Deutschthemen zum Freitag - Das Blog
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Ja, Sie lesen richtig: das Blog. Da es sich um das Internet-Tagebuch handelt, ist Blog von sächlichem Genus. Aber das nur als Erklärung für die Überschrift.

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Gern dürfen die Beiträge zitiert werden - über eine entsprechende Quellenangabe mit Link freue ich mich.

Die bisherigen Ausgaben stehen jeweils als zusammengefasster Beitrag zur Verfügung. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen.


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2/2010

  • Gregor Schlierenzauer, ein österreichischer Skispringer: „Ich bin im zweiten Durchgang mit Gänsehaut auf dem Balken gesitzt.“ Muss es nicht „bin gesessen“ heißen? ;-) Es ist aber auch gemein, den armen Kerlen direkt nach dem Sprung ein Mikrofon unter die Nase zu halten. Forschungen ergaben, dass der hohe Adrenalin-Anteil bei Sportlern kurz nach erbrachter Leistung zu Beeinträchtigungen im Gehirn führt. Geht aber relativ schnell vorüber, nur Boxer und Fußballer erleiden bleibende Schäden;-)
  • Denglisch der Woche aus einer Bewerbung: Als frühere berufliche Tätigkeit war „Dummyrecycler“ angegeben. Ein „Dummy“ ist eine Attrappe und „Recycling“ ist die Sekundärrohstoffgewinnung aus Abfall. Auf Deutsch hätte man also auch Attrappenverwerter sagen können, aber das hätte bei weitem nicht so cool geklungen, oder?
  • Die IWB 26/09 berichtet im Zusammenhang mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung (SEO) über einen „Visability-Rang-Index“. Ein Visum ist eigentlich ein Einreisevermerk bzw. dient es (bei Visumpflicht) als Ein- oder Ausreiseverfahren. Der Plural von Visum lautet Visa (oder auch Visen). Aber was hat das mit SEO zu tun oder was ist Einreisevermerkility? Vermutlich war auch nicht die gleichnamige Kreditkartenfirma gemeint, sondern schlicht „Visibility“.
  • „Bildergallerie der Hotelzimmer“ heißt es auf einer Webseite. Warum wird das Wort „Galerie“ so häufig falsch, nämlich mit „ll“ geschrieben? Vielleicht, weil es im Englischen „gallery“ und im Italienischen „galleria“ heißt? Egal, ob es sich nun um eine Räumlichkeit für Ausstellungen, einen langen Raum mit Lichtöffnungen, einen erhöhten Rang in Sälen und Kirchen, einen Gang mit Schießscharten z.B. auf einer Burg oder eine glasüberdachte Ladenpassage handelt: Galerie – mit einem „l“.
  • Die TA schreibt: „Der Verein gäbe viel Geld für den Nachwuchs aus und wolle das auch weiterhin tun.“ Das passt aber ganz und gar nicht zusammen – ein Fehler in der Konjugation. Einerseits möchte man etwas weiterhin tun, was nur so viel bedeuten kann, als dass es derzeit auch bereits passiert. Dann müsste es aber „gebe“ (Präsens) heißen, „gäbe“ hingegen ist der Konjunktiv II: „Gäbe es zum Mittag Nudeln, würde ich eine Menge davon essen.“
    Lateinthema der Woche: Alljährlich am 6. Januar gehen die Sternsinger von Haus zu Haus und Kinder sind dabei verkleidet als die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar. In diesem Jahr werden sie „20 C M B 10“ über die Türen schreiben. Dieses CMB sind aber nicht, wie oft angenommen, die Anfangsbuchstaben der Könige, sondern bedeuten: „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus).
  • Kindermund der Woche: „Was ist ein Solarium?“ Tim (11): „Da kann man sich die Haut braun machen lassen.“
  • Komische Produktnamen bei Aldi (danke Wolfram):
    • Bürolocher – falls mal wieder dicke Luft im Büro ist, kann man damit ein Loch ins Büro machen. Das könnte man dann auch zur Entsorgungunliebsamer Arbeiten verwenden.
    • Tischabroller – falls Sachen noch einmal ganz neu aufgerollt werden müssen, mit einem Tischabroller können sie anschließend wieder abgerollt werden.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Anti-klack – für Leisetreter
    • Er-blasser – ins Solarium gehen?
    • Hau-strunk – keine Gewalt!
  • Homonym der Woche: die Mandel. Die Mandel ist der Kern der Steinfrucht und auch ein altes Zählmaß (15 Garben).  So hat die eine Mandel mit der anderen nichts gemein.
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Mehr über: fremdwörter, kindermund, sport
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1/2010

