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36/2008

An jedem Freitag, an dem ich auf die Senden-Schaltfläche dieser E-Mail klicke, denke ich: "Wie bloß sollst du innerhalb einer knappen Woche wieder zu genügend Themen kommen, um am nächsten Freitag erneut eine solche Liste zu haben?" Und jede Woche funktioniert es, zunehmend aufgrund der Zuarbeit vieler aufmerksamer Leser (und natürlich aufgrund vieler unaufmerksamer Schreiber;-) Ich möchte mich auf diesem Weg für alle Hinweise bedanken - weiter so!

  • Im Aldi-Prospekt: "Immer auf Dauer" (danke Wolfram) Aldi eben, niemals nie teuer;-)
    ImmerAufDauer.png
  • Wohl per automatische Übersetzung bei eBay (danke Tobi): Aus dem fehlerhaft auf Englisch eingegebenen "Combine shipping fee" (es sollte wohl "Combined shipping fee" heißen) wurde auf Deutsch "Mähdrescherverschiffungsgebühr" (weil combine=Mähdrescher). Es soll zwar 5 - 14 "Geschäft Tage" dauern, aber einen Mähdrescher zu verschiffen ist mit lediglich 0,20 bis 0,80 € doch sehr preiswert!
  • Aus einer Fehlerbeschreibung: "...so dass unsere Kunden IMMER kein passendes Ergebnis erhalten." Viel kürzer (aber vielleicht weniger wirkungsvoll): nie;-)
  • Das TDZ kündigt eine Veranstaltung an (http://www.tzdresden.de/newsletter/Programm_u_Anmeldung_zum_WS_Unternehmenssicherheit.pdf, danke Dorit). TDZ soll Technologiezentrum Dresden bedeuten, aber sie schreiben es "TechnologieZentrumDresden". Das Auslassen der Deppenleerzeichen spart Platz! Es gibt auch noch ein "BioInnovationsZentrumDresden". Aber die Einladung bietet weitere Höhepunkte:
    • Denglisch der Woche: "Risk Management in internationalen Verträgen unter Berücksichtigung von Common Law"
    • "Betrieblicher und Baulicher Brandschutz" - offenbar ist baulicher Brandschutz bereits in den Stand eines Eigennamen erhoben, weshalb sie es groß schreiben.
    • "Orginal oder Fälschung?" Fälschlicherweise fehlt das "i", wohl die sächs'sche Schreibweise;-)
    • Und schließlich: "Get togehter mit Imbiss" - geht er oder geht er nicht, der Imbiss?
  • Aus einem Newsletter: "Auch wenn ein Produkt ausgelistet wurde, also nicht mehr verfügbar ist, sollte dafür gesorgt werden, dass die Seite weiterhin im Netz zu finden ist." Also es gibt listen und Listen, überlisten, Arglisten, aber auslisten? Und bevor jetzt noch jemand "entlisten" erfindet, könnten wir uns doch vielleicht auf "Dieses Produkt führen wir nicht mehr im Sortiment." einigen, oder?
  • Einen leicht zu errechnenden Preis nach einem Rabatt bietet dieses Geschäft (danke Markus).
    Rabatt.jpg
  • Der Pleonasmus ("runde Kugel") der Woche kommt heute von der TSG Hoffenheim: "Der Spielbericht des Livetickers, das Schlussfazit und die Stimmen zum Spiel." (danke Steffen) Zwar kann man Fazite (oder auch Fazits) auch inmitten eines Prozesses ziehen (ein Zwischenfazit), aber ansonsten steht ein Fazit am Schluss.
  • Noch einmal Denglisch der Woche (aus einer Fehlerbeschreibung): "Kategorielisting: Tabellenborder fehlt"
  • Eine Überschrift im Magazin P.M.: "Gefühlsechter Penis aus Chirurgenhand". Früher gab's einen Spruch "Meine Hand für mein Produkt". In diesem Fall war's aber anders gemeint. Also keine Angst, liebe Chirurgen, ihr müsst eure Hände nicht als Penisersatz abgeben.
  • Spiegel.de meldet: "Bei dem Festgenommenen handele es sich 'wahrscheinlich' um den Tatverdächtigen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.“ (danke Daniel) Der Mann ist also wahrscheinlich verdächtig. Hoffentlich geraten wir nie in solch vage Justiz, schließlich sollte der Tatverdacht mehr als wahrscheinlich sein, wenn man jemanden festnimmt, oder? Eine andere Formulierung in diesem Zusammenhang hört/liest man vor Gerichtsverhandlungen. Da hat z.B. jemand eine Schlägerei angezettelt, verletzte mehrere Personen, es gab eine Menge Zeugen und er gestand die Tat gegenüber der Polizei. Aber jetzt kommt's: "Der mutmaßliche Täter…" Es ist interessant, dass im juristischen Sinn immer noch gemutmaßt wird. Freilich hat das Gericht es abschließend noch nicht festgestellt und eben noch kein Urteil mit entsprechender Strafe gesprochen, aber Mutmaßungen sind es eigentlich keine mehr.
  • Homonym der Woche: der Film (danke Jens) Ein Film kann eine im Fernsehen oder Kino gezeigte (fiktionionale) Geschichte oder auch ein meist dünner Überzug auf Oberflächen, um diesem eine bestimmte Eigenschaft zu verleihen, sein. Da im Zeitalter der Digitalkamera kaum noch Filme verwendet werden: Der Film ist i.d.R. eine Folie mit einer Beschichtung (aus Tri-Acetat oder Polyester), d.h. ein Film ist am Ende eine Folie mit einem Film, welcher dann im Kino als Film gezeigt wird.