Deutschthemen zum Freitag - Das Blog
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Ja, Sie lesen richtig: das Blog. Da es sich um das Internet-Tagebuch handelt, ist Blog von sächlichem Genus. Aber das nur als Erklärung für die Überschrift.

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Die bisherigen Ausgaben stehen jeweils als zusammengefasster Beitrag zur Verfügung. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen.


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33/2010: Hausfrauensoße, verdunkelte Geschäftsvorschläge und Dissen

  • Gute norddeutsche Kost (danke Herr Jarmuschek):
    bansin1.jpg
    Frisch gepresste Hausfrau – lecker!
  • Im Feuilleton-Teil der Freien Presse Chemnitz war folgender Satz zu lesen: „Zu sehr war das plastische Menschenbild durch die Nationalsozialisten instrumentalisiert worden, als dass man weiter darauf zurückgreifen zu können meinte.“ Das ist sicher sehr starker Tobak für alle BLÖD-Zeitungsleser und zudem gehört das „meinte“ weiter nach vorn, sodass der Nebensatz mit „als dass man meinte, weiter darauf zurückgreifen zu können“ verständlicher wird.
  • Die Nigeria-Connection operiert jetzt offenbar aus Russland (danke Frau Exner). Der Name klingt zwar nicht so, aber die kyrillischen Zeichen im Text deuten darauf hin. Am schönsten ist jedoch die Wortschöpfung des verdunkelten Geschäftsvorschlages:  „Ich bin Herr Patrick K. W Chan Executive Director of Hang Seng Bank Ltd. Ich habe einen verdunkelten Geschдftsvorschlag fьr Sie.“ Ich hoffe, das hellt eure Gesichter auf.
  • Eine Fa. kündigt Bauarbeiten in unseren Büroräumen an: „Um die Arbeiten in den Büroräumen schnell abschließen zu können, ist es notwendig ungehinter Zugang zu den einzelnen Räumen…“ Geht mir voll am … vorbei!
  • „Runde Ecken“ ist ein paradoxer Begriff, welcher derzeit eine Renaissance erfährt, weil diese Art der Darstellung für Webdesigner mit dem neuen Standard HTML5 einfacher werden soll. Bisher hatten sie’s schwerer oder wir bekamen eben „eckige Ecken“;-)
  • „Nach dem Vortrag war eine Menge Disse.“ Alles klar? Soll heißen, dass sich an den Vortrag eine längere Diskussion anschloss.
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche: „Primäre Hauptaufgaben“. Selbstverständlich sollte man sich nicht mit sekundären Nebensächlichkeiten abgeben.
  • Hyperlativ der Woche bei mdr-Info: „Die diesjährige IFA ist die internationalste Veranstaltung dieser Art.“
  • Veranstaltungstipps in der TA: „…in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthöpädie“. Da holt der „Pädägöge“ im Fach Deutsch gleich den „Rötstift“ heraus.
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32/2010: Männliche Zimmermädchen, Walfische und Morddrohungen

  • Eine Stellenanzeige (danke Christian): „Zimmermädchen (w./m.)“ Wie wird sich denn wohl ein männliches Zimmermädchen vorstellen?
  • Daniels Gastbeitrag (vielen Dank): „Aus der Serie ‚Komposita, die man lieber trennen sollte‘: Busentführung. Manchmal ist es der Lesbarkeit zuträglich, ein zusammengesetztes Wort mit Bindestrich zu schreiben, also in diesem Fall: Bus-Entführung. So tappt das Kleinhirn des männlichen Lesers nicht in die Busenfalle (obwohl ja möglicherweise genau das beabsichtigt ist, der Klickrate wegen).“
  • Biologiethema der Woche (danke Bernd): Ist der Wal ein Säugetier?
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  • Jobbezeichnung und Denglisch der Woche (danke Wolfram): Bei DHL gibt’s einen „Vice President Paket Endkunden“ – wenn ich mal groß bin, möchte ich das auch werden.