  • Kindermund der Woche I von Tom (7): „Puh, Papa – morgen kommt Musikantenstapel.“
  • Aus der Aldi-Werbung (danke Wolfram): „Pulsmessung über Handkontakt-Sensoren an den Schwungarmen mit elektromagnetischer Wirbelstrom-Bremse für eine präzise Bremsleistung“. Aha – die Pulsmessung erfolgt also mittels Bremse!
  • Steffen fand im Mohlsdorfer Heimatkalender 2010 eine Verordnung zur Erhebung von Biersteuern aus dem Jahr 1909: „Es werden 20 Pfennig pro Hektoliter Bier und 40 Pfennig pro Hektoliter Doppelbier oder 2 Pfennig pro Liter Bier und 4 Pfennig pro Liter Doppelbier erhoben.“ Ein Hektoliter war allerdings auch damals bereits 100 Liter, d.h. bei 100l und 20 Pfennig beträgt die Steuer nur 0,2 Pfennig pro Liter. Welch schreiende Steuerungerechtigkeit wenn man hingegen die Besteuerung pro Liter ansieht: 2 Pfennig – das Zehnfache! Geradezu Wucher.
  • Etwas zu viel Glühwein muss wohl der Redakteur des folgenden TA-Artikels getrunken haben: „Mit Polen ist bereits bereits am Sonntag sind in Oberhof eingetroffen.“ Alles klar?
  • Hyperlativ der Woche, ebenfalls aus der TA: „Der beste, der zentralste und daher dem Bauhaus gebührende [Ort] wäre der jetzige, der Theaterplatz…“
  • Was ist eigentlich die Mehrzahl von „Sphinx“? In einem Buch fand ich „Sphingen“. Das erinnert mich an die ersten Beispiele nach Bekanntwerden der neuen Rechtschreibung. Zur Verdeutlichung der Unsinnigkeit wurden stets „Delfin“ (statt „Delphin“) und „Känguru“ (statt „Känguruh“) angeführt. Da allerdings die wenigsten Leute Zoodirektor sind, wird man diese Worte im wirklichen Leben höchst selten schreiben müssen. Ach übrigens: Den Plural von „Sphinx“ gibt der Duden mit „Sphinxe“ an, aber wir sind ja keine Ägyptologen.
  • Titelblatt der BILD zu Silvester: „Unheimlich – toter Juhnke singt live in Silvester-Show“. Hoffentlich hatten alle, die das ansahen, genügend Knoblauch zum Schutz vor Untoten dabei;-)
  • Kindermund der Woche II: „Die Litschis (dt. für Lychee) gibt es wahlweise mit Erdbeer-, Schoko- oder Haselnusseis.“ Tim (11): „Ich möchte alles, aber ohne Litschis!“
  • Kindermund der Woche III: Tina Turner im Konzert bei 3Sat. „Könnt ihr euch eure Oma vorstellen, wie sie so auf der Bühne singt?“ Tim (11): „Das wäre mir peinlich.“
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Verb-lassen – aber nicht weglassen!
    • Zwang-sehen – Entführungsfilm
    • Abt-eilen – hektisch zum Klostervorsteher
  • Homonym der Woche: die Mutter. Die Mutter ist unser weiblicher Elternteil, aber auch das Gegenstück zur (Maschinen-)Schraube. Technisch versiert, wie die Frauen heute sind, kann eine Mutter also mit einer Mutter umgehen.
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45/2009

