Deutschthemen zum Freitag - Das Blog
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Ja, Sie lesen richtig: das Blog. Da es sich um das Internet-Tagebuch handelt, ist Blog von sächlichem Genus. Aber das nur als Erklärung für die Überschrift.

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Die bisherigen Ausgaben stehen jeweils als zusammengefasster Beitrag zur Verfügung. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen.


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23/2010: Mit ohne romantisch und lange Nächte

  • Kindermund der Woche I: „Da freut sich aber die Flughansa.“ (Tim, 11 über die Lufthansa)
  • Kindermund der Woche II: „Emma (2) einen Apfel mit ohne Schale, bitte.“
  • Kindermund der Woche III, Tim (11): „Papa wenn du vorliest, während wir in der Badewanne sitzen, ist aber romantisch!“
  • Der Kicker meldet: „Kein Geld für Essen“ (danke Steffen). Allerdings muss niemand befürchten, zu verhungern – der Fußballverein RW Essen bekam kein Geld von der Stadt. So erging es übrigens auch CZ Jena – dafür sprang das Land ein und gab einen Kredit. Es ist manchmal schon eigenartig, wer so alles kreditwürdig ist und wer nicht.
  • Lange Nächte sind in Mode: Lange Nacht der Wissenschaften, der Technik, der Museen, des Sports. Dabei ist die Länge der Nächte durchaus unterschiedlich – die Lange Nacht des Sports beginnt in Erfurt bereits 14 Uhr. Vermutlich wirkt dieser Marketing-Kniff und es interessieren sich mehr Menschen für ein Thema, wenn es eine „lange Nacht“ dauert. Vielleicht kommt ja bald wieder einmal die lange Nacht des Schlafens – gute Nacht.
  • Exotische Angebote in Kombination mit gut-bürgerlicher Bratwurst will wohl überlegt sein:
    Thailaendisch.jpg
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Sucht-akt – wenn man von Google anhängig ist
    • Sucht-asche – beim Rauchen muss ja auch was übrig bleiben
    • Sucht-au – tut weh
  • Homonym der Woche: der Julier. Die Julier waren ein altrömisches Kaisergeschlecht, der Julier ist aber auch ein Alpenpass in der Schweiz. Ob allerdings ein Julier einst den Julier überquerte, weiß ich nicht – Hannibal war ja kein Römer.
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22/2010: Eckige Ohren, fühlbare Berührungen und ein Fiasko

  • In der Uni Jena an einem Aushang gesehen:
    Langzeitstudenten.jpg
    Ca. 12 Semester? Lasst uns Soziologie studieren, da weiß man nach einer Weile nicht einmal mehr, im wievielten Semester man ist.
  • Wer hat eckige Ohren?
    Ohrhoerer.jpg
    Echt Freistil, oder?
  • Die OTZ über die finanziellen Engpässe beim FC Carl Zeiss Jena (danke Steffen): „…allerdings rechnet sich eine solche Karte bereits nach zehn Jahren – vorausgesetzt, den FC Carl Zeiss gibt es dann überhaupt noch. Um dieses Horrorszenario abzuwenden…“ So, so – das Horrorszenario ist also, dass es den Fußballclub noch gibt! Für Anhänger des FC Rot Weiß Erfurt ist es sicher wichtig, dass Jena in der dritten Liga „überlebt“, damit man sich zum Derby treffen und den Hass aufeinander warm halten kann. Allerdings weiß vermutlich niemand, warum sie sich eigentlich hassen, aber das ist wieder kein Deutschthema – vielleicht doch: Die Ausdrucksweise der Fans (ich erlebe sie manchmal im Zug) bewegt sich kaum über dem Niveau eines gerade seit drei Monaten in Deutschland lebenden Ausländers!
  • Ausgerechnet das Schiller-Gymnasium Pforzheim listet auf seinen Seiten ein Werk des Dichters als „Die Verschwörung des Fiasko zu Genua“ auf! Allerdings heißt die Figur Fiesco oder Fiesko und hat mit einem Fiasko nur insofern zu tun, als dass er ertrinkt.
  • Gesehen bei heise.de: „Die Exzenterscheibe an der Achse des kleinen Motors schlägt beim Touchen gegen das LCD-Panel und sorgt so für fühlbare Berührungen.“ Ein Verb von zweifelhafter Schönheit ist sicherlich „touchen“, aber auch „fühlbare Berührungen“ zeugt von großem Einfühlungsvermögen.
  • Noch einmal heise.de: „Dimmbarer E-Paper-Vorhang“. Wäre nicht „dimmfähig“ besser gewesen?
  • Homonym der Woche: der Merkur. Der Merkur gilt in der römischen Religion als Götterbote, ist der Name eines Planeten sowie die Bezeichnung für Quecksilber. Der Merkur könnte also mit einem Auftrag zum Merkur unterwegs sein, Merkur zu holen.
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21/2010: Viagra-Fallen, Endspiele und Nummernummern