  • Eine Reihe neuer Berufe liefert uns Aldi (danke Wolfram):
    • Gelreiniger (muss anstrengend sein, Verunreinigungen aus Gel rauszuholen)
    • Flüssiger Maschinenpfleger (dieser Techniker muss immer Geld dabeihaben)
    • Autositz-Aufleger (empfohlen für arbeitslose DJs -> Platten-Aufleger)
  • Noch einmal Aldi (und noch einmal Dank an Wolfram): Was bitte sind denn „Technische Laufschuhe“?
  • Die TA-Sportredaktion mit einer Kurzmeldung: „Morddrohungen hat es gegen die drei namhaftesten Gegner der Münchner Olympia-Bewerbung gegeben.“ Also ich möchte hier das Thema einer Morddrohung keinesfalls despektierlich behandeln, aber für die Ausrichtung der Olympischen Spiele bewerben sich doch Städte, oder? Und gegen die gab es Morddrohungen – gleich gegen ganze Städte? Das wäre ja Massenmord!
  • Homonym der Woche: die Meduse (auch Medusa). Die wohl bekannteste Meduse ist eine der drei Gorgonen, Tochter der Meeresgötter Keto und Phorkys. Nach einem Fluch der Athene sah die einst schöne Medusa furchterregend aus, u.a. mit Schlangenhaaren und glühenden Augen, die jeden zu Stein werden ließen. Medusa ist aber auch die Bezeichnung für eine Qualle. Ob die Medusa allerdings auch eine Medusa zu Stein verwandeln konnte?
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31/2010: Shit-Haufen, auspobieren und kurze Ausfälle

  • Denglisch der Woche von Daniela Katzenberger: „I look like a Shit-Haufen.“ Und um alle Blondinenwitze zu bestätigen meint sie über den aktuellen Verteidigungsminister zu Guttenberg: „Nee, der ist zu alt. Der könnte ja mein Papa sein!“ Nun ist es rein biologisch möglich, dass ein 15-Jähriger Vater wird (zu Guttenberg ist 38 und Katzenberger 23), aber möchte jemand einen solch jungen?
  • Noch besseres Denglisch kommt von Loddar (Lothar Matthäus), der sich beruflich gen England orientiert: „I look not back, I look in front.“
  • Ein weiteres Denglisch (danke Sebastian): Was stellt ihr euch wohl unter „dem Vorgang des likens“ vor? Richtig, das Klicken des Facebook-Like-Buttons. Vorgang des Mögens klingt ja auch komisch, aber man muss die Mögen-Schaltfläche ja nur dann mögen, wenn man Facebook mag;-)
  • „Ich glaube dies war ein Bug, aber ich finde es nicht in Jira, hat dies ein Turnaround?“ (danke Uwe) Bugs, die Umsatz bringen – cool, oder?
  • Bei heise.de ist von einem „Mitwachs-Server“ die Rede. Immer schön gießen.
  • Hyperlativ der Woche in den Kommentaren zum DFB-Pokal: „Bayern siegt glanzlos, aber Schalker noch glanzloser.“ Die Liste der hier gesammelten fehlerhaften Übertreibungen wird immer „endloser“.
  • Kindermund der Woche I aus Toms (8) Montagsgeschichte: „Dann haben wir gespielt und die neue Rutsche auspobiert.“ An sich nicht ganz falsch, weil man eine Rutsche ja genau mit diesem Körperteil benutzt, oder?