  • Denglisch der Woche: Die Seite Konversionskraft.de meldet: „Konversionsbooster Teil 1: Warenkorb Behavior“ (danke Benjamin).
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche von Jupp Heynkes: „Wir sind ein Kollektivteam.“ Ein Kollektiv ist eine Gruppe von Menschen und das gilt freilich auch für ein Team. Bayer Leverkusen ist also derzeit deshalb so erfolgreich, weil es sich um ein Teamteam handelt. Das sollten sich die Jungs von Hertha BSC mal genauer ansehen.
  • In die gleiche Richtung zielt die Aldi-Werbung: „XXL-Riesenbockwurst“. Als ob wir uns bei XXL etwas Zwergenhaftes vorstellen würden. Bockmist!
  • Große Schwierigkeiten bereitet des Öfteren die Unterscheidung zwischen „seit“ und „seid“, wie folgendes Interview in der TA beweist: „Seid alle erwachsen sind, haben wir kaum noch Zeit miteinander.“ Bei „seit“ kann es sich um eine Präposition handeln (verlangt den Dativ) oder aber (wie in unserem Beispiel) eine Konjunktion. Sie gibt einen Zeitpunkt an. „Seid“ hingegen ist die zweite Person Plural bzw. der Indikativ Präsens von „sein“. Seid also wachsam – seit es die Deutschthemen gibt, steht alles unter Beobachtung. Die Eselsbrücke dazu lautet: Gehört „seit“ zu einer Zeit, dann sorge nicht mit „seid“ für Heiterkeit!
  • „Frischer Wind im Sturm“ meldet die TA. Klingt komisch, aber nicht im Zusammenhang mit neuen Offensivkräften einer Fußballmannschaft.
  • Kindermund der Woche von Tim (11): „Die Klöße sind bald fertig. Ich hab die Semmelbrösel geröstet und Tom hat die Klöße geformt. Mama musste gar nichts weiter machen – außer uns anzutreiben.“
  • Willi Weber, Michael Schumachers Manager, sagte: „Michael hat ein Elefantengedächtnis. Mercedes hat ihm 1991 den Einstieg ermöglicht. Das hat er nie vergessen.“ Welch eine gewaltige Hirnleistung, sich nach nur 18 Jahren an einen ehemaligen Arbeitgeber zu erinnern!
  • Mathematikthema der Woche: Die TA interviewt die Eisschnellläuferin Judith Hesse und bezeichnet diese zuvor als „27-Jährige“. Später heißt es: „Natürlich möchte ich besser sein als 2006 in Turin. Da war ich 19.“
  • Spiegel.de meldet am 17.12.2009, dass bereits 2009 eine „nächste Wahl“ stattfinden soll (danke Markus). Will Dieter Althaus die Landtagswahl doch annullieren lassen und es noch einmal versuchen?
    spiegel.jpg
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Schop-funke – heißt das nicht Shop?
    • Spurt-reue – hat Usain Bolt nie.
    • Türk-linken – das ist gefährlich
  • Homonym der Woche: die Latsche. Die Latsche ist umgangssprachlich ein abgetretener Hausschuh, aber auch eine Krummholzkiefer. Der Arbeitsschutz gebietet, beim Fällen einer Latsche nicht nur Latschen zu tragen.

Ich wünsche allen Lesern ein frohes Fest.

 

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44/2009

  • Denglisch der Woche I: Eine Thalia-Werbung zeigt „COOK MAL“ – Werbung darf eben alles (danke Ines):
    cook_mal.jpg
  • Denglisch der Woche II bei heise.de (danke Benjamin) unter dem Titel: „Cristie bringt deduplizierte Replikation“ – aber es lohnt sich, den gesamten Artikel zu lesen: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Cristie-bringt-deduplizierte-Replikation-882825.html
  • Denglisch der Woche III: „…nicht forecastbar, deren metrics sind weiter unten stehend.“ (danke Uwe)
  • Denglisch der Woche IV: „Beim iPod kann man auch touchen…“ (danke Uwe)
  • Hyperlativ der Woche: „Da muss ich definitiver werden.“ Definitiv bedeutet endgültig, abschließend oder ein für allemal. Das Jahr 2009 endet also definitivst am 31.12. ;-)
  • Kindermund der Woche: „Ich hab Wortfindungsstörungen…“ Tom (7): „Und dann wunderst du dich, dass wir dich nicht richtig verstehen!“
  • Die TA interviewte den Fanbetreuer des Fußballclubs Rot-Weiß Erfurt: „…für jene Fans, die mal wieder über die Strenge geschlagen haben.“ Über die Stränge schlagen bedeutet, dass die Pferde früher an Seilen gehalten und manchmal übermütig wurden, mit den Hinterhufen ausschlugen und dabei manchmal „über die Stränge“ kamen.
  • „Kann Spuren von Erdnüssen enthalten“. Solche und ähnliche Hinweise stehen auf manchen Lebensmittelverpackungen. Kann enthalten? Die Lebensmittelkonzerne möchten doch eigentlich immer ein Höchstmaß an Seriosität, Sauberkeit und Gesundheit vermitteln. Dafür gibt es Kontrollen, Zertifikate und Prüfsiegel. Und doch suggeriert die Aufschrift, dass sie offenbar nicht genau wissen, ob nun Erdnüsse drin sind oder nicht! Sollten da nicht erhebliche Zweifel an Rezeptur und Sorgfalt bei der Herstellung bestehen?
  • Nachricht bei Web.de: „Noch nie wurde ein Stern entdeckt, der unserem so ähnlich ist.“ Der Vergleich unserer Erde mit einem Stern ist zwar kein Deutschthema, aber falsch ist er trotzdem.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Lachs-alven – Alve heißt ein Regal bei IKEA, ob es aus Lachs ist, weiß ich nicht
    • Mietz-weck – davon wacht die Katze auf
    • Schreibblock-ade – sag Tschüss zu deinen Notizzetteln
  • Homonym der Woche: der Klepper. Der Klepper steht umgangssprachlich für ein ausgemergeltes Pferd, aber auch für einen wasser- und winddichten Stoff (Kleppermantel zurückgehend auf den Schneidermeister Johann Klepper, http://de.wikipedia.org/wiki/Kleppermantel). Wenn der alte Gaul also im Winter geschwitzt hat und dann im Freien steht, könnte man einen Klepper über den Klepper werfen.
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43/2009

