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03/2018: Leitungssportler

  • Krümelkackerei der Woche:
    Quote
    Eine Quote bezeichnet immer einen Anteil von etwas im Verhältnis zur Ge-samtheit. Deshalb wird sie i.d.R. in Prozent ausgedrückt. Sechs Rodler — das ist keine Quote, sondern eine Anzahl. Respektabel zwar, aber eben keine Quote.
    Im Gegensatz zur Quote, die sich auf eine Größe zu einem bestimmten Zeitpunkt bezieht, ist übrigens eine Rate auf einen Zeitraum bezogen.
  • Barbarei der Woche (danke Klaus):
    kontingentierbar
  • Englisch der Woche (danke Jürgen):
    ISeeBlackForYou
    My dear Mister singing club!
  • Fußballerlogik: „Wir sind hier so erfolgreich, weil die Leute an uns glauben. Wir glauben an uns.“ Wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht.
  • Fehlende Buchstaben I (danke Klaus):
    Leitungssportler
    Der Leitungssportler — vielleicht der Kapitän einer Mannschaft?
    Dazu passt das:
    Leitungsbereitschaft
    Die Leitungsbereitschaft — insbesondere erforderlich für Manager!
  • Fehlende Buchstaben II (danke Klaus):
    Steinkohl
    Rotkohl, Grünkohl, Spitzkohl, Chinakohl … und Steinkohl. Bruttostrom gibt’s übrigens nicht bei netto!
  • Versprecher der Woche. Deutsch, 10. Klasse, Tom (15) sagt die Ringparabel aus Lessings „Nathan der Weise“ auf. Darin folgendes: „So kam nun dieser Ring, von Sohn zu Sohn, auf einen Vater endlich von drei Söhnen; die alle drei ihm gleich gehorsam waren, die alle drei er folglich gleich zu lieben sich nicht entbrechen konnte.“
    ’s ist ein gar verschwurbelt Deutsch, was Lessing uns da auswendig zu lernen auferlegt. Und ach, nachdem sich mühsam Vers auf Vers erarbeitet, kam das: „… die alle drei er folglich gleich zu lieben sich nicht erbrechen konnte.“ Zum kotz… aber wir haben sehr gelacht.
  • Verwechslung der Woche (danke Klaus):
    Moor
    Der Moor? Das Moor, natürlich. Eigentlich ist jedoch der Mohr gemeint, am bekanntesten wohl im Original aus Friedrich Schillers „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“: „Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen.“ Generell ist „Mohr“ eine Bezeichnung für dunkelhäutige Menschen, welche bereits Luther in seinen Werken benutzt. Und erst kürzlich, am 6. Januar, kam einer der Heiligen Drei Könige als Mohr. Shakespeares „Othello“ ist der Mohr von Venedig und in Mozarts „Zauberflöte“ fühlt sich der Tempelscherge und Mohr Monostatos ob seiner schwarzen Hautfarbe benachteiligt. Aus Sorge um die politische Korrektheit nennt der Schokoladenproduzent Stollwerk die Werbefigur „Sarotti-Mohr“ nun offiziell „Sarotti-Magier der Sinne“. Irgendwie schmeckt die Schokolade davon nicht bes-ser. Vielleicht haben die zu viele Mohrenköpfe gefrühstückt. Und was sol-len schließlich Mohrenfalter und Mohrenkopfpapagei sagen?
  • Überflüssige Buchstaben III (danke Michael):
    nachhacken
    Brachiale Nachfrage.
  • Schwierige Wörter (danke Klaus):
    Symphatien
    Rechtsextrem und Sympathie — schließt sich das nicht ohnehin aus?
  • Überflüssige Buchstaben IV (danke Klaus):
    ungerschwinglich
    Das ist, nicht nur unterschwellig, falsch.
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche: „Das ist eine lange endlose Liste.“ Hat jemand schon einmal eine kurze endlose Liste gesehen?
  • Fehlende Buchstaben III (danke Klaus):
    Orkanbon
    Bei dem Wetter muss eben alles schnell gehen, jeder Buchstabe kostet Zeit.
  • Homonym der Woche: die Haft (danke Klaus). Die Haft ist eine Form des Freiheitsentzugs, ein Netzflügler (Insekt) und in der Anatomie ein unechtes Gelenk.
    Darüber hinaus stellt sich die Frage, was „Haft-Notizen“ sein könnten. Nämlich kleine Zettelchen, die haften oder auch Aufzeichnungen im Gefängnis.