  • Kindermund der Woche II: Tim (11): „Papa, weißt du, wer ‚Evoli‘ ist?“ „Nein, keine Ahnung.“ „Das ist ein Pokemon!“ „Na prima, dass ich das jetzt weiß.“ „Ja, da kommst du jetzt besser durchs Leben.“
  • Untertreibung der Woche von Google (danke Olli):
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    10 Jahre Ausfall – das kann nun wahrhaft keine Unannehmlichkeiten hervorrufen;-)
  • Die TA-Sportredaktion meldet: „Gegenüber seinen Erzrivalen Michael Phelps oder dem französischen Shooting-Star Yannick Agnel weißt Biedermann erhebliche Defizite auf.“ Will man uns hier etwas weiß machen, es bestünden keine grammatikalischen Defizite? Nicht nur, weil hier wirklich einmal der Dativ angebracht ist (seinem), sondern weil aufweisen auch gebeugt nicht mit „ß“ geschrieben wird (weist auf).
  • Homonym der Woche: die Mark. Die Mark ist bestens bekannt als frühere Währungseinheit in Deutschland, aber auch ein Grenzland oder eine Markgrafschaft nannte man früher kurz Mark (Mark Brandenburg). Insofern hieß es auf der Straße in der Mark vielleicht auch: „Haste mal ne Mark?“
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30/2010: Drohende Kühe und runde T-Shirts

  • Dass die Satzstellung durchaus von Bedeutung sein kann, beweist folgende Überschrift einer Statistik in der TA: „Dienstreisen per Flugzeug der Thüringer Landesverwaltung“. Keine Sorge, liebe Thüringer Steuerzahler – die Thüringer Landesverwaltung hat kein Flugzeug, sondern die TA meint „Dienstreisen der Thüringer Landesverwaltung per Flugzeug“.
  • Amtsdeutsch: „Eine Herde Kühe drohte, unberechtigt die Bundesautobahn zu benutzen.“ Also wenn Gefahr drohte, dass Kühe auf die Autobahn laufen, dann ist das „unberechtigt“ wohl überflüssig, weil es sicher ganz selten passiert, dass Kühe damit drohen, berechtigt die Autobahn zu nutzen.
  • Im Online-Shop Knastladen.de gibt es das Produkt „T-Shirt mit Globus“. Man muss allerdings nicht kugelrund sein, um das Shirt zu tragen – der versprochene Globus ist eine Weltkarte auf der Vorderseite.
  • Politikerdeutsch zur Diskussion um die nochmalige Anhebung des Rentenalters: „Bis zum Jahr 2029 soll danach das reguläre Renteneintrittsalter auf 67 Jahre erhöht werden.“ Wie – wann jetzt?
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Walach-ei – ein Widerspruch in sich, oder? (Ein Wallach ist ein kastriertes Pferd.)
    • Dien-strang – gut, wenn man nicht an solch einem Faden hängt
  • Homonym der Woche: die Lahn. Die Lahn ist ein Nebenfluss des Rheins, aber in bayrischer Mundart auch ein Ausdruck für eine Lawine. Sicher gab es auch einmal eine Lahn in die Lahn.
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29/2010: Junger Nachwuchs mit Stromhalmen und umsonster

  • Kindermund der Woche I: Tom(8): „Weshalb gibt’s denn jetzt Freistoß?“ Tim(12): „Das war ein Foul.“ Emma(2): „Emma ist auch faul.“
  • Kindermund der Woche II: „Emma braucht einen Stromhalm.“ Und dann war sie elektrisiert!
  • Kindermund der Woche III: Tom: „Ich habe halbwegs Durchfall.“ Keine weitere Erläuterung;-)
  • Kindermund der Woche IV: „Du, als Schüler, musst das doch wissen.“ Tim: „Ich bin aber gerade gar kein Schüler, sondern eher ein Feriener!“ Und ein „Ausredner“.
  • Die Erläuterung auf der Toilette einer Almhütte enthält einen klassischen falschen Bezug: „Die Kläranlage wird von uns im Herbst abgepumpt und ins Tal gefahren.“
  • Nicht allein bei der bayrischen Aussprache muss man sich als Nicht-Bayer enorm konzentrieren. Auch die Schriftsprache birgt Herausforderungen:
    Freude.jpg
    ‘S ghört scho a bissl Dusl doazua, oalls zu vasteh’n, wos wo d’r Bayr ratscht!