  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche: „Das hier soll eine feste Konstante sein.“ Klar, sonst wäre es ja eine variable Variable;-)
  • Vorsichtige Formulierungen im Extrem: „Ich würde fast vorschlagen…“ Mach’s doch, mach’s doch – trau dich!
  • Hyperlativ der Woche I auf Golem.de (danke Andreas): „Nvidia wird noch dreidimensionaler“. Das ist ein heißer Anwärter auf den nächsten Physiknobelpreis, oder?
  • Hyperlativ der Woche II: „Core-Fokus“ (danke Daniel). An Brennschärfe nicht zu überbieten!
  • Aus einem privaten Koch- und Backbuch: „Vanillegipfel“. Also die Dinger schmecken wirklich wie der Gipfel, aber meist sagt man schon „Kipferl“ (Plural „Kipferln“). Tatsächlich sagen manche Leute in Süddeutschland aber auch „Gipfel“ und in der Schweiz heißen sie „Gipfeli“.
  • Eine TA-Kurzmeldung: „Der Ex-Erzbischof von Westminister hat eine Aufnahme in den britischen Adel abgelehnt.“ Jetzt haben die Westminister auch noch einen Erzbischof! Da muss die Bundeskanzlerin als einziger Ossi im Kabinett aber mal auf den Tisch hauen. „Westminster“ hingegen, ist der Stadtteil Londons in dem die berühmte Westminster Abbey steht, in der Englands Könige gekrönt und beigesetzt werden. Außerdem liegen hier u.a. auch Isaac Newton, Charles Darwin, Charles Dickens und Georg Friedrich Händel.
  • Der absolute Hit einer Produktbeschreibung in einem unserer Shops (danke Andreas): http://www.myshreddies.de/epages/62145777.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62145777/Products/2/SubProducts/2-0009
  • Denglisch der Woche aus einem unserer Shops http://teich-world.eshop.t-online.de (danke Karsten): „The High Flow Teichpumpe“.
  • Das verstößt bestimmt gegen das Bier-Reinheitsgebot: „Mischpilse“ (danke Uta):
    Mischpilse_S.JPG
    Morgen im Angebot: Guiness an Jever auf Kölsch.
  • Ansage im Nachtzug: „Lassen Sie Ihr Gepäck nicht unaufbesichtigt.“ Die Zugbegleiterin war wohl gerade etwas unmerkaufsam;-)
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Ab-ist-reich – und an war arm.
    • Altbauch-arme – Sonderangebot beim Fleischer um die Ecke
    • Vers-unken – rezitierende Frösche
  • Homonym der Woche: die Rute (danke Thomas). Eine ehemalige Längeneinheit, Angel(rute) sowie der Schwanz von Fuchs oder Hund. Mit einer Rute von zwei Ruten Länge triffst du den Fuchs an der Rute.
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42/2009