  • Die Ostsee-Zeitung titelt „Kaulitz in der Viagra-Falle“, weil einer der Teenie-Idole der Band „Herberge der japanischen Hauptstadt“ einige dieser Pillen eingenommen hatte. Sein Kommentar darauf: „Das war ziemlich hart.“ Ist das nicht das eigentliche Ziel des Medikamentes?
  • Hyperlativ der Woche: Was ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten? Die Gerade? Nicht, wenn es bei den zwei Punkten um München-Zentrum und den Flughafen geht. Man fährt nämlich nicht direkt, sondern vielmehr auf dem „direktesten“ Weg (danke Nico):
    Direkter-gehts-nicht-mehr.jpg
    Da wäre sogar Edmund Soiber baff, der seinerzeit so göttlich über diesen Weg referierte:
  • Gleich noch ein Hyperlativ: Der Kapitän Hansa Rostocks meinte vor dem Relegations-Rückspiel: „Das ist das absolut letzte Endspiel.“ Tatsächlich verlor Hansa und steigt in die dritte Liga ab. Ich glaube, viele wären sehr froh, wenn die Nationalmannschaft bei der diesjährigen Weltmeisterschaft einfach nur das „normale Endspiel“ erreicht oder gar gewinnt. Die Chancen dafür sind gerade gestiegen – Michael Ballack ist verletzt und kann nicht mitspielen. Mit ihm gewannen die Deutschen noch nie ein großes Turnier – aber das ist kein Deutschthema;-)
  • Aus einer E-Mail (danke Steffen):  „…die Weitergabe von Kundendaten, in diesem Falle ihrer E-Mail-Adresse ist ein sehr kritischer Bereich und in Deutschland nicht zu lässig.“ Nicht zu lässig  sollte man mit der Getrennt- oder Zusammenschreibung umgehen.
  • Doppelmoppel: „…senden Sie uns Ihre Kartennummernummer per E-Mail.“ (danke Charles). Vergessen Sie dabei aber nicht, Ihren Wohnortort und Ihre Hausnummernummer anzugeben;-)
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Wachs-tube – verwachst
    • Ver-stakt – besonders im Spreewald möglich
    • Verand-abrüstung – Abrüstung ist immer gut!
  • Homonym der Woche: die Miete. Die Miete ist der Preis für die Nutzung von z.B. Wohnungen oder Gegenständen. Sie ist aber auch eine gegen Frost gesicherte Grube zur Aufbewahrung von Feldfrüchten. Besitzt man eine solche Miete nicht selbst, dann kann es sein, dass man für die Miete Miete bezahlen muss.
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20/2010: Sehr genauso, Lunchen und Betrugsrichtlinien