  • Bei der Leichtathletik-EM hatten wir den Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche: „Das ist ein junger Nachwuchsathlet.“
  • Mangelnde Gelehrsamkeit: „Unser Postfach wir täglich gelehrt, aber bitte geben Sie uns 24h Zeit um mit Ihnen in Verbindung zu treten.“ (danke Dorit). Was sagen wir dazu? Unbeleerbar!
  • Hyperlativ der Woche (danke Wolfram): „Je länger IHR Weg, desto umsonster IHR Urlaub“:
    Umsonster.jpg
    Also wir wollen hoffen, dass der Urlaub weder umsonst noch vergeblich, sondern allenfalls kostenlos ist. Das Modell ist aber durchaus spannend: Man muss nur weit genug weg sein (>1 000 km) und schon muss man nichts mehr zahlen?
  • Homonym der Woche: das Habit (Plural: Habite). Das Habit ist eine Amtskleidung (eine Ordenstracht katholischer Geistlicher). Das Habit ist aber auch die Gewohnheit (Erlerntes, Anerzogenes, Erworbenes) oder Verhaltensart. Ein Priester hat also das Habit, das Habit zu tragen.
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28/2010: Sommer im Winter und Fußball

  • Fußballkommentar bei mdr-Info: „Ein herrlicher Sommerabend hier im südafrikanischen Winter.“
  • Kindermund der Woche I von Tim (11): „Nein, Papa – das kann man nicht verschnellern.“ Entlangsamen ging auch nicht;-)
  • Kindermund der Woche II: In einem Bilderbuch: „Oh – da sind zwei Autos zusammengestoßen.“ Emma (2): „Ja, das ist ein Durchfall.“
  • Dass auch sportliche Aktivitäten die Maßeinheit Stück erhalten können, beweist dieser Asia-Shop in Jena (danke Anja):
    StckJogging.jpg
  • K. Müller-Hohenstein: „Spielt der Ball bei einem solchen Tor eine Rolle?“ O. Kahn: „Ja, der Ball spielt immer eine Rolle, weil er da ist.“ Ich glaube, diese Erkenntnis ist nach „Der Ball ist rund.“ eine der größten Fußballweisheiten!
  • Man glaubt nicht, von welchen Begriffen es Verkleinerungsformen (den sog. Diminutiv) gibt. Die Opposition bezeichnete die Vorschläge des Gesundheitsministers als „Reförmchen“.
  • Manche Spam-E-Mails sind einfach zu schön: „Sicher Online Uhren Kaufen, Gut Und Billig. Brand kosten zu viel. Sie koennen eine Brandkopie von Armbanduhren zu einem Superpreis kaufen. Wir bieten haben Kopien an, aber niemand wird verstehen, dass es nicht ein Brand ist.“ Hey – eine „Originalkopie“. Da muss man zuschlagen!
  • Probleme mit englischen Begriffen ausgerechnet bei heise.de: „Gerüchte über die Jobkürzungen kursierten nach Informationen der Newssite Techflasch aus Seattle bereits seit einigen Tagen auf dem Microsoft-Campus in Redmond.“ Wir wollen doch hoffen, dass es sich nicht um technische Flaschen handelt.
  • Denglisch und andere Verfehlungen in dieser E-Mail (danke Herr Perthel): „Wenn das wieder Erwarten auch nicht hilft, muss bitet der CheckIntegrity Scheduler manuelle disabled werden, bevor Sie den Patchprozess starten.“ Wieder und wieder erwarten unsere Kunden schnelle Antworten – wider Erwarten gelingt das immer öfter;-)
  • Homonym der Woche: die Magnesia. Die Magnesia ist eine Landschaft und Stadt in Thessalien (Griechenland), aber auch der Name für mehrere chemische Verbindungen: Magnesiumoxid, Magnesiumcarbonat und Mangandioxid. Insbesondere als Magnesiumoxid ist die Magnesia aus dem Sport bekannt – Turner, Gewichtheber, Kugelstoßer und Kletterer verwenden es, um Handschweiß zu trocknen und damit die Griffigkeit der Hände zu gewährleisten. Ob es Magnesia in Magnesia gibt? Bestimmt, denn Griechenland hat traditionell viele Gewichtheber.