  • „…die binnen weniger als eine Stunde beantwortet wurde.“ schreibt die iX 12/2009 und wir erheben das zum Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche. Binnen bedeutet bereits innerhalb – es hätte also des „weniger als“ nicht bedurft.
  • Die c’t 25/2009 überrascht uns mit einer Eindeutschung: „Treibertrabbel“. Das sollte aber nur „Onlein“ benutzt werden;-)
  • Neues Wort (gesehen im dm-Markt, danke Steffen): „Lernling“. Sicher, genau genommen ist das alte Wort „Lehrling“ falsch, weil man ja als solcher tatsächlich lernt und nicht lehrt. Ich dachte nur, es sei längst durch „Auszubildende(r)“ abgelöst worden. Allerdings gibt es, wie man im vorigen Satz sieht, damit immer das „Geschlechterproblem“ – aber Lernling, klingt schon komisch. Sagen wir doch einfach wieder „Stift“.
  • Kurzfristig wurde in dieser Woche der Chefredakteur der TA abberufen. Unter Leitung des neuen gab es gleich diese wichtige Meldung auf Seite 3: „In Altenburg wurde in der Toilette eines Supermarktes der Spiegel gestohlen.“ Toll, dass wir das jetzt wissen! Auf der Auslandsseite habe ich den Artikel über den in China umgefallenen Reissack stark vermisst.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Terro-rattentat – was taten die Nager?
    • Spie-gel – äußerst unappetitlich, aber es rutscht wenigstens gut.
    • Asth-magen – falsches Holzorgan
  • Homonym der Woche: der Fall. Es kann sich dabei um einen Absturz, die Bewegung eines Körpers (durch Gravitation), den Kasus (Grammatik) und eine Situation (z.B. Krankheitsfall, Rechtsfall usw.) handeln. Auf jeden Fall kam der Fall durch einen Fall zustande.
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Mehr über: neue Wörter, pleonasmus
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41/2009

  • Wenn Informatiker informieren: „...wurden jeweils über Mail und Telefone vom Kunden informatiert.“
  • „Um das besser Abschätzen zu können, brauchen wir etwas Expertiese!“ Sich eine solche zu erarbeiten ist eine wahre Syphilis-Arbeit und nur etwas für Koniferen;-)
  • Hyperlativ der Woche: „Das Ende der technologischen Entwicklung ist jedoch noch in keinster Weise absehbar.” Also noch weniger als „in keiner Weise“ – ganz und gar überhaupt nicht nie.
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche: „…auf die Suche nach einer optischen Brille.“ Wer würde bei „Brille“ nicht an eine Sehhilfe oder Sonnenschutz usw. denken? Außer vielleicht, es geht gerade um Toiletten…
  • Geschenke sind heute auch nicht mehr das, was sie mal waren – sie müssen z.T. bezahlt werden (danke Wolfram):
    Geschenke.png
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Zug-riff – Vorsicht, Erkältungsgefahr
    • Wal-darm – die müssen ja auch verdauen
    • Tal-entförderung – schüttet man das Tal dann zu?
  • Homonym der Woche: die Lei. Es handelt sich einerseits um den Plural von Leu (der rumänischen Währung). Andererseits sagen so die Rheinländer Fels (deshalb: Lorelei). Steckt ein Rumäne also ein paar Lei in eine Spendendose an der (Lore)Lei, so kommt ungefähr ein Euro zusammen.
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40/2009

