Dicke Überschrift bei turi2.de: „ProSieben.Sat.1
plant Werbung gegen
Firmenbeteiligungen.“ (danke Oliver) Die Sender wollen also Werbung schalten, die
sich gegen Firmenbeteiligungen ausspricht? Beim Lesen das Artikels erhält man
Klarheit: Fernsehwerbespots könnten statt Bezahlung auch im Gegenzug für Firmenbeteiligungen ausgestrahlt werden. Wider das
„gegen“ in diesem Fall, sage ich da.
Wieder einmal die unregelmäßigen Verben, heute
aus der TA-Sportredaktion: „Anwalt fechtet
alte Proben Pechsteins an“. Die starke Beugung ficht den Redakteur offenbar gar
nicht an – wenigstens den Genitiv verwendet er.
Kindermund der Woche I (danke Jörg): Das etwas zu
tief ausgeschnittene Dekolleté der Oma beim Schulanfang veranlasste den
ABC-Schützen zur Aussage: „Bei der Omi guckt oben zu viel Bauch raus.“
Kindermund der Woche II: In der neuen Klasse
meines Sohnes sitzt ein Mädchen zwischen zwei Asiatinnen. Dazu Tim (10):
„Karolina ist von Chinesen umzingelt.“
Die TA titelt: „Hochschulen und Familien im Focus“. Allerdings war damit nicht
gemeint, dass Hochschulen und Familien ein Thema der Zeitschrift „Focus“ sind,
sondern dass sie im Fokus (Brennpunkt, siehe Homonym der Woche unten) stehen.
Zwar kommt Fokus vom lateinischen focus, aber im Deutschen wird’s eben mit „k“
geschrieben.
Kommentar bei DSF (danke Steffen): „Nach Diegos
Weggang spielt Werder jetzt mit zwei
Doppelsechsern.“ Ein Sechser ist ein Spieler auf einer bestimmten
defensiven Mittelfeldposition. Als im Fußball die Rückennummern immer
einheitlich von 1 bis 11 vergeben wurden, trug dieser Spieler eben die 6. Wenn
sich jetzt offenbar zwei Spieler diese Position teilen (oder besser gesagt die
Aufgaben, die damit verbunden sind), so tragen diese nicht etwa die 6a und 6b
und schon gar nicht sind es zwei Doppelsechser. Das ist eben wie mit den zwei
Zwillingen.
In einem
TA-Interview zur bevorstehenden Wahl wird die Frage gestellt: „Ach, Kemmerich
ist nicht ministrabel?“ Was soll das
bedeuten? Taugt Herr Kemmerich zum Minister. Der Duden kennt das Wort nicht.
Google findet knapp 5 000 Einträge dazu, zeigt sich also vergleichsweise wenig
spendabel. Nicht gerade komfortabel ist hingegen die Situation der SPD, denn
dort steht die Frage, ob Herr Steinmeier „kanzlerabel“ ist. Die Umfragen sind
jedenfalls miserabel.
Wie lautet eigentlich der Plural von Passus?
Passuse oder Passusse oder vielleicht Passi? Nein, es ist wie bei Status – der
Passus, die Passus.
Auf kicker.de (danke Wolfram): „Wer aber gedacht
hätte, dass die Vogts-Schützlinge würden sich nun in ihr Schicksal beugen, der wurde des Anderen belehrt.“ Verbeugen wir uns in diese Ausdrucksweise.
Mario Gomez nach dem Fußballländerspiel: „Aber
oft kam der letzte Pass nicht an.“ Also wenn ein Pass nicht ankommt, dann ist
es immer der letzte. Genau genommen könnte natürlich gleich der erste Pass
nicht ankommen (was schlecht fürs Spiel ist), aber das wäre dann auch der
letzte.
Kuriose Silbentrennung:
Lau-brechen
– ohne Worte
Magen-tarot
– Glücksspiel bei der DTAG
Staubsau-gen
– jetzt frisch im Kühlregal
Homonym der Woche: der Fokus. Der Fokus kann ein
Brennpunkt (z.B. bei Spiegeln und Linsen) oder auch ein Streuherd für Bakterien
(insbesondere in Mund und Rachen) sein. Der HNO-Arzt könnte also den Fokus
seines Pharynx-Spiegels auf den Fokus der bakteriellen Erkrankung im Mund
seines Patienten richten.