Deutschthemen zum Freitag machen jetzt drei Wochen Urlaubspause. Wahrscheinlich gibt’s danach überdurchschnittlich viel Kindermund.

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27/2010: Kopfbälle, Halbbrüder und heiße Ideen

  • „Kopfbälle machen nicht dumm“ erklärt ein Frankfurter Wissenschaftler. Demnach sei es wohl so, dass ein mit Konzentration ausgeführter Kopfstoß keine Hirnschäden hervorruft. Allerdings wurde „ein kumulativer Effekt über Tage, Monate oder Jahre“ nicht untersucht, weshalb „die Frage nicht abschließend zu klären ist, ob Kopfbälle wirklich dumm machen.“ Also wenn es nicht die Kopfbälle sind, was führt dann zu derlei (Fußballer-) Aussagen:
    • „Da sieht er sich im 1:1 zwei Leuten gegenüber.“
    • „Zu 50 Prozent stehen wir im Viertelfinale, aber die halbe Miete ist das noch lange nicht!“
    • „Das nächste Spiel ist immer das nächste.“
    • „Die Realität ist anders als die Wirklichkeit.“
    • „Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär.“
    • „Das Chancenplus war ausgeglichen.“
    • „Ich denke, wenn die Geschichte sich wiederholt, können wir nochmal das gleiche erwarten.“
  • Kindermund der Woche I (danke Heiko): Yannik (6) bei der Planung einer Familienfeier: „…und dann klopfe ich an ein Glas und halte eine Ausrede!“
  • Kindermund der Woche II: Tim (11): „Papa – kennst du den Lothar Metthäuser?“ Gemeint war freilich „unser Loddar“.
  • Kindermund der Woche III: Emma (2) zeigt auf ein paar Süßigkeiten: „Diese meine sind Emmas!“ Eineindeutige Besitzanzeige unter Verwendung des Genitivs;-)
  • Kindermund der Woche IV: Tim (11): „Sie hat vier Halbbrüder, das macht also nach dem Kürzen zwei ganze Brüder!“
  • Urs Meier über eine strittige Schiedsrichterentscheidung: „Natürlich ist das nicht natürlich.“ Aha!
  • Noch ein Kommentar beim Fußball: „Thomas Müller ist am liebsten hinter der Spitze ganz vorn.“ Auf geht’s Deutschland – wer an der Spitze marschiert, ist immer noch zu weit hinten!
  • Die Ideenschmiede verspricht Ideen, deren Temperatur man messen kann: „Wo IDEEN heiß entstehen“ (danke Sebastian):
    HeisseIdeen.jpg
  • Wieder einmal eine neue Variante Bahndurchsage: „Der letzte Wagen wird in Erfurt losgehangen.“
  • Was ein fehlendes Wort doch für Schaden anrichten kann, beweist diese TA-Sportmeldung: „Der ebenfalls mitzaubernde Ronaldinho durfte erst gar dabei sein.“ Sicher fehlt ein „nicht“ hinter dem gar, aber so klingt es, als ob der Brasilianer gekocht wurde.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Du-schand-acht – was ist an der Zahl Acht auszusetzen, sie so zu beschimpfen?
    • Adel-sex-press – blaublütiger Erotikdruck
  • Homonym der Woche: das Heck. Das Heck ist der hintere Teil von Fahrzeugen (z.B. Schiffen oder Flugzeugen), aber auch der norddeutsche Ausdruck für eine Gattertür. Beim Einparken könnte man im Norden also versehentlich mit dem Heck ins Heck fahren.
