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9/2008

  • Hyperlativ der Woche: Ein schöne Antwort an einen unserer Shop-Interessenten: "Normalerweise sind die größeren Shops (die teuersten) von den Providern am komplettesten." Kleinlicherweise könnten wir zunächst den fehlenden Genitiv bemängeln - "die größeren Shops der Provider". Aber eigentlich ist es der Hyperlativ "komplettesten", welcher ins Auge springt. Überhaupt könnten die Provider ja ihre drei Shoptypen gleich so benennen: komplett - kompletter - am komplettesten.
  • "Adobe verpasst Flash-Kopierschutz" (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,537098,00.html, danke Daniel) Ich hoffe nicht, dass voran gegangene Beschwerden über fehlende Bindestriche nunmehr dazu führen, dass sie an Stellen erscheinen, wo sie offenbar nicht hingehören. Selbstverständlich ist mit der Überschrift gemeint, dass Flash seitens seines Herstellers Adobe, einen Kopierschutz erhält (verpasst bekommt). Nun kann man einen Kopierschutz nicht so verpassen, wie den Bus. Aber die Meldung liest  sich, als ob ein Kopierschutz in Flash nicht eingebaut wurde.
  • Denglisch der Woche: "Junkernährung" - man hätte auch gleich Junk Food schreiben können. Mein Papa zumindest nahm an, dass es sich um "Jungernährung" handelt. Aber er ist über 70 und deshalb sind ihm diese Begriffe nicht so geläufig.
  • Fußballweisheiten: Hertha-Trainer Favre: "Er braucht im Spiel die Tiefe nach vorne." Er soll einen Spaten mitnehmen!
  • Die Freie Presse Chemnitz: "Die NPD ist klamm, obwohl die Partei in Sachsen großzügig mit Steuermitteln unterstützt werden." Man soll eben als Journalist nicht so lange Sätze schreiben, dass man mit dem Bezug durcheinander kommt.
  • Ausgerechnet - gleicher Fehler - unser eigener Partner-Newsletter enthält folgenden Satz: "Das eCommerceForum hat sich inzwischen zur erfolgreichsten Veranstaltung ihrer Art gemausert." Die Art bezieht sich auch hier auf das Forum und nicht auf die Veranstaltung. Es hätte also "seiner Art" heißen müssen.
  • Nach erfolgreicher Installation eines ICQ-Updates: "ICQ-Symbol auf meinen Schreibtisch stellen" Ich wählte diese Option ab, weil mein Schreibtisch bereits voll genug ist!
  • Zu "konstant" (siehe letzte Woche) können wir noch einmal nachlegen. Gestern Abend hörte ich beim Training folgende Anweisung einer Trainerin: "Die Steigerungen müssen am Anfang noch konstanter werden." Die Athleten nahmen das hin und versuchten anschließend, die Geschwindigkeit noch gleichbleibender zu steigern.
  • Eine Abwesenheitsnotiz meldete: "Ich bin bis zum 02.023.2008 nicht im Büro." Zwar haben wir heute den 29. Februar und somit einen Tag, welcher nicht in jedem Jahr vorkommt - aber dass das Jahr nunmehr gleich auf 23 Monate erweitert wird… Wann werden wir wohl mit der Rückkehr des Mitarbeiters rechnen können?
  • Werden wir ein wenig "dialektisch": "Ich hatte das Brot da zu liegen" oder "Wir hatten das Auto da zu stehen" (danke Anne). Seien wir mal ehrlich, "Das Brot lag da." klingt doch nicht halb so erhaben, wie die Benutzung des erweiterten Infinitivs mit zu;-)
  • Homonym der Woche: der Enkel. Selbstverständlich fällt uns zunächst die Bedeutung Kindeskind ein. Aber als Enkel wird auf dem Lande auch der Fußknöchel bezeichnet. In einem Weiler könnte sich ein Enkel seinen Enkel verstaucht haben.