Deutschthemen zum Freitag - Das Blog


Ja, Sie lesen richtig: das Blog. Da es sich um das Internet-Tagebuch handelt, ist Blog von sächlichem Genus. Aber das nur als Erklärung für die Überschrift.

Wenn Sie das Blog als RSS abonnieren möchten: Nutzen Sie das Symbol rechts oben. Kommentare zu den einzelnen Themen sind jederzeit willkommen. Melden Sie sich bitte an.
Gern dürfen die Beiträge zitiert werden - über eine entsprechende Quellenangabe mit Link freue ich mich.

Die bisherigen Ausgaben stehen jeweils als zusammengefasster Beitrag zur Verfügung. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen.

Veröffentlicht am von

47/2016: Navigierung

  • Bahndurchsage der Woche: „Die Abfahrt unseres Zuges wird sich in wenigen Minuten erfolgen.“ Geht sich in Ordnung.
  • Überflüssige Buchstaben:
    Spucken
    Ganz einfache Antwort: Das sollte überhaupt nie normal sein!
    Ein weiteres Beispiel:
    Hacken
    Auch hier hakt es gewaltig.
  • Auch die Verwendung des korrekten Konsonanten kann problematisch sein:
    lukt
    Alles Lug und Trug!
  • Angebot der Woche (danke Klaus):
    Hausverkauf
    Da sollte man sofort zuschlagen — der Preis ist bestimmt sensationell.
  • Neue Wörter: „Neben der Navigierung wird Ihnen auch das …“ Da hat aber die Wortfindungs-Navigation vollkommen versagt.
  • Managerdeutsch der Woche: „… wäre ja wunderbar, wenn wir hier diese Woche zu einer kraftvollen Entscheidung kommen.“ Klingt gut, oder?
  • Homonym der Woche: das Diktat (danke Klaus). Das Diktat kann eine Anordnung, ein Befehl sein. In der Schule oder manchmal noch im Büro trifft man es aber auch an.
Gesamten Beitrag lesen
Veröffentlicht am von

46/2015: Selfgänger und Laichnahm

  • Schwierige Sprichwörter (danke Klaus): „Bei den Führungspersonen und Anhängern des Islamischen Staates und Pegida ist Hopfen und Mais verloren.“ Die sind eben aus echtem Schrot und Zorn!
  • Managerdeutsch: „An der Stelle brauchen wir eine höhere Tiefe.“ Also, das ist ja die (tiefere) Höhe!
  • Alles doppelt: „Man hatte kürzere, bergan steigende Wege.“ Kann ein Weg denn auch bergab steigen? In die gleiche Kategorie gehören auch die „treppigen Stufen“, von denen ich diese Woche hörte.
  • Denglisch der Woche: „It’s not a Selfgänger.“ Das kam nicht von einem „True-Sayer“.
  • Verpackungen haben auch eine Seele und können gefrustet sein - oder eben nicht (danke Thomas):
    Frustriert
  • Schwierige Wörter:
    Leichnahm
    Das Grab ist leer, weil man ihm die Leich’ nahm! Nein, nein - „Leichnam“ wird ohne „h“ geschrieben.
  • Aber es geht noch schlimmer:
    Laichnahm
    Es gilt, herauszufinden, wer dem Frosch den Laich nahm.
  • Homonym der Woche: die Aufnahme (danke Klaus). Benutzt bei Bild und Ton für Aufzeichnungen aller Art. In finanziellen Angelegenheiten bei einem Kredit benutzt. Im Krankenhaus die erste Anlaufstelle für Patienten. Beim Sport, z.B. Billard, ein bestimmter Spielabschnitt. In der Geologie der Prozess bis zur Kartierung und bei Stoffen die Absorption (Aufnahme eines Stoffes in einen anderen).
Gesamten Beitrag lesen
Mehr über: denglisch, manager, pleonasmus
Veröffentlicht am von