  • Ein Prof.-Ing. anlässlich einer Installateur-Weiterbildung in Erfurt: "Es wird alles sehr genauso bleiben." (danke Uta). Kann aber auch sein, dass alles anders bleibt.
  • Mathematikthema der Woche aus der OTZ (danke Steffen): „Im konkreten Fall erhoffen sich Wohnungseigentümer in Leipzig durch den Einbau eines neuen Wasserzählers um 130 Prozent geringere Gebühren.“ Wenn also demnächst der Wasserverbrauch in Leipzig dramatisch steigt, so liegt es daran, dass man 30% der eigentlichen Gebühr seines Wasserverbrauchs am Monatsende ausgezahlt bekommt.
  • Im Wetterbericht bei n24: „Bei nur 19°C hat es die Sonne schwer.“ Dachte ich doch bis jetzt immer, die Sonne sei hauptsächlich für die Temperatur auf unserem Planeten verantwortlich. Aber nein: Je kälter es bei uns ist, umso schwerer hat es die Sonne.
  • Einen absoluten „Leckerbissen“ an Satzkomplexität haben wir hier: „Da wir, von der Fa. XYZ, grundsätzlich auf den Pfaden von John Maynard Keynes (englischer Nationalökonom; * 05. Juni 1883 bis † 21. April 1946 / nachfrageorientierter Markt) wandern, sich unser Main Focus, nebst Optimierung der Meta-Prozesse (Process-Management < Business [Re-] Engineering), auch in der Simplifizierung der Prozessabläufe widerspiegelt, ist es unser Streben, die für die Prozesswelt (Matrix-[1] /Tensororganisation[2]) generierte und bereits – sowohl in der Automotiven-, Pharma- sowie der Non-Food-Industrie – rentabel implementierte Matrix nutzerfreundlicher zu gestalten.“ Alles klar? Hammerhart! Ich kann versichern, dass auch die beiden Fußnoten nicht mehr inhaltliche Klarheit bringen.
  • Mit einem Bein im Gefängnis? Ich hoffe, der Text dieses Links (danke Steffen) ist nicht wirklich ernst gemeint!
    klarna_BO.png
  • Denglisch der Woche, gehört auf der next2010: „Gehen wir mal wieder Lunchen?“
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Einbausch-alter – ja, man kann nicht nur aufbauschen.
    • Feindes-infektion – Achtung, ansteckend!
    • Gast-anker – wenn Gäste nicht nach Hause gehen wollen, haben sie evtl. einen Anker dabei.
  • Homonym der Woche: die Prise. Bekannt ist die Prise als Mengenmaß, wobei es hierbei mit der Genauigkeit (passt zwischen zwei Finger) nicht so weit her ist. Die Prise ist aber auch die Beute aus einer Seeschlacht oder Kaperfahrt. Wenn das überfallene seine Ladung gerade gelöscht hatte, könnte die Prise nur eine Prise gewesen sein.
    Aber Vorsicht: Die Prise nicht verwechseln mit Brise (leichter Wind) und Briese (Nebenfluss der Havel).
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19/2010: Falschrumm, Kombüser und Eisbergspitzen

  • Stellenanzeige in der TA: „Studiengang Kusttherapie“ – künstlerische Freiheit beim Knutschen.
  • Unter der Überschrift im Autoteil der TA: „Die falschrummen Türen“ heißt es gleich darunter noch „Der Opel Meriva steckt voller Flexereien“. Damit kann man also so richtig „rumflexen“!
  • Kindermund der Woche: „Wie heißt denn die Schiffsküche?“ Tim (11): „Kombüse.“ „Und wer arbeitet dort?“ „Der Kombüser!“
  • Auf Phönix sprach eine Interviewerin (danke Daniel): „Sind Sie der Meinung, dass die heutigen Proteste in Griechenland noch nicht die Spitze des Eisbergs waren?“ Das ist doch mal eine trickreiche Form der Steigerung, oder? Andererseits: Eisberge haben nicht selten eine gewaltige Größe und auch wenn lediglich ungefähr ein Zehntel davon aus dem Wasser ragen (Die Dichte des Eises beträgt 0,92 kg pro l – das fand Lomonossow bereits 1750 heraus.), diese Spitze ist dann immer noch sehr groß. Was heißt Eisberg auf Russisch? Айсберг.
  • Bisher dachte ich immer, dass Eier gelegt werden – bis Aldi mich eines besseren belehrte: „Äpfel, gelegt“.
    Aepfel-gelegt.jpg
    Wie sagt der Bayer: „Doa legt’s di niada!“
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Baller-ei – ovales Wurfgeschoss
    • Bildung-sex-pansion – kombinierte Unterkunft (ja, ich weiß – Pension wird das eigentlich geschrieben;-)
    • Kat-hoden – Autsch!
  • Homonym der Woche: das Moos. Bei Moos handelt es sich um eine Pflanze, aber umgangssprachlich ebenfalls um Geld (ohne Moos nix los). Das Moos dient in Bayern, der Schweiz und Österreich auch als Bezeichnung für ein flaches Moor. Könnte also sein, dass im Moos auf Moos Moos liegt.
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18/2010: Geschlechtsumwandlungen, tolle Titel und Ekarté

