Deutschthemen zum Freitag - Das Blog


Ja, Sie lesen richtig: das Blog. Da es sich um das Internet-Tagebuch handelt, ist Blog von sächlichem Genus. Aber das nur als Erklärung für die Überschrift.

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Gern dürfen die Beiträge zitiert werden - über eine entsprechende Quellenangabe mit Link freue ich mich.

Die bisherigen Ausgaben stehen jeweils als zusammengefasster Beitrag zur Verfügung. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen.

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02/2016: Vorbrechen und Kotakt

  • Schwierige Wörter:
    Vorbrechen
    Vielleicht hatten die Soldaten eine schlechte Verpflegung und mussten deswegen …, aber nein: hier ist sicher eher „vorpreschen“ (im Sinne von: vorrücken, stürmen) gemeint.
  • Gerade rechtzeitig, diese Aktualisierung:
    Weihnachtsvideokarte
    Da hat man jetzt fast das gesamte Jahr Zeit, sich zu freuen, bis man diese neue Funktion nutzen kann.
  • Erweiterte Spitze:
    Top10Platze
    Interessant, dass man mit zwei 11. Plätzen immer noch unter den ersten 10 landet. Aber im Durchschnitt (8+9+2*11) stimmt es wieder: 9,75.
  • Fehlende Buchstaben I (danke Herr Ebel):
    Kotakt
    Was bei einem Kotakt herauskommt … wollen wir jetzt hier nicht weiter erörtern.
  • Schwierige Verben. Ausgerechnet der Text einer App für Gehirntraining beherrscht den Imperativ des starken Verbs „treffen“ (triff!) nicht:
    Treffe
  • Fehlende Buchstaben II (danke Herr Ebel):
    geart
    Was lange gärt, wird endlich Wut!
  • Lustig ist es nicht, aber dennoch falsch (danke Herr Ebel): „Ein Ehepaar, das offenbar zu den Toten in Istanbul gehört, wohnt in Köpenick.“ Jetzt leider nicht mehr.
  • Homonym der Woche: die Versetzung (danke Klaus). Auf Arbeit kann man versetzt werden und in der Schule jährlich, hoffentlich, auch. Ein linienförmiger Gitterfehler im Kristall heißt Versetzung und die Kursabweichung eines Schiffes durch Strömung oder Wind. Wird ein Bauwerk von einem Standort zum anderen verlagert nennt man das ebenfalls Versetzung.
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Mehr über: Flexion, sport
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34/2015: Katenvorverkauf

  • Aus den Sportnachrichten: „Ab Morgen freue ich mich über Mannschafts-silber.“ In diesem Fall ist „morgen“ ein Adverb und wird klein geschrieben. Das gilt übrigens gleichermaßen für abends, nachmittags usw.
    Groß geschrieben kann aber auch korrekt sein, z.B. in „Der Morgen war verregnet.“ Aber dann ist es freilich ein Substantiv.
  • Aus der Abteilung fehlende Buchstaben:
    Katenvorverkauf
    Die Kate als Bezeichnung für ein einfaches Wohnhaus wird heute kaum noch benutzt. Deshalb findet sich bei Eingabe von „Kate“ bei Google auf Ergebnisseite 1 auch kein einziger Treffer darauf. Die Suchmaschine vermutet vielmehr, dass man sich für eine englische Herzogin interessiert.
  • (Un)passende Namen. Die Assistentin der Frauen-Fußballnationalmannschaft heißt Ulrike Ballweg. Ein Fehlpass!
  • Doppelmoppel: „Sie setzten die Erfurter mit Pressing unter Druck.“ Das hat der Journalist tatsächlich schriftlich geschrieben.
  • Schwierige Verben: „Dabei schwörte Zeugwart Sacco Schröder, dass …“ Schwören wird als starkes Verb im Präteritum für die 3. Person Singular zu „er/sie/es schwor“ oder „er/sie/es schwur“ (sicher selten benutzt). Diese Regelung schwirrte dem TA-Sportreporter offenbar nicht durch den Kopf.
  • Homonym der Woche: die Liquidation (danke Klaus). Eigentlich bedeutet Liquidation (lat. liquidatio) Verflüssigung. Heute wird Liquidation für den Verkauf aller Vermögenswerte einer Firma. Eine Geldforderung in Form einer Rechnung wird ebenfalls Liquidation genannt.
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39/2009

  • Wer möchte schon gern nur eine Nummer sein? Die IWB schreibt: „Damit avanciert Telefónica O2 Germany zur Nummer auf dem deutschen Markt.“ (danke Tobi):
    Nummer.jpg
    Gemeint war: Sie sind Nummer 3.
  • Denglisch der Woche I: „Unser Pain damit ist…“ (danke Steffen). Mich schmerzt es auch.
  • Denglisch der Woche II: „Der Mobile Kanal  bietet die gelernten Vorteile des Online Kanals, ist genauer zu targeten und verspricht größere Reichweiten.“ (danke Markus). Adjektive schreibt man immer noch klein und ein Bindestrich fehlt auch, aber immerhin ist der Genitiv vorhanden!
  • Die Diskriminierung von Rauchern schreitet weiter voran:
    Raucher.jpg
  • Im Zug belauscht: „Ach lass mich doch zufrieden.“, sagte ein Student zum anderen. Gemeint war das so freilich nicht. Wenn ich zufrieden bin, dann möchte ich es natürlich auch bleiben. Der Student wollte jedoch ungestört sein, also „in Frieden“ gelassen werden.
  • Dialekt der Woche: „Wenn der Kunde dieses Paket käuft…“ sagt in manchen Teilen Süddeutschlands.
  • Die Marketing-Experten von Lidl überraschen uns diese Woche mit einem „Verchromten Wäschesack“ (danke Markus). Da heule ich doch glatt in mein vergoldetes Taschentuch.
  • Bei Heise.de: „Microsoft sperrt Xbox Live für modifizifierte Konsolen“. Manche Sachen sind selbst für Microsoft zu komplizitiert;-)
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Nach-truhe – nachtragender Kasten
    • Talent-wässerung – Neulinge ins kalte Wasser werfen
    • Zuck-erguss – ohne Worte
  • Homonym der Woche: das Bit (danke Sebastian). Ich trinke zwar kein Bier, aber die Kurzform von Bitburger ist mir trotzdem bekannt. Das Bit steht zudem für die kleinste Informationseinheit (binary digit), einen Werkzeugeinsatz (z.B. bei Akku-Schraubern) und als Münze (u.a. auf den Westindischen Inseln).
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Mehr über: Flexion, denglisch, werbung
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32/2009

  • Eine Partneranzeige in der Zeitung unter der Rubrik „Er sucht sie“: „Du solltest nicht älter als 10 Jahre wie ich sein.“ Wie alt sollen sie beide sein? Unter 10? Dass Minderjährige schon solche Anzeigen schalten dürfen…
  • Kