An jedem Freitag, an
dem ich auf die Senden-Schaltfläche dieser E-Mail klicke, denke ich: "Wie
bloß sollst du innerhalb einer knappen Woche wieder zu genügend Themen kommen,
um am nächsten Freitag erneut eine solche Liste zu haben?" Und jede Woche
funktioniert es, zunehmend aufgrund der Zuarbeit vieler aufmerksamer Leser (und
natürlich aufgrund vieler unaufmerksamer Schreiber;-) Ich möchte mich auf diesem
Weg für alle Hinweise bedanken - weiter so!
- Im
Aldi-Prospekt: "Immer auf Dauer" (danke Wolfram) Aldi
eben, niemals nie teuer;-)
- Wohl
per automatische Übersetzung bei eBay (danke Tobi): Aus dem fehlerhaft auf
Englisch eingegebenen "Combine shipping fee" (es sollte wohl
"Combined shipping fee" heißen) wurde auf Deutsch
"Mähdrescherverschiffungsgebühr" (weil combine=Mähdrescher). Es soll
zwar 5 - 14 "Geschäft Tage" dauern, aber einen Mähdrescher zu
verschiffen ist mit lediglich 0,20 bis 0,80 € doch sehr preiswert!
- Aus
einer Fehlerbeschreibung: "...so dass unsere Kunden IMMER kein
passendes Ergebnis erhalten." Viel kürzer (aber vielleicht weniger
wirkungsvoll): nie;-)
- Das
TDZ kündigt eine Veranstaltung an (http://www.tzdresden.de/newsletter/Programm_u_Anmeldung_zum_WS_Unternehmenssicherheit.pdf,
danke Dorit). TDZ soll Technologiezentrum Dresden bedeuten, aber sie schreiben
es "TechnologieZentrumDresden". Das Auslassen der Deppenleerzeichen
spart Platz! Es gibt auch noch ein "BioInnovationsZentrumDresden".
Aber die Einladung bietet weitere Höhepunkte:
- Denglisch
der Woche: "Risk Management in internationalen Verträgen unter
Berücksichtigung von Common Law"
- "Betrieblicher
und Baulicher Brandschutz" - offenbar ist baulicher Brandschutz
bereits in den Stand eines Eigennamen erhoben, weshalb sie es groß schreiben.
- "Orginal
oder Fälschung?" Fälschlicherweise fehlt das "i", wohl die
sächs'sche Schreibweise;-)
- Und
schließlich: "Get togehter mit Imbiss" - geht er oder geht er
nicht, der Imbiss?
- Aus
einem Newsletter: "Auch wenn ein Produkt ausgelistet wurde, also
nicht mehr verfügbar ist, sollte dafür gesorgt werden, dass die Seite weiterhin
im Netz zu finden ist." Also es gibt listen und Listen, überlisten,
Arglisten, aber auslisten? Und bevor jetzt noch jemand "entlisten"
erfindet, könnten wir uns doch vielleicht auf "Dieses Produkt führen wir
nicht mehr im Sortiment." einigen, oder?
- Einen
leicht zu errechnenden Preis nach einem Rabatt bietet dieses Geschäft (danke Markus).
- Der
Pleonasmus ("runde Kugel") der Woche kommt heute von der TSG
Hoffenheim: "Der Spielbericht des Livetickers, das Schlussfazit und
die Stimmen zum Spiel." (danke Steffen) Zwar kann man Fazite (oder auch
Fazits) auch inmitten eines Prozesses ziehen (ein Zwischenfazit), aber
ansonsten steht ein Fazit am Schluss.
- Noch
einmal Denglisch der Woche (aus einer Fehlerbeschreibung): "Kategorielisting:
Tabellenborder fehlt"
- Eine
Überschrift im Magazin P.M.: "Gefühlsechter Penis aus Chirurgenhand".
Früher gab's einen Spruch "Meine Hand für mein Produkt". In diesem
Fall war's aber anders gemeint. Also keine Angst, liebe Chirurgen, ihr müsst
eure Hände nicht als Penisersatz abgeben.
- Spiegel.de
meldet: "Bei dem Festgenommenen handele es sich 'wahrscheinlich' um
den Tatverdächtigen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.“ (danke Daniel)
Der Mann ist also wahrscheinlich verdächtig. Hoffentlich geraten wir nie in
solch vage Justiz, schließlich sollte der Tatverdacht mehr als wahrscheinlich
sein, wenn man jemanden festnimmt, oder? Eine andere Formulierung in diesem
Zusammenhang hört/liest man vor Gerichtsverhandlungen. Da hat z.B. jemand eine Schlägerei
angezettelt, verletzte mehrere Personen, es gab eine Menge Zeugen und er
gestand die Tat gegenüber der Polizei. Aber jetzt kommt's: "Der mutmaßliche
Täter…" Es ist interessant, dass im juristischen Sinn immer noch gemutmaßt
wird. Freilich hat das Gericht es abschließend noch nicht festgestellt und eben
noch kein Urteil mit entsprechender Strafe gesprochen, aber Mutmaßungen sind es
eigentlich keine mehr.
- Homonym
der Woche: der Film (danke Jens) Ein Film kann eine im Fernsehen oder Kino
gezeigte (fiktionionale) Geschichte oder auch ein meist dünner Überzug auf
Oberflächen, um diesem eine bestimmte Eigenschaft zu verleihen, sein. Da im
Zeitalter der Digitalkamera kaum noch Filme verwendet werden: Der Film ist
i.d.R. eine Folie mit einer Beschichtung (aus Tri-Acetat oder Polyester), d.h.
ein Film ist am Ende eine Folie mit einem Film, welcher dann im Kino als Film
gezeigt wird.