  • Segeln ist unter Umständen gefährlich! Eine Geschlechtsumwandlung während einer Weltumsegelung, wie Spiegel-Online berichtet (danke Micha): „…seit August 2009 hält den Titel des jüngsten Weltumseglers der Brite Mike Perham, der als 17-Jährige im Heimathafen ankam.“
  • Auf der A7 fotografierte Ivonne (vielen Dank) folgendes Schild:
    Terrasse.jpg
    Natürlich fehlt ein „r“, denn Terrasse kommt von „terra“, denn ursprünglich handelte es sich um eine Erdanhäufung.
  • Die TA-Sportseite mit einer Kurzmeldung: „EM-Silber eroberte Olympiasiegerin Anna Dogonadze (Bad Kreuznach) in Warna hinter der Russin Irina Karawajewa.“ Und – weiß jemand, um welche Sportart es überhaupt geht? Trampolinturnen! Aber wenn man zum Zeitung lesen parallel das Internet braucht, dann kann man die Zeitung wohl auch gleich dort lesen.
  • Neue und hochkomplexe Titel sind durchaus keine Erfindung der heutigen Zeit, wie folgender Titel beweist: „Offizial des Interdiözesanen Offizialates“. Dagegen klingt doch „Senior Vice President Engineering“ geradezu billig, oder?
  • Noch einmal die TA-Sportredaktion: „Neben Aänderungen und Aerodynamik und Radstand des Mercedes wird auch das Chassis ausgetauscht.“ Manchmal sollte der Text nach dem Schreiben eine Uüberarbeitung erfahren;-)
  • TA-Kurzmeldung: „Der zuende gehende April war 1,4 Grad zu warm…“ Da bin ich doch glatt amende;-)
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Rechtschrei-brat – die Grillsaison hat auch bei den Juristen begonnen
    • Schweinigel-ei – mal was anderes als immer diese eierlegende Wollmilchsau
  • Homonym der Woche: das Ekarté. Das Ekarté ist einerseits eine Stellung beim Ballett (schräg zum Zuschauer) und andererseits ein Kartenspiel. Normalerweise spielen die Balletttänzer jedoch beim Ekarté nie Ekarté.
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17/2010: Endgeld, Chloral und unerwünschter Spam

  • Manchmal kann Sprache ganz einfach und prägnant sein (danke Uta):
    Schalter.jpg
  • Das Entgelt ist wohl eines der am meisten falsch geschriebenen Wörter. Der häufigste Fehler ist, anzunehmen, dass es zwangsläufig etwas mit Geld zu tun hat und deshalb „Entgeld“ zu schreiben. Verschärfend habe ich auch schon „Endgeld“ gesehen, aber das wäre vielleicht eher die Gebühr, die man für eine Beerdigung zahlen muss. Ein Entgelt ist hingegen eine vertragliche Gegenleistung, die der Vertragspartner erbringen, eben ver- oder entgelten muss.
  • Döner ohne Maul und Klauen? Greift schnell zu:
    Doener.jpg
  • Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche aus der TA: „Unter den kostenlosen E-Mail-Diensten lässt Yahoo am wenigsten unerwünschte Spam-E-Mails durch.“ Meiner Meinung nach sind Spam-E-Mails ohnehin unerwünscht.
  • Kindermund der Woche: Tim (11) übt an der Posaune: „Jetzt kommt ein Chloral von Bach.“ Keine Angst, eine Gefährdung der Bevölkerung wegen Chlorgasen bestand zu keiner Zeit.
  • „Anders sieht es da mit einer anderen Zahl aus dieser Meldung aus.“ meldet  der Shopanbieter-Newsletter. Schön ist das schöne Wetter und variantenreich ist die variantenreiche deutsche Sprache.
  • Die Obstbezeichnungen bei Aldi waren ja bereits einmal Thema, heute gibt’s leichte Schwierigkeiten mit dem Land (danke Karsten):
    Pflaumen.jpg
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Aussen-dung – klar, drinnen würde es auch zu sehr stinken!
    • Billi-greise – Rentner bei IKEA
    • Elektrod-engel – im SM-Studio
  • Homonym der Woche: der Buzentaur. Der Buzentaur ist ein Untier der griechischen Sage, war aber auch das Prunkschiff der Dogen von Venedig. Vielleicht galt der Doge ja auch als Untier.
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16/2010: Richtiges ePages, Parforceritte und sichtbare, jedoch nicht vorhandene Trends