  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche: illegale Raubkopie. Gibt es etwa legale Raukopien?
  • Die Wirtschaftswoche meint: „Warum sich Apple-Nutzer wähnen sich in trügerischer Sicherheit wähnen, erklärt McAfee-Chef Dave de Walt.“ (danke Butsch). Mir wähnt Schlimmes.
  • Manche Texte passen einfach gut zusammen:
    Druecken.jpg
  • Die Deutschen und ihre zusammengesetzten Substantive. Es gibt nicht nur die Flussdampfschifffahrtsgesellschaft. In einer Anzeige las ich von einem Urnenabschiednahmeraum. Wird da eigentlich von der Urne oder vom Toten Abschied genommen? Und wo stand die Werbung? In der Anzeigensonderveröffentlichung!
  • Eine Kundenanfrage: „Hierbei handelt sich wohl um ein globales Problem, welches wir von hier aus nicht lösen können und daher Ihren Fachrat zur Seite ziehen, um gegenüber unseren Kunden Stellung beziehen zu können.“ (danke Uwe). Wir fühlen uns zwar nicht über den Tisch gezogen, dafür aber an die Seite gedrängt.
  • Neues Wort: „Konnektivitt“ – gefunden bei Sybase, wobei allerdings Konnektivität gemeint war.
  • Noch mehr neue Worte, diesmal Adjektive (danke Marion): Der ePages-Shop www.raeumchen-wechsle-dich.de hält Beschreibungen bereit wie: streifig-pompös, blumig-spitzig oder perlig-schleifig. Natürlich wirken die Eigenschaftsworte nur in Verbindung mit den Bildern, sonst reicht (zumindest die männliche) Vorstellungskraft nicht aus. Aber das nenne ich mal erfindungsreichen und einzigartigen Inhalt im Sinne der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Leider war ausgerechnet zu der Zeit, als Google „vorbeikam“, noch ein Schreibfehler drin („perlig-schliefig“) – aber das ist dann immerhin gleich Platz 1 bei Google.
  • Denglisch der Woche von unseren eigenen (zum Glück internen) Seiten (danke Karsten):
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  • Die neue BMW-Werbung ist da (danke Wolfram) und bringt uns eine eigenartige Substantivierung mit: „Fünfsitzigkeit steht im BMW 1er 3-Türer auf Wunsch zur Verfügung.“ Die Marketing-Abteilung scheint hier mit einer gewissen „Billigkeit“ herangegangen zu sein.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Namen-serbe – immer diese Ex-Jugoslawen.
    • Rotz-ungenfilet – lecker!
    • Satan-tenne – wenn der Teufel in der Scheune wohnt…
  • Homonym der Woche: der Kai. Bei Kai handelt es sich einerseits um ein befestigtes Hafenufer oder aber auch um einen Vornamen. Manchmal steht also der Kai am Kai.
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39/2009

  • Wer möchte schon gern nur eine Nummer sein? Die IWB schreibt: „Damit avanciert Telefónica O2 Germany zur Nummer auf dem deutschen Markt.“ (danke Tobi):
    Nummer.jpg
    Gemeint war: Sie sind Nummer 3.
  • Denglisch der Woche I: „Unser Pain damit ist…“ (danke Steffen). Mich schmerzt es auch.
  • Denglisch der Woche II: „Der Mobile Kanal  bietet die gelernten Vorteile des Online Kanals, ist genauer zu targeten und verspricht größere Reichweiten.“ (danke Markus). Adjektive schreibt man immer noch klein und ein Bindestrich fehlt auch, aber immerhin ist der Genitiv vorhanden!
  • Die Diskriminierung von Rauchern schreitet weiter voran:
    Raucher.jpg
  • Im Zug belauscht: „Ach lass mich doch zufrieden.“, sagte ein Student zum anderen. Gemeint war das so freilich nicht. Wenn ich zufrieden bin, dann möchte ich es natürlich auch bleiben. Der Student wollte jedoch ungestört sein, also „in Frieden“ gelassen werden.
  • Dialekt der Woche: „Wenn der Kunde dieses Paket käuft…“ sagt in manchen Teilen Süddeutschlands.
  • Die Marketing-Experten von Lidl überraschen uns diese Woche mit einem „Verchromten Wäschesack“ (danke Markus). Da heule ich doch glatt in mein vergoldetes Taschentuch.
  • Bei Heise.de: „Microsoft sperrt Xbox Live für modifizifierte Konsolen“. Manche Sachen sind selbst für Microsoft zu komplizitiert;-)
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Nach-truhe – nachtragender Kasten
    • Talent-wässerung – Neulinge ins kalte Wasser werfen
    • Zuck-erguss – ohne Worte
  • Homonym der Woche: das Bit (danke Sebastian). Ich trinke zwar kein Bier, aber die Kurzform von Bitburger ist mir trotzdem bekannt. Das Bit steht zudem für die kleinste Informationseinheit (binary digit), einen Werkzeugeinsatz (z.B. bei Akku-Schraubern) und als Münze (u.a. auf den Westindischen Inseln).
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Mehr über: Flexion, denglisch, werbung
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38/2009