39/2014: Einmal ist einmal

  • Plural – interessante Frage (danke Anja): Wie lautet eigentlich die Mehrzahl von „Einzahl“? Ja, warum wird Getrenntschreibung eigentlich zusammen geschrieben (und „zusammen geschrieben“ getrennt)? Die Deutsche Sprache treibt (wie andere Sprachen auch) manchmal paradoxe Blüten. Tatsächlich gibt es aber einen Plural von Einzahl: die Einzahlen. Nicht zu verwechseln mit: das Einzahlen.
  • Auch Lehrer sind nicht unfehlbar I. Aus einer Schulchronik:
    VielAufDieNase
    Fiel Fergnügen!
  • Auch Lehrer sind nicht unfehlbar II:
    Stadthaft
    Wenn etwas im urbanen Umfeld nicht statthaft ist, könnte man in Stadthaft genommen werden. Ansonsten war hier vermutlich „standhaft“ gemeint.
  • Mathematikthema der Woche (danke Micha):
    AviraUpdate
    Da kann man sehen, welch nachlässiges Sicherheitsverhalten unsere Mitarbeiter haben. Seit über 2 000 Jahren kein Update mehr gemacht!
  • Managerdeutsch: „Wir brauchen einen Aufwuchs.“ Gemeint war damit eine zahlenmäßige Steigerung. Aufwuchs wird allerdings eher im Sinne des Heranwachsens/Aufwachsens benutzt. Aber, um den Aufschwung zu bezeichnen, müssen stetig neue Varianten her.
  • Verwirrende Überschrift (danke Steffen):
    LinkeRechte
    Kaum vorstellbar, nicht?
  • Schwierige Verben:
    Entwerfe
    Ich bin des Babylonischen nicht mächtig, aber die deutsche Übersetzung dieses Imperativs muss in jedem Fall mit „Entwirf …“ beginnen.
  • Kleine Märchenkunde (danke Bernd):
    GrosserOnkel
    Pippi Langstrumpf hat ein Haus, einer wunderschönes Haus … und wer schaut da zum Fenster raus? Ein Pferd. Aber das heißt: „Kleiner Onkel“!
  • Einmal. Ein in letzter Zeit geradezu inflationär benutztes Wort. Fahrkartenkontrolle im Zug. Die Zugbegleiterin: „Einmal Ihr Fahrschein zurück.“ Natürlich nur einmal – ich habe ja nur einen Fahrschein. Dann: „Einmal Ihre BahnCard.“ Auch davon besitze ich nur eine. Früh im Hotel fragt die Empfangsdame: „Einmal auschecken?“ Ich irritierte sie mit: „Nein, zweimal!“
  • Neue Wörter (danke Marcus): „Thüringen hatte die Logistik-Absiedlung gefördert.“ Da ist aber eine Verschuldigung bzw. Entzeihung erforderlich.
  • Homonym der Woche: der Raum (danke Klaus). Außer einem Zimmer, kann es sich bei einem Raum noch um das Weltall handeln oder, beim Physiker, um ein Volumen. Eine Menge anderer Disziplinen benutzen das Wort auch, u.a.: Geografen, Philosophen, Architekten und Soziologen. Beim Segeln wird zur Vermeidung von Kollisionen ebenfalls „Raum“ gerufen.
Gesamten Beitrag lesen
Veröffentlicht am von