  • Hoch hinaus möchte eine Stellenanzeige: „Marketing-Agentur sucht eine/n charismatische/n Kundendienstleiter“. Trotz der  Mühe, mittels „Verschrägstrichung“ beiden Geschlechtern gerecht zu werden, ist die eigentliche Berufsbezeichnung nur männlich. Wenn man es rein weiblich liest – eine charismatische Kundendienstleiter – dann kann es nur aufwärts gehen.
  • Aus einer Kunden-E-Mail (danke Julia): „Aus diesem Grunde haben wir großes Interesse zu erfahren in wie weit wir von Strato auf das ‚richtige‘ ePages umzusteigen können.“ Es sei an dieser Stelle allerdings versichert – auch bei Strato läuft ein „richtiges“ ePages, die Kundin meint vermutlich unsere Enterprise-Version. Genau genommen muss ich noch die Schreibweise „in wie weit“ bemängeln – es muss als „inwieweit“ zusammen geschrieben werden. Es handelt sich bei diesem Wort übrigens um ein sog. Interrogativadverb (Frage-Adverb). Ein weiteres Beispiel wäre „inwiefern“. Benutzt werden Interrogativadverbien vorrangig bei indirekten Fragen – wie auch oben zu sehen.
  • Laut TA-Sportredaktion gewann der Schweizer Radprofi Fabian Cancellara ein Eintagesrennen mit einem „Parforceritt“. Im Bericht stand, dass er sich einige Kilometer vor dem Ziel vom Feld absetzte und dann mit entsprechendem Vorsprung das Ziel erreichte. Die Parforcejagd ist eine bereits bei den Kelten bekannte Hetzjagd. Par force stammt aus dem Französischen und bedeutet: mit Gewalt. I.d.R. hetzt man also Hunde auf die Beute und die Jäger reiten hinterher. Insofern war die Art und Weise, wie Cancellara das Radrennen gewann, keineswegs ein Parforceritt.
  • Heute soll uns auch einmal etwas Spanisch vorkommen (danke Julia): Wie schreibt der Spanier „Online“?
    Spanisch.jpg
  • Eine Online-Zeitung: „Mit knappen Vorsprung gewann das ZDF den Kampf um die Einschalquote.“ Was immer da eingeschalt wurde – hier wäre nun wirklich der Dativ angebracht gewesen: „Mit knappem Vorsprung…“
  • Zahlenangabe in der TA: „Insgesamt sollen die Bürger um sechszehn Milliarden Euro entlastet werden.“ Zunächst: Üblich ist das Ausschreiben der Zahlen lediglich bis zur Zwölf. Allerdings nur, wenn keine Einheit dahinter steht wie bei 8 km oder Dezimalzahlen, denn Siebenkommafünfundvierzig liest sich nicht angenehm. Die Zahl 16 wird jedoch nur als „Sechzehn“ geschrieben, also ohne das „s“, welches normalerweise am Ende der Sechs steht.
  • Versprecher während eine Präsentation: „Da sind fast keine Grenzen offen.“ So war das allerdings nicht gemeint;-)
  • Schwierige Antwort (danke Wolfram)
    Antwort.jpg
  • In München fand in dieser Woche der Internet World Kongress statt. Gleich für zwei Kategorien kann mir dieses Ereignis dienen:
    • Bayrisch: Glücklicherweise wird in den S-Bahnen und Bussen die nächste Haltestelle auf Bildschirmen angezeigt – die Ansagen aus dem Lautsprecher kann man als Nicht-Bayer kaum verstehen.
    • Denglisch: In bestimmten Vorträgen fragte ich mich, warum sie nicht gleich auf Englisch gehalten werden. Neben der unablässigen Aneinanderreihung diverser im Führungsgeschäft dieser Branche unabdingbarer Begriffe wie ROI, No-Brainer, Impact oder TCO, gab’s noch schöne Sätze wie „Da waren so richtige Take-Home-Messages drin.“ und „Wir zahlen nur per Sale.“
  • Hellseher: „Man sieht natürlich einen Trend, der leider noch nicht da ist.“
  • Homonym der Woche: das Empire. Bekannt ist das Empire sicher als ehemaliges britisches Weltreich, weniger als Kunststil zur Zeit Napoleons. Aber immerhin könnte es sein, dass Kunst im Stile des Empire im Empire beliebt war.
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15/2010: Wimpel, Anteasern und Bär-Lauch-Suppe