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26/2010: Fußball-WM, Fehlbedarf und Salätchen

  • Auch die Fußball-Kommentatoren und -Moderatoren schießen so manchen Bock. Zum Beispiel Frau Kastrop (Sky): „Bei dieser WM hat es noch keine Mannschaft geschafft, in Führung zu gehen.“ Deshalb sagen manche, die WM sei langweilig. Gerd Rubenbauer sagte einmal: „Die Achillesferse von Bobic ist die rechte Schulter.“ Oder Gerhard Delling: „Wenn man ihn jetzt ins kalte Wasser schmeißt, könnte er sich die Finger verbrennen.“ Autsch! Da halten wir es mit Johannes B. Kerner: „Halten Sie die Luft an, und vergessen Sie das Atmen nicht.“
  • Während einer Präsentation gehört: „Da kann ich mir etwas herhübschen.“
  • Videotext zur Fußball-WM (danke Steffen): „Der Weltmeister erhält den Pokal nach der WM als Republik.“ Dabei dachte ich immer, dass es sich bei „König Fußball“ um Monarchie handelt.
  • Mathematikthema der Woche (danke Uwe): „…mindestens einen Dualcore-Prozessor: ein Kern für OS, ein Kern für DB, zwei Kerne für 6 AS.“ D.h.: 1 + 1 + 2 = 2;-)
  • Kindermund der Woche I: Tom (8) singt: „Einer geht noch, einer geht noch rein…“ Emma (2): „Geht aber auch wieder raus!“
  • Kindermund der Woche II: „Wegen der Sonne hat Tom schon ganz blonde Haare.“ Tim (11): „Dann ist er ein Blondiner.“
  • Kindermund der Woche III: Werbung in der Halbzeitpause eines Fußballspiels: „…gegen erblich-bedingten Haarausfall.“ Tim (11) hatte nur halb hingehört: „Papa, was ist denn amtlich-bedingter Haarausfall?“ Jetzt wird Haarausfall schon gesetzlich angeordnet;-)
  • Amtsdeutsch: Von einem „Trend zu einer Verdatung der Bevölkerung“ ist bei heise.de die Rede. Eine verbreitete Textverarbeitungs-Software kennt dieses Wort nicht und macht dazu folgende Alternativvorschläge:
    Verdatung.jpg
    Der Duden kennt das Wort jedoch!
  • Angst vor dem Tod? Wer ist schon gern tot! Also Achtung: „Googles IE Erweiterung Chrome Frame scheint doch nicht Tod zu sein.“ Es ist „der Tod“, aber „er ist tot“.
  • Die TLZ schreibt (danke Daniel): „Mit einem Fehlbedarf von 15 Millionen Euro rechnet die Finanzabteilung für den Haushalt im Jahr 2011.“ Also wenn der Bedarf dafür fehlt – es gibt bestimmt viele, die einen solchen für die genannte Summe hätten, oder?
  • Ansage bei der Neueröffnung eines Erfurter Schwimmbades: „Bitte betreten Sie noch nicht die Wasserfläche.“ Es gibt also offenbar eine Menge Leute, die übers Wasser laufen können.
  • Kann man Salat verniedlichen? Auf Speisekarten steht meistens „kleiner Salat“. Heute im Zug sagte jemand: „Ich hole mir jetzt noch mein Salätchen.“
  • Homonym der Woche: der Palatin. Der Palatin ist einer der sieben Hügel Roms, aber auch der Name für den Stellvertreter des Ungarischen Königs. Ob ein Palatin je auf dem Palatin stand, weiß ich aber nicht.