33/2014: Es besteht der Verdacht auf einen Verdacht

  • Wenn Sportreporter rechnen: „Er ist ja erst Mitte Zwanzig. Allerdings war er 2004 schon als 19-Jähriger dabei.“ Ist jetzt nicht schon 2014? Naja, so manche(r) würde sich mit 29 vielleicht auch immer noch als Mittzwanziger(in) bezeichnen.
  • Kindermund der Woche. Auf den Ausruf: „Ich bin total kaputt!“, antwortete Emma (6): „Wie soll ich dich reparieren?“
  • Neue Eissorte in Erfurt:
    BittaSchoko
  • Paradoxon der Woche. Was wird eigentlich beim „Synchronschwimmen Solo“ synchron sein?
  • Passend:
    Duschweg
    Wo lässt sich der Klempner passenderweise nieder? Im Duschweg!
  • Kannibalisches Angebot (danke Sandy):
    SalatOliver
  • Wahrscheinlichkeitstheorie: „Das heißt dann aber erst einmal, dass der Verdacht auf einen Verdacht besteht.“ Wie verdächtig ist das denn?
  • In einem Titel der Ärzte heißt es: „Zum Schlafengehen hing er die Gitarre an die Wand.“ Steffen meint (danke dafür), das sei falsch konjugiert. Recht hat er. Hängen kann man in einer transitiven und einer intransitiven Form. Die transitive Form hat i.d.R. ein zugehöriges Objekt im Satz (hier: die Gitarre). Lautete der Satz hingegen: „Die Gitarre hing an der Wand.“, dann wäre es die intransitive Form, weil „an der Wand“ eine adverbiale Ortsbestimmung und eben kein Objekt ist. Den Ärzten sei aber verziehen – mit „hängte“ im Original gerieten vermutlich Versmaß und Rhythmus durcheinander. Künstlerische Freiheit also.
    Der Titel heißt übrigens „Buddy Holly's Brille“ (1985) und über den Apostroph lässt sich auch trefflich streiten.
  • Angebot der Woche (danke Klaus):
    Versandfrei
    Versandfrei – heißt das, dass das Paket leer ist?
  • Motivations-Spruch der Woche (danke Thomas): „Wir bilden ein großes Team welches Zukunftsvisionen erlebbar macht.“ Da bleibt einem doch glatt die Spucke weg – in der Firma möchte ich auch arbeiten;-)
  • Homonym der Woche: das Geschäft (danke Klaus). Klar, ein Laden. Aber in der Wirtschaft auch eine Transaktion oder eine Tätigkeit (i.d.R. zur Erzielung von Gewinn). Und dann kann man noch ein Geschäft verrichten – auch wenn die Türen dort nur noch selten ein Herzchen als Lüftungsloch haben.
Gesamten Beitrag lesen
Mehr über: kindermund, manager, sport
Veröffentlicht am von