  • Wohnt man eigentlich in der Leipziger Straße oder auf der Leipziger Straße? Es kommt darauf an, wo man wohnt – nicht so sehr, um welche Straße es sich dabei handelt, sondern vielmehr um die Gegend. In Sachsen, insbesondere in Dresden wohnt man "auf" der Leipziger Straße, in den meisten Gebieten Deutschlands jedoch (standardsprachlich richtig) "in" der Straße. Vereinzelt, vielleicht um die Bedeutung und Größe der Straße zu unterstreichen, hört man hin und wieder auch „an der Schönefelder Allee“. „Am“ wäre richtig, wenn es sich beim Straßennamen um einen Platz handelt: am Leipziger Platz.
  • Letzens kam die Frage auf, was genau ein Wimpel ist. Ein Wimpel ist grundsätzlich eine kleine Fahne von zumeist dreieckiger Form. Die Verwendung ist sehr vielfältig. Fußballzuschauern ist sicher der Austausch von Wimpeln vor dem Spiel bekannt – die beiden Kapitäne reichen sich die Hände und übergeben einen Vereinswimpel, vermutlich eine freundlich gemeinte Geste, um die anschließenden Fouls im Vorhinein zu entschuldigen. Wenn sich der Wimpel zusätzlich an einer größeren Fahne, einem Banner, befindet, heißt er Schwenkel.
  • Kindermund der Woche I: „Ihr wollt doch jetzt schlafen.“ Tim (11): „Wir sollen – das ist ein Unterschied, Opa!“
  • Kindermund der Woche II: Ilka (11, vor dem Saunagang): „Müssen wir uns nackt anziehen?“
  • In den kommenden Wochen wird auch im Nationalpark Hainich in Thüringen der Bärlauch erblühen. Auf einer Webseite fand ich dies: „Sehr herzhaft ist Bär-Lauch-Suppe, die in einigen Gasthäusern rund um den Nationalpark angeboten wird.“ Nun ist die Pflanze Bärlauch in den Wäldern des Hainich sehr verbreitet, dass es dort auch Bären gibt, war mir bisher unbekannt. Leider kam ich an keinem Gasthaus vorbei, um den Wirt zu fragen, ob die „Bär-Lauch-Suppe“ aus Braun-, Schwarz- oder Eisbärenfleisch besteht.
  • Denglisch der Woche (danke Andreas): „Im Mailing-Anschreiben teasen wir die Aktion an und informieren über die Wichtigkeit.“ Nun, (leider) wissen im Bereich E-Commerce und Online-Marketing mittlerweile eine Menge Leute, was „anteasern“ bedeutet. Sehr häufig wird sogar mit einem „Eyecatcher geteasert". Teaser steht sogar schon im Duden!
  • Klarschlag (danke Benjamin): "…und den atomisierten Zahlungseingängen professionellen Händen zu überlassen." Atomisieren bedeutet: in kleinste Teilchen zertrümmern, völlig zerstören. Das möchte ich mit meinen Zahlungseingängen definitiv nicht. Allenfalls die Kassiererin könnte von atomisierter Zahlungsweise sprechen, wenn ich meinen Einkauf im Supermarkt in Höhe von 128,59 € sämtlich in 1-Cent-Stücken begleiche.
  • Selbstmörder in diesem Biergarten an der Zwickauer Mulde: Ein Schild warnt gleich am Eingang, dass man sich nicht selbst verspeisen darf:
    Eigenverzehr.jpg
  • Es existieren diverse Varianten an Hoftoren und Zäunen, die vor den dahinter befindlichen Hunden warnen. Hier (danke Markus) eine besonders groteske:
    AchtungHund.jpg
    Auf einer Osterwanderung kam ich auch an einem Garten vorbei, an dessen Tor „Achtung – gefährlicher Hund!“ stand. Bellend näherte sich dann ein „Wuff“ von nicht einmal 20cm Schulterhöhe.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Armband-age – nach dem Anti-Aging kommt dann Armband-Aging
    • Auto-rinnen – da fährt man wir auf Schienen
    • Zwergel-stern – eine astronomische Rarität
  • Homonym der Woche: der Mäander. Der Mäander ist wohl am meisten als geschlungener Flusslauf bekannt, steht aber auch für einen Fluss in Kleinasien sowie ein bandförmiges Ornament. Ob der Mäander auch mäandert, weiß ich nicht genau.
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14/2010: DDR-Ritter, Woolworth-Angebote, Löws zweites Leben und Fucking Hell