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25/2010: Tore scheißen, Poltern und Seilspringen

  • Kindermund der Woche: „Wir fahren auf einen Bauernhof in den Urlaub.“ Emma (2): „Kann man da auch pullern oder nicht?“ „Ja, aber natürlich!“ „Ah – auf’n Matsch pullern.“
  • Auf der Seite der IHK Erfurt zum Thema Weiterbildung für Autocad: „Drucken oder Poltern“. Das nennt man auf den Putz hauen, aber eigentlich ist das zu Papier bringen großer Zeichnungen das Plotten.
  • Der Thüringer Landtag veranstaltete seinen alljährlichen Tag der offenen Tür und im Programm stand u.a.: „Robe Skipping“. Es war allerdings keineswegs so, dass Personen über ihre Amtstracht (Robe) sprangen, sondern es handelte sich schlicht um Seilspringen (engl.: Rope Skipping) gemeint war. Wäre man nur beim deutschen Begriff geblieben. Aber was soll’s, Federball sagt ja auch kaum noch jemand.
  • Bei Altenbeuern gibt es zwei Straßen – die eine heißt „Sachsenkam“, die andere „Saxenkam“. Da konnten sich die Bayern wohl nicht einigen, wie Sachsen richtig geschrieben wird;-) In jedem Fall besteht Verwechslungspotenzial, aber die Straßen sind zum Glück nur ein paar Meter voneinander entfernt.
  • Waldis WM-Club, eine Fußball-Expertenrunde zweifelhaften Ranges, tagt allabendlich nach den Spielen, welche die ARD überträgt. Einmal nicht schnell genug abgeschaltet und schon den klugen Satz gehört: „Das konnte ich optisch einsehen.“ Das hab ich mir dann akustisch nicht weiter angehört.
  • „Betrunken mit drei Kindern am Steuer“ schreibt die TA (danke Horst). Solange die Deutschen noch so große Autos fahren, dass man zu viert ans Steuer passt, ist mit der Konjunktur alles in Ordnung.
  • Zweifelhafte Produktbezeichnungen bei Reichelt.de (danke Benjamin):
    Braun.jpg
  • Aus dem Live-Ticker der Seite sportschau.de (danke Thomas): „Wer scheißt endlich das erste WM-Endrunden-Tor der Geschichte des alten Griechenlands?“
  • Eine TA-Kurzmeldung: „Die USA gaben sieben historische Skulpturen aus der Zeit der Khmer an Kambodscha zurück, die 2008 die US-Zollbehörde beschlagnahmt hatten.“ Und ein solches politisches Erdbeben ging 2008 einfach so an uns vorüber? Die roten Khmer beschlagnahmen die US-Zollbehörde und niemand greift ein? Ja sind denn dort kein Erdöl oder sonstige Bodenschätze, die es erforderlich machen dort, US-Demokratie mitbringend, einzumarschieren?
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Fährung-lücke – wo nicht überall Lücken sein können
    • Inge-brauchnahme – Inge braucht bestimmt auch Schuhe
    • Messer-dachse – vornehm, die essen mit Besteck!
  • Homonym der Woche: die Nemesis. Nemesis ist die griechische Rachegöttin und auch der (ebenfalls aus dem griechischen stammende) Begriff für ausgleichende Gerechtigkeit. Evtl. sorgt Nemesis also für Nemesis.
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24/2010: Frauensprache, Präsens und mobile Smartphones

  • „Ich möchte heute hier Präsens zeigen.“ Gestern zeigte ich Präteritum und morgen werde ich Futur zeigen;-)
  • Heute beginnt die Fußball-WM und wir können auf geistreiche Sprüche hoffen. Warum es schwer ist, gegen eine bekannte Mannschaft zu spielen und warum es genauso schwer ist, gegen eine unbekannte zu spielen. Berti Vogts sagte einst dazu: „Die Breite an der Spitze ist größer geworden.“ Ein Trend, der sich tendenziell zu einer Strömung starken Kurses weiterentwickelt hat;-)
    • Der Bundestrainer sagte z.B. nach dem letzten Testspiel: „Er war sehr präsent.“ Das Adjektiv präsent bedeutet anwesend, gegenwärtig – der angesprochene Spieler war demnach „sehr anwesend“. Toll!
