Eine
inzwischen gute Tradition bei ePages in Jena ist die sog. Obstfee. Ziel ist es,
den Koffein-Süchtigen auch ein paar Vitamine aufs Auge zu drücken. Ein
Mitarbeiter pro Woche kümmert sich darum, für die Kollegen frisches Obst zu
besorgen und in der Küche nett herzurichten. Danach folgt eine E-Mail an alle,
dass es eben jetzt Obst gibt. Der Ideenreichtum dieser Nachrichten ist enorm.
Wie meistern die männlichen Kollegen die Schwierigkeit, "die Obstfee"
zu sein? Schöne Varianten waren letztens "Der Obstfee-nrich" sowie
dessen Bruder "Der Obstfähnrich".
"Ein
Punkt, wo ich Augenmerkmal darauf legen möchte..." Wenn man auf
etwas besondere Aufmerksamkeit lenken möchte, so ist es das Augenmerk.
Augenmerkmale interessieren evtl. demnächst die Datensammler, welche gerade
Fingerabdrücke in Reisepässen verewigen. Auf Augenmerkmale legt man vielleicht
besonderen Wert, wenn einen jemand nachmittags im Café anlächelt oder man legt
keinen Wert darauf, wenn man Boxer ist. Es sollte im stilistischen Sinn noch
hinzugefügt werden, dass der Satz mit "Ein Punkt, worauf ich
Augenmerk legen möchte…" noch besser geklungen hätte.
Gehört
auf dem Partnertag in Berlin: "Hauptschwerpunkt" Es gibt Punkte,
Schwerpunkte und Hauptschwerpunkte. Das ist ein bisschen wie beim Militär,
denkbar wären also noch Oberstschwerpunkte und Generalschwerpunkte.
Denglisch
der Woche (bei Heise.de): "Norton AntiVirus for Macintosh macht Mac
unsicher" - wenn man nur acht Buchstaben entfernt und sechs andere wieder
hinzufügt, wird es gleich: "Norton AntiVirus for Macintosh makes Mac
unsafe" - das ist nicht nur kürzer, sondern auch kaum verändert.
"Die
Shopping 24 GmbH, eine Tochter der Otto Gruppe, launchte seine Plattform
Smatch.com." (danke Daniel) - eine klassische Verwechslung des Genus durch
Verlust des Bezugs (dabei ist der Satz gar nicht so lang). Überhaupt
sind fast ausschließlich weibliche Beteiligte in diesem Satz: die GmbH, die
Tochter, die Gruppe und die Plattform. Sollte denn "der Otto" so
stark und mächtig gewesen sein?
Aus
unserem Bug-Tracker: "Wie dieses blau-weise Symbol aussehen soll,
ist künstlerisch offen." Mitnichten wurde das ß mit der neuen
Rechtschreibung gänzlich abgeschafft! Oder war gemeint, dass das Symbol
besonders klug ist? Dann hört, hört: Wir werden bei ePages demnächst
blau-schlaue Symbole haben!
In
unserer eigenen Feature-Liste für ePages 5.04 steht - bar jeder Vernunft -
"kaufbar"! Glücklicherweise aber nicht in der Applikation
selbst, dort wird richtig "käuflich" benutzt. Oder war
"kaufbar" als Substantiv (die Kaufbar - folglich eine Bar, an der man
etwas kaufen kann) gemeint? Und wenn man eine solche Kaufbar erwerben kann,
dann ist es eine käufliche Kaufbar.
Aus
einem Newsletter eines unserer Händler bzgl. der Wartung bei seinem Provider:
"Es wurde Angekündigt ,das in der Nacht vom 6 auf den 7
.11.2006 ein Abdate mit Neuerungen ausgeführt wird ." So viele
Fehler in einem Satz - Groß-/Kleinschreibung, Leerzeichen an falschen Stellen,
"das" statt "dass", aber "Abdate" ist der Hammer,
oder? Da möchte man dem Schreiber zurufen: "Shut ab!"
Die
TA interviewte den Rennrodler David Möller und darin sind gleich mehrere
Highlights versteckt:
Wahrscheinlich
liegt es am Namen, er sagt "Ich bin ja auch selbstkritisch gegen mich."
(Der Fußballer Andreas Möller sagte einst "Ich bin ja sehr selbstkritisch,
auch mir selbst gegenüber.")
Weiter:
"Mir kam die Verletzung in so fern recht…" - auf diese Weise
meckert die Rechtschreibprüfung keinesfalls. Wenn man ein Wort in möglichst viele
passende Bestandteile zerlegt, muss es - auch wenn die Getrennt- und
Zusammenschreibung durch die Rechtschreibreform vielleicht nicht einfacher
wurde - nicht richtig sein. Insofern wird insofern immer noch als ein Wort
geschrieben, darf aber selbstverständlich in|so|fern abgeteilt werden.
Homonym
der Woche: das Futter. Es kann sich einerseits um Nahrung für Tiere und
andererseits um die innere Stoffschicht für Oberbekleidung handeln. Für Motten
kann also das Futter das Futter sein.