32/2014: Aufnageln und unwahre Tatsachen

  • Geographie (danke Jörg): „In einem Urteil gegen Microsoft hat der Federal Court in New York jetzt entschieden, das der IT-Konzern entsprechend den Regeln des amerikanischen Rechts die E-Mails eines Kunden herausgeben muss, obwohl diese gar nicht in Amerika, sondern in Irrland gespeichert waren.“ Vom fehlenden „s“ bei „dass“ abgesehen – wo liegt dieses Irrland? Ich irre immer noch auf dem Globus umher …
  • Plural. Einen Glücksbringer nennt man auch Talisman. Aber wie heißt es, wenn man mehrere davon hat? Talismänner (nein, das riefe wohl die Gleichstellungsbeauftragte auf den Plan) oder Talismannen? Korrekt lautet der Plural: die Talismane.
  • In Jena können sich sogar Bahnsteige bewegen, wie die OTZ beweist (danke Jörg): „Neuer Bahnsteig fährt am Bahnhof Jena-Göschwitz ein“.
  • Kindermund der Woche I. Emma (6): „Wieso kann denn ein Steinpilz von Schnecken angefressen sein? Das tut den Schnecken doch bestimmt an den Zähnen weh!“
  • Kindermund der Woche II. Emma: „Die macht auf Fotos so ein verkneiftes Gesicht.“
  • Kindermund der Woche III. Emma: „Papa, wenn du die Spielregeln nicht beachtest, dann wirst du ausgeschieden.“ Oje – vorher dann also gefressen?
  • Kindermund der Woche IV. Was ist das Gegenteil von „zunageln“? Meine Tochter meint: „aufnageln“.
  • Kindermund der Woche V. Am Rennsteig im Thüringer Wald stand dieses Haus mit gewöhnungsbedürftiger Farbe:
    Hausfarbe
    Emma meinte: „Da würde ich mich schämen, drin zu wohnen!“
  • Politikerdeutsch. C. Hadertauer aus Bayern: „Nicht mal eine Staatsministerin muss es sich gefallen lassen, dass über sie als Ministerin und Person unwahre Tatsachen behauptet werden.“ Der Duden definiert die Tatsache als „wirklichen, gegebenen Umstand“ – kann ein solcher unwahr sein?
  • Denglisch der Woche I (danke Herr Hof). Ein Kollege, der etwas später als 11 Uhr zur Arbeit kam, entschuldigte sich mit den Worten: „Ich hatte ein Issue mit dem Snooze-Button.“
  • Denglisch der Woche II (danke Dominik): „Rework the startseite; Prozesscharakter nehmen, Kunde kann selbst entscheiden, ob Theme/todo abgehakt“. Abgehakt? Warum nicht gecheckt?
  • Denglisch der Woche III (danke Jeffrey) mit einer interessanten Marketing-Verarbeitung des Produktnamens (ThermoWhite):
    Daemmung
  • In Griechenland sind nicht nur die Staatsfinanzen durcheinander geraten (danke Michael):
    GrieschicherSalat
  • Um Fehler auf Speisekarten zu finden, muss man keineswegs ins Ausland reisen – der Thüringer Wald tut’s auch:
    Wallnuss
    Frei nach dem Motto: Walle, walle manche Strecke, dass zum Zwecke Nusseis ich genieße, welches mit Eierlikör ich übergieße …
  • Eine der letzten Ausgaben enthielt ja bereits das Thema Apostroph in der Kombination mit dem Artikel „das“. Hier ein weiteres Beispiel (danke Micha), wie es nicht korrekt ist:
    FuersAuge
    Ist also nichts fürs Auge!
  • Managerdeutsch: „Dass sich das außergewöhnliche Tempo von 2013 etwas einbremst, ist kein Grund zur Sorge.“ Sich einbremsende Tempi (oder auch: Tempos) – das ist ganz großes Kino!
  • Was bedeutet bei einem Mineralwasser eigentlich „still“? Die fehlende Kohlensäure kann’s nicht sein (danke Michael):
    StillesWasser
  • Herausforderung beim Fahrscheinkauf in Karlsruhe. Möchte man am Automaten den Rabatt mit BahnCard in Anspruch nehmen, kommt die Aufforderung: „Bitte Wabe eingeben“.
    Wabe-eingeben
    Klingt so, als ob in Karlsruhe nur Bienen Straßenbahn fahren.
  • Lustige Namen (danke Klaus). Was denken wir uns, wenn jemand „Posthumus“ heißt? Ein Briefträger, der Gartenerde bringt?
  • „Der Gletscher ist unstabiler.“ – schrieb die TA diese Woche. Ich dachte, das sei falsch, weil es „instabil“ heißen müsse. Aber denkste – der Duden kennt „unstabil“ und gibt als Bedeutung was an? Instabil. Infassbar!
  • Mathematikthema der Woche bei der Leichtathletik: „Als Sieger ihres Vorlaufes liefen sie locker in tollen 43,11 s ins Finale. Und obwohl sie im Finale drei Hundertstelsekunden draufpackten, musste das Quartett in 43,09 s mit Blech Vorlieb nehmen.“ Ich weiß, es ist Haarspalterei, aber sollte nicht auch ein Sportreporter bei 43,11 – 43,09 = 0,02 ausrechnen können?
  • Unklarer Bezug (danke Klaus): „Auftakt von Mordprozess: Mit Gewehr schlafende Ehefrau erschossen“. Das war grob fahrlässig von der Frau, mit dem Gewehr zu schlafen!
  • Biologiethema der Woche (danke Christian). Neue Obstsorte:
    Epfel
  • Homonym der Woche: der Einwurf (danke Klaus). Natürlich wird der Einwurf im Fußball der erste Gedanke sein. Aber auch bei Briefen (in den Briefkasten) und Münzen (in Automaten) gibt es den Einwurf. Außerdem wird eine Zwischenbemerkung in einem Gespräch oder auch einer Rede als Einwurf bezeichnet. Manchmal ist diese aber auch von einer Qualität, dass die Vorsilbe „Aus-“ eher geeignet wäre.
Gesamten Beitrag lesen
Veröffentlicht am von