(Wegen des morgigen Feiertages in dieser Woche ausnahmsweise am Donnerstag.)
  • Denglisch der Woche (danke Daniel): „Keywordanalyse und Transfer der Learnings aus den SEA-Kampagnen hinsichtlich Keyword- und Conversion Performance auf die SEO-Strategie“
  • Kaum zu schlagendes Angebot:
    Woolworth.jpg
    Also wenn für diese Übertreibung (stark reduziert) keine Abmahnung fällig ist, wann dann?
  • Es gibt ja die Substantivierung von Verben und Adjektiven (Das Lesen der Trauben dauerte lange.) und auch das Gegenteil ist bekannt, wenn Firmen- oder Eigennamen in Tätigkeitswörter übertragt: googeln oder pampern. Aber offenbar kann man das auch mit Abkürzungen machen: „Alles wird anschließend pdfiert, aber…“ (danke Uwe). Denkbar wären auch „PDFt“ oder „verPDFt“ gewesen, oder?
  • Noch einmal Schweizerdeutsch (danke Martin, den wir als „Spion“ ins Alpenland schickten): Man ruft nicht nur „auf einer Nr. an“ (siehe Ausgabe letzte Woche), sondern sagt am Schluss „danke fürs Telefon“ (obwohl man nach wie vor nur seinen eigenen Apparat hat) und „alüte“, wenn das Telefon klingelt oder man jemanden anruft und dieser das Gespräch noch nicht entgegennahm.
  • Kindermund der Woche (danke HighKO): Yannick(5) im Spiel zu einem Freund: „Ich bin ein ganz alter Ritter – noch aus DDR-Zeiten!“ Wie schnell doch die Zeit vergeht.
  • Joachim Streich auf Kicker.de (danke Wolfram): „Die Bundesliga lebt und überrascht immer wieder. Es wäre schön, wenn man das demnächst auch von Joachim Löw behaupten könnte.“ Hoffen wir mal, dass sich das „demnächst“ nicht auf den ersten Teil der Aussage bezieht.
  • Und gleich noch einmal der Kicker (Wolfram liest den wohl sehr intensiv): „Wir haben noch eine Chance, auch wenn sie immer minimaler wird.“ Das ist nicht gerade „maximalster“ sprachlicher Genuss, obwohl offiziell sogar zulässig.
  • Wer weiß, was „Fucking Hell“ ist? Nicht etwa ein englischer Fluch, sondern ein vom europäischen Markenamt genehmigter Name für ein helles Bier aus dem österreichischen Ort Fucking (nahe Salzburg).
    FuckingHell.jpg
    Bierliebhaber müssen aber noch ein paar Monate auf den Genuss warten – erst in der zweiten Jahreshälfte soll es erhältlich sein.
  • Neue Wortschöpfung bei Deutschlandradio Kultur (danke Herr Jarmuschek): „Erwachsenen-Zentriertheit“. Nun gibt es im Deutschen eine Menge Nachsilben für Substantive, wie -ung, -heit, -keit, -schaft, -tum usw. Die Bildung der Nomen mit Nachsilben (Suffixen) nennt man Derivation, weil hier – im Gegensatz zur Komposition (zusammengesetzte Substantive) – nur ein Wortteil eine eigenständige lexikalische Bedeutung hat. Allerdings passt freilich nicht jeder Suffix zum eigentlichen Wort (Lexem genannt). Kürzer gesagt: Zentriertheit gibt’s nicht, es muss Zentrierung heißen!
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Antrags-teller – eigentlich werden (Heirats-)Anträge ja mit Ringen gemacht
    • Bein-amen – Abschluss eines Gebets für Gliedmaßen
    • Hur-tiger – raubtierartige Prost…
  • Homonym der Woche: die Krippe. Die Krippe (nicht zu verwechseln mit der Grippe, Erkältungskrankheit) ist ein hölzerner Futtertrog, wobei die wohl berühmteste Krippe sicher die in der Bibel erwähnte ist (das Jesuskind wurde in selbige nach seiner Geburt gelegt), weshalb es zu Weihnachten Krippenspiele und die Weihnachtskrippe mit zumeist hölzernen Figuren gibt. Heute seltener verwendet ist die (Kinder-)Krippe, weil häufiger kurz von Kita die Rede ist (Kita=Kindertagesstätte oder auch „Einrichtung“, was mich immer an „Anstalt“ erinnert). Wenn die Kinder aber im Winter Tiere füttern, so könnte in der Krippe eine Krippe stehen.

 

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