    • Der Staatspräsident des Gastgeberlandes, Jacob Zuma, wird übersetzt mit: „Südafrika ist mehr als fertig.“ Das erwarten wir schließlich auch von „unseren Jungs“ – dass sie mehr als 100% geben.
  • Glückwünsche allerorten und zu jeder, auch unpassenden Gelegenheit. Wolfram macht auf dieses Thema aufmerksam (vielen Dank). Bei eBay z.B. kann man dies lesen:
    hgw.jpg
    Die Idee, eine Aktion mit einer Erfolgsmeldung zu quittieren, ist ja nicht schlecht. Aber muss man dazu beglückwünscht werden? Was würdet ihr bspw. sagen, wenn die Ansage kommt: „Herzlichen Glückwunsch! Sie haben soeben den Bus nach Göschwitz bestiegen.“ oder „Herzlichen Glückwunsch! Es gelang Ihnen, alle Bestellungen zu löschen.“
  • Gibt es eigentlich Begriffe, die unabdingbar miteinander verknüpft zu sein scheinen? Gibt es! Jochen weist z.B. auf „hermetisch abriegeln“ hin. Einfach nur abgeriegelt wird nichts mehr, es muss schon hermetisch sein, sonst wirkt die Abriegelung offenbar löchrig – meinen die Journalisten. Es gibt durchaus weitere Beispiele: „rückhaltlose Aufklärung“ oder ganz neu das „alternativlose Sparprogramm“.
  • Die Webseite http://frauensprache.com setzt sich für die politisch korrekte Verwendung der Sprache hinsichtlich weiblicher Bezeichnungen und Formulierungen ein. Das treibt teilweise absurde Blüten, wie die Titelbezeichnung „Frau Dr.in Gundula Schmidt“ oder der Vorschlag, den Satz „Wer von euch hat das getan?“ besser so zu schreiben: „WelcheR von euch hat das getan?“ Auch das unsägliche große „I“ trägt nicht unbedingt zur Verbesserung bei. „BearbeiterInnen“ trennt das Wort scheinbar und suggeriert: „Bearbeiter innen“ und ich frage mich dann immer: Und außen?
    Tatsächlich wird sogar ein „Leitfaden zur geschlechtergerechtes Formulieren“ angeboten und der wurde ausgerechnet vom „Gender Mainstreaming Arbeitskreis“ herausgegeben! Da frage ich mich besorgt: „WelcheR kommt nur auf derlei Ideen?“
  • Denglisch der Woche I (danke Daniel): „In dem Moment, wo diese (meist allesamt Duplicate-Content) Meldungen die uniquen Beiträge überwiegen knallt es dann.“
  • Denglisch der Woche II: „…sollte bis dahin weitgehend … hochgeupdated worden sein.“ Demnach müsste man als auch „runterupdaten“ können – eine hochreduzierte Sprachauslegung;-)
  • Denglisch der Woche III: „Deutschland wird garantiert wieder ablosen.“ meinte eine Berufsschülerin im Zug.
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche (danke Andreas): „Besonders Besitzer mobiler Smartphones verlieren im Ausland viele ihrer Funktionen, weil sie ohne Internetanbindung nicht nutzbar sind.“ Kennt jemand ein Smartphone, welches nicht mobil ist?
  • „Die Welt“ titelt: „Deutschland kauft eine neue Steuer-CD“. Hoffentlich steuert Deutschland damit richtig.
  • Homonym der Woche: der Dom. Der Dom ist entweder eine Hauptkirche, eine gewölbeartige Decke oder der Ausdruck für Herr. Ein Dom könnte also im Dom den Dom betrachten.
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