23/2014: Pfütziger Weg

  • Kindermund der Woche. Emma (6): „Papa, der Weg dort ist noch viel pfütziger!“ Was nicht alles adjektiviert werden kann.
  • Das ist sozusagen Suchmaschinenoptimierung in der realen Welt:
    RelaxenEntspannen
    Für alle, die sich unter „entspannen“ nichts mehr vorstellen können, steht sicherheitshalber noch „relaxen“ da.
  • Neue Wörter: „Keinesfalls beziehen wir in die Sichtung Sportschüler anderer Leistungszentren ein, die bereits vereinlich gebunden sind.“ Die deutsche Sprache ist eben gemeinlich!
  • Unsere Fußballer sind voller Vorfreude auf die WM: „Es kitzelt in den Fingern.“ Hoffentlich verwechseln sie da mal nicht die Sportart.
  • Warum Kommas manchmal fehlen müssen (danke Anja):
    Neugeborene
    Stünde nach „Haut“ ein Komma, wären die Neugeborenen selbst die Entwickler gewesen.
  • Denglisch der Woche I (danke Klaus):
    Voten
    Stimmen sagen, dass stimmen auch möglich wäre.
  • Denglisch der Woche II (danke Klaus): „Der DHL Express Waybill für Time Definite Sendungen ist in der Regel eine 10-stellige Zahl (z. B. 1234567890, 2345678901).“ Es könnte allerdings sein, dass die Erklärung von Teilen der Bevölkerung in der Regel nicht verstanden wird.
  • Aus einem Forum: „Auswahl im Menü eines Quicklauch-Icons treffen“. Statt „Start“ oder „Einführung“ heißt es heute fast nur noch „Launch“. Dass es jedoch auch schnellen Lauch gibt, kann nicht Bio sein!
  • Einem Erdbeben gleich, der Fakt, dass die Tagesschau am vergangenen Sonntag den sonst üblichen Wetterbericht nicht sendete. Entsprechend war das Presseecho, mit dem schönsten Kommentar (danke Wolfram): „Am Sonntag fiel das Wetter aus.“ Oje – kein Wetter. Es war weder zu kalt noch zu warm. Noch nicht einmal ein kleiner Regenschauer. Daran sieht man, welcher Art die Probleme in Deutschland sind: Eine Tagesschau ohne Wetter, „Wetten dass“ wird eingestellt und ob Klose als einziger Stürmer mit Unterstützung eines „falschen Neuners“ Deutschland über die Vorrunde hinausschießen kann.
  • Was ist der „Taste of India“ (danke Heiko)?
    Geschmaecke
    Manches hat ja ein „Geschmäckle“, hier hat’s Geschmäcke.
  • Hier wird Datenschutz gelebt (danke Klaus):
    Datenschutzerklaerung
  • Managerübertreibung: „Er ist einer der einzigen, die das können.“ Unter mehreren gibt es viele, die so reden.
  • Homonym der Woche: die Feder (danke Klaus). Das Gefieder der Vögel besteht aus Federn, klar. Ein Schreibgerät ist es, wenn auch immer seltener genutzt. Der Fechter nutzt die Feder als Übungswaffe und der Bogenschütze kennt sie am Pfeil. Der Waidmann bezeichnet die Rückenborste des Wildschweins als Feder und der Handwerker kennt sie für Verbindungen (Nut und Feder). Technisch dient sie als elastisches Element der Dämpfung von Schwingungen.
Gesamten Beitrag lesen
Veröffentlicht am von