  • Aus einem Forum: „Stimmt es dass die Kundenrezessionen auf amazon.de gefälscht sind?“ Soweit ich weiß, geht es Amazon (geschäftlich) immer noch sehr gut – von Rezession (Abschwung) keine Spur. Gemeint war freilich „Rezension“ – ein veröffentlichter, schriftlich niedergelegter Diskussionsbeitrag. Der Autor eines solchen Beitrages heißt übrigens Rezensent.
  • Preisfrage der Woche: Wie schreibt man richtig? Ich gehe Skifahren / Ski fahren / skifahren? Gleich vorab: Dies ist ein Thema der (schon gar nicht mehr so ganz) neuen Rechtschreibung und alle Gegner derselben mögen mir verzeihen. Aber zurück zur Frage. Nun, es handelt sich um eine Substantiv-Verb-Verbindung und hier wird getrennt geschrieben, so lange es sich nicht um sogenannte verblasste Substantive handelt. Was das ist? Verblasste Substantive sind nicht mehr eindeutig als Nomen erkennbar. Beispiele hierfür sind: stattfinden, teilnehmen, leidtun und auch eislaufen (vermutlich weil das Eis so blass ist;-). Der Spaß und Sport im Schnee fällt jedoch nicht darunter und so ist „Ski fahren“ richtig.
  • Neues Wort aus einem Forum-Kommentar: „…ist mein Shop nicht mehr validabel.“ (danke Pit). Also es gibt variabel, praktikabel, spendabel (naja, gibt’s vielleicht doch nicht so oft), komfortabel sowie Kain und Abel. Aber validabel gibt’s nicht, sonder valid(e), was so viel bedeutet wie gesichert oder gültig.
  • Kindermund der Woche: Es ging um den Vogel Sekretär. Tim (11): „Ich kenne nur eine Sekretärin. Das ist die Rothaarige, die bei uns in der Schule rumsitzt.“
  • Es muss nicht verwundern, dass die TA stetig sprachliche Kapriolen liefert, denn der Chefredakteur schrieb im Kommentar auf der Titelseite: „Dass es dann für Christine Lieberknecht demütigende drei Wahlgänge wurden, wirft ein erschreckendes Bild auf die Verfasstheit einzelner Abgeordneter.“ Weitere Varianten wären: Verfasstschaft oder Verfasstkeit – allerdings: allein Verfassung existiert.
  • Managerdeutsch der Woche I: „Wir sind damit nicht die Letzten. Okay – es ist auch keiner unter uns, aber…“ Es kommt eben immer darauf an, wie man es ausdrückt. Beim Wettlauf zwischen Hase und Igel wurde der Hase stets sehr guter Zweiter, während der Igel immer nur Vorletzter war.
  • Managerdeutsch der Woche II: „Die Modalität wird instantan.“ Alles klar? Philosophisch bedeutet Modalität die Art und Weise, wie etwas geschieht. Instantan bedeutet so viel wie augenblicklich. Die Modalität wird instantan heißt also weniger gehoben: ‘s passiert gleich;-)
  • Managerdeutsch der Woche III: „Wir breiten hier den kontrollierten Markteintritt vor.“ Würde eine Fa. ein Produkt ankündigen, welches unkontrolliert auf den Markt gebracht wird?
  • Denglisch der Woche I: „Shop-Software wird widgetisiert.“ Toll, oder? Eine Übersetzung für „Widget“ ist übrigens: Dingsbums. Ich möchte nicht, dass ePages „dingsbumsiert“ wird!
  • Denglisch der Woche II: „Sie müssen nicht ins CRM einmoven.“
  • Provinzenglisch: Wenn man JWD zu Hause ist, in diesem Fall in Oberheldrungen, dann sollte man nicht versuchen, einen auf coolen Ami zu machen:
    Open.JPG
  • Bewusste Irreführung gleich nach dem 2. Weltkrieg: Es gab Lebensmittelkarten, das ist bekannt.
    Lebensmittelkarte.jpg
    Aber wehe, wenn man versuchte, den in Abschnitt zehn erhältlichen Zentner Hausbrandkohle als Lebensmittel zu betrachten. Evtl. konnte man ihn mit dem Liter Petroleum aus Abschnitt neun runterspülen;-)
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Profi-tiere – animalische Nicht-Laien
    • Autor-adios – und Tschüss…
    • Tauf-liege – damit’s auch bequem ist.
  • Homonym der Woche: die Fliege (danke Jens). Die Fliege kann als Insekt und als Kleidungsstück (zum Binden des Hemdkragens, umgangssprachlich auch Propeller genannt) daherkommen. Meist ist die Fliege jedoch zu klein und zu leicht, um damit eine Fliege zu erschlagen.
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