdeckt ihn?
In unserem eigenen aktuellen Newsletter steht
(danke Benjamin): „Scheinbar hatte Fasthosts
UK bereits im April eine ähnliche Studie veröffentlicht, die nahe legt, dass
33% der Britischen Unternehmen aufgrund eines Mangels an Zeit notwendige
Veränderungen nicht eingebrieft
haben.“ Vom Fehler bei „scheinbar“ (tatsächlich: anscheinend) und dem
groß geschriebenen „britisch“ (Adjektiv!) mal abgesehen: Der Duden führt
„briefen“ im Sinne von informieren, unterrichten sogar mittlerweile.
„Einbriefen“ wäre demnach „eininformieren“ – klingt mir zu sehr nach Einlauf.
Auch die Frankfurter Allgemeine gibt sich
zuweilen barbarisch: „Sein Charisma ist unbestreitbar.“
Unbestritten?
Für das Land Kirgistan kursieren gleich mehrere
Ländernamen: Kirgisien (so hieß es zur Zaren- und Sowjetzeit), Kirgisistan und
eben Kirgistan. Letzteres sollte verwendet werden, da dies der der
Landessprache am ähnlichsten ist. Außerdem fällt auf, dass politische
Oberhäupter wohl in alphabetischer Reihenfolge an die Macht kommen: Im Amt des
Präsidenten löste Bakijew seinen Vorgänger Akajew ab. Dem Gesetz der Serie
folgend, müsste der nächste dann mit „C“ beginnen;-)
Kuriose Silbentrennung:
Eins-augen
– besonders verbreitet bei Zyklopen
Nachteil-zug
– Schach Matt
Profi-twitterer
– Sascha Lobo
Homonym der Woche: der
Föhn. Zum Homonym erst durch die Rechtschreibreform geworden. Früher
unterschied man den Föhn (Föhnwind) und den Fön (Haartrockner). Jetzt wird auch
dieser mit „h“ geschrieben. Übrigens ist „Fön“ seit 1941 eine Wortmarke der
AEG, weshalb offiziell nur diese Fa. damit arbeiten darf – alle anderen müssen
„Haartrockner“ benutzen. Weht also genug Föhn, so braucht man keinen Föhn.