15/2014: Landschaftsmodus oberhalb der Pfalz

  • Behördendeutsch I. Was macht ein Kriminalpolizist, der im „Dezernat für höchstpersönliche Rechtsgüter“ arbeitet? Er ist bei der Mordkommission.
  • Behördendeutsch II (danke Klaus), hier: Bezügefestsetzerin. Wenn ich groß bin, will ich das auch mal werden!
  • Kindermund der Woche I (danke Thomas). Téo (8) beim Betrachten der Weltkarte: „Da sind sie doch die bösen Russländer!“ Hoffentlich hat das der liebe Wladimir nicht gehört.
  • Denglisch der Woche. Was bedeutet die Abkürzung „ZUGFeRD“? „Zentrale User Guideline Forum elektronische Rechnung Deutschland“ – eine wahrlich abenteuerliche Wortkonstruktion.
  • Schauderhafte Übersetzung (danke Kristof). In der Suchmaschinenoptimierung (SEO) spricht man von „Above the fold“. Eigentlich stammt das aus der Druckindustrie und bedeutet, dass etwas im oberen Bereich einer gefalteten Zeitung steht. Bei SEO ist damit gemeint, dass der Eintrag so weit oben steht, dass man nicht scrollen muss. Eine Erklärung meint dies hier:
    Pfalz
    Ich denke allerdings, dass es auch unterhalb der Pfalz gilt.
  • Neue Wörter I. „Kleinschüler kämpfen um Pokal“ hieß es in dieser Woche in der Zeitung. Bis zu welcher Klasse gilt das? Und werden es danach Mittelschüler und schlussendlich Großschüler?
  • Neue Wörter II. Ein Politiker im Morgenmagazin zur geplanten PKW-Maut: „Da müsste man schon stark bemauten.“
  • Kindermund der Woche II. Emma (6): „Ich bin Arielle, die Meerjungfrau und du, Papa, bist ein Meerjungmann.“ Was fühlte ich mich gleich gut!
  • Tim (15) zu seinem Bruder Tom (12): „Stoß mal nach dem Luftholen besser an.“ Dabei handelte es sich aber keineswegs um ein Saufgelage, sondern um einen Hinweis beim Üben mit der Posaune;-)
  • Aus der c’t: „Nutzer des iPhones erhalten Zugriff auf den wissenschaftlichen Rechner durch das einfache Drehen des Telefons in den Landschaftsmodus.“ Zwar heißt es auf Englisch „Portait“ und „Landscape“, aber auf Deutsch gelten die bewährten Hoch- und Querformat. Denn mit „Landschaftsmodus“ ist ja sicher nicht gemeint, dass man das Telefon draußen verwendet.
  • Neue Produkte (danke Uwe):
    Wetterschutzcreme
    Jetzt gibt es bei Schuhcreme auch schon Versionsnummern.
  • Fehlende Buchstaben: „Die Veralterin hat ein neues Angebot verhandelt.“ So alt ist die Verwalterin nun auch wieder nicht.
  • Passender Name: Wie heißt ein Mitarbeiter der Hamburger Stadtreinigung? Werner Kehren.
  • Manager-Sprache: „Da haben wir ein Problem mit unserer Verzielung.“
  • Toller Hinweis:
    Intolleranz
  • Neue Produkte:
    Fax
    Wenn man einmal kein Fax erhalten möchte – einfach verriegeln.
  • Homonym der Woche: der Reiter (danke Klaus). Vorrangig Pferde, aber auch Esel, Elefanten oder Dromedare nutzt der Reiter. Der Installateur nennt bei einem T-Stück den abzweigenden Stutzen Reiter. Als Reiter bezeichnet man weiterhin das Bauteil einer Gitarre, einen kleinen Dachaufsatz, ein Trockengestell in der Landwirtschaft, eine Registerkarte (Tab) und eine Figur beim Schach.
Gesamten Beitrag lesen
Veröffentlicht am von

23/2013: Palmöl aus Orang-Utan

  • Heise.de schreibt: „Kaum ein anderes Gadget bewegt momentan die Gemüter so sehr wie Googles Datenbrille. Dabei fallen die Reaktionen diesseits und jenseits des großen Teichs sehr verschieden aus.“ Verschieden oder unterschiedlich? Wenn wir einmal die Bedeutung von „verschieden“ im Sinne von verstorben ausklammern, so bleiben immer noch zwei Bedeutungen übrig: von anderer Art oder manche/mehrere. Wenn zwei am Tisch sitzen und verschiedene Speisen verzehren, dann könnte es sein, dass es sich um genau zwei unterschiedliche Gerichte handelt. Könnte aber ebenso sein, dass es sich um eine Auswahl diverser Vorspeisen handelt.
    Also: Wenn es um „die andere Art“ geht, ist „unterschiedlich“ vermutlich besser, weil unmissverständlich. Der eloquente Manager wird freilich „divergent“ verwenden;-)
  • Die Beschilderung am Jenaer Westbahnhof ist nicht ganz korrekt:
    Außen
    Denn „außen“ ist ein Adverb und wird folglich klein geschrieben.
  • Was es im Vogtland so alles gibt (danke Michael):
    Lager übergelaufen
    Die haben sogar Lager für Wasser – und dort wird manchmal so viel davon eingelagert, dass es überläuft.
  • In Jena scheint es auch nicht besser zu sein (danke Jürgen):
    Drohenflug
    Heißt konkret: Nicht nur die Bundeswehr hat Probleme mit Drohnen.
  • Denglisch der Woche I:
    PapermanTonne
    PapermanTonne – das ist ein Begriff für die Tonne, die Mülltonne.
  • Kindermund der Woche. Tim (14) liest die Inhaltsstoffe einer Müsli-Mischung:
    Orang-Utan1
    Ungläubiges Staunen am Tisch. „Doch“, sagt er: „hier steht wirklich ‚Palmöl aus Orang-Utan‘.“ Tom (11) klärte das dann auf:
    Orang-Utan2
    Das kommt davon, wenn man zu faul ist, auch die nächste Zeile noch zu lesen.
  • Beerdigung der Woche. Das „Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz“, ohne einen Streit vom Zaun brechen zu wollen, eines der längsten, wenn nicht gar das längste deutsche Wort, wird vom Land Mecklenburg-Vorpommern außer Kraft gesetzt. Tom (11) meinte zu dieser Radiomeldung: „Eh – Blablabla-Gesetz, die haben ja eine Macke!“
  • Welch ein Angebot! Dieses Restaurant bietet einzelne Nudeln an – für 4,- € das Stück:
    Jede Nudel
  • Dazu gibt’s dann noch die „Salat-Nudel“ und etwas Rätselhaftes:
    SalatNudel
    Vermutlich soll das „Indische Gerichte“ heißen.
  • Auch die Rückseite des Werbeschildes birgt Tollheiten, nämlich den allseits beliebten „Dönner“ und „Nudel i Gebraten“:
    Dönner
  • Paradoxes aus der Musikwelt: „Soloposaunist Hubertus Schmidt eröffnet die Orgelkonzertreihe in der Predigerkirche“. Hoffentlich wurde die Posaune wenigstens von einem Organisten begleitet.
  • Managerdeutsch I: „Das ist noch ein bissel intern.“ D.h., es steht noch nicht in der B-Zeitung?
  • Managerdeutsch II: „Wir werden unsere Experten aufschlauen.“ Entdummen, sozusagen.
  • Denglisch der Woche II: „Dies wird ein Marken-Brand.“ Quasi eine Marken-Marke – toll!
  • Denglisch der Woche III: „Es gibt Leute, die churnen oben raus.“ „To churn“ heißt eigentlich aufwühlen oder peitschen. Es gibt auch „stomach-churning“ (den Magen umdrehend). Da ergäbe dann „churnen oben raus“ wieder einen Sinn, wenn das auch nicht gemeint war.
  • Homonym der Woche: der Kessel (danke Klaus). Der Kessel ist ein Behälter für Flüssigkeiten (z.B. Kochkessel, Heizkessel) und Gase (Dampfkessel). Aber ein Tal kann einen Kessel bilden, wie auch die Polizei (zum Einkreisen einer Menschengruppe). Wildschweine lagern im Kessel und bei der Jagd kann es ein Treiben in selbigem geben. Füchse und Dachse (nicht: Daxe!) haben einen Kessel in ihrem Bau. Schlussendlich haben Blechblasinstrumente einen Kessel als Mundstück und ein ehemaliges Gewichtsmaß für Steinkohle ist es auch (1 Kessel entsprach ca. 470kg).
Gesamten Beitrag lesen
Mehr über: denglisch, kindermund, manager
Veröffentlicht am von

37/2010: Eier des Kochs und andere Verwechslungen

  • Zur „Nachtischlampe“ von letzter Woche kamen mehrere Änderungsvorschläge („eigenartigerweise“ alle von Männern) – sie schlugen „Nachtischschlampe“ vor;-)
  • Gefunden auf einer Speisekarte auf Teneriffa (danke Uwe):
    EierDesKochs.png
    Entweder haben die Spanier das mit dem Nachwachsen gelernt oder es gibt in diesem Restaurant eine große Personalfluktuation.
  • Das ist doch ein gutes Angebot, oder?
    NimmNull.png
  • Managerspruch der Woche: „Der Ursprung hat seine Wurzeln in…“ Die Rolle dieser Bedeutung ist immens!
  • In der Sportschau (danke Bernd): „Auf das Tor zulaufend, kann er sich in aller Ecke die Ruhe aussuchen.“ Und schoss das Eckige in das Runde!
  • Seit die BLÖD-Zeitung „Wir sind Papst!“ skandierte sind derlei Formulierungen vermutlich opportun. Der Allgemeine Anzeiger aus Erfurt titelte jedenfalls anlässlich des 3. Oktober: „Deutsche können Freiheit“. Mag sein, allerdings – Deutsch können offenbar immer weniger!
  • Kindermund der Woche: Emma (3) erzählt vom Kindergarten: „Manchmal weinen die anderen kleinen Menschen dort.“
  • Aus einer Fehlerbeschreibung: „Wenn ein User durch sein Cookie erkannt wird und der Shop mit SSL abreitet…“ Bei uns gibt’s eben Shops wie im wilden Westen.
  • Die OTZ berichtet über eine Ausgrabung und bringt uns den Hyperlativ der Woche (danke Steffen): „Die Arten, die wir gefunden haben, sind entweder bislang unbekannt oder waren selten oder die neuen Funde sind vollständiger als die bisher entdeckten Exemplare.“ Mehr als 100% Planerfüllung!
  • Ultrakurzer Tanzgenuss (danke Wolfram):
    Tanz_mit_Musik.jpg
    Ob sich das wegen weniger als 60 Sekunden lohnt? Schön ist aber auch der Hinweis, dass es zum Tanz Musik geben wird. Man versichere sich daher immer vorher, ob bei einem Kinoabend auch ein Film gezeigt wird.
  • Ein weiterer Hyperlativ von PayPal (danke Steffen):
    Sichererer.png
  • Homonym der Woche: der Krampus. In der Medizin ist der Krampus ein Muskelkrampf, in Österreich hingegen der Begleiter des Sankt Nikolaus. Kann aber sein, dass der Krampus aufgrund eines zu langen Weges auch einmal einen Krampus bekommt.
Gesamten Beitrag lesen
Mehr über: hyperlativ, kindermund, manager