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5/2010

  • Der Hyperlativ der Woche I kommt von der TA: „Bilder wirken dreidimensionaler, wenn…“ Also ich bin ja kein Fotoexperte und nehme daher an, dass ein intensiverer räumlicher Eindruck gemeint ist. Sonst wäre es ja vierdimensional oder wenigstens 3,5.
  • Hyperlativ II aus dem Lidl-Prospekt (danke Horst): „Einfach urlaubiger“. Weitere Steigerungen sind nicht möglich? Doch: „Zweifach urlaubiger“ … „unendlich urlaubigst“. Lidl macht’s möglich!
    Urlaubiger.jpg
  • Ein DAK-Sprecher zur zusätzlichen Gebühr bei den Krankenkassenbeiträgen im heute-Journal: „Ich werde meinem Verwaltungsbeirat empfehlen, acht Euro zu kassieren – und zwar pauschal und nicht prozentual.“ Wie gut, dass wir jetzt wisssen, dass 8€ ein fester Betrag sind und keine Prozente. Bis zur nächsten Erhöhung…
  • Politikerdeutsch: „Ich halte alles Mögliche für möglich.“ Möglicherweise unmöglich!
  • Anwaltsdeutsch: Die Webseite www.daufaq.de enthält insbesondere für Informatiker einige Kostbarkeiten aus der Rubrik „Juristen erklären das Internet“ (danke Alex). Ein Auszug: Auf die Frage „Dringt man beim Portscannen eigentlich in fremde Rechner ein und ist das Ganze strafbar?“ antwortet eine Anwältin: „Letztlich ist mit dem gesetzgeberischen Willen davon auszugehen, dass ein schlichtes Eindringen, bei dem sich der Täter keine Daten verschafft, wie beim Portscanning, als bloße Vorbereitungshandlung ohne konkrete Rechtsgutgefährdung nicht dem Tatbestand unterfällt.“ Alles klar? „Unterfallen“ als Verb kennt der „normale“ Duden übrigens nicht, aber es steht in der Ausgabe „Duden Recht“. Wie bei Ärzten sprechen also auch Anwälte (absichtlich?) mit ihren Kunden (Mandanten, Patienten) in einer für diese teilweise unverständlichen Sprache. So ist in jedem Fall gesichert, dass man zur Erläuterung eine weitere – kostenpflichtige – Beratung benötigt.
  • Denglisch der Woche (danke Christian): „…bräuchte diese Änderungen bis zum 01.02.2010 um sie direkt billen zu können.“ Nach dem „Billen“ kommt das „Chillen“ oder bei Nichbegleichung der Rechnung das „Kil…“.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Spar-gelernte – Bankangestellte gehören nicht dazu
    • Staat-sex-amen – da passt etwas nicht ganz zusammen
    • Star-knebel – wäre für manches Sternchen hilfreich
  • Homonym der Woche: der Mikado. Mikado ist sowohl die frühere Bezeichnung für japanische Kaiser als auch für das Hauptstäbchen beim Mikadospiel. Falls der Tenno (so heißt der Kaiser in Japan heute) seine Essstäbchen verbummelt hat, könnte der Mikado mit dem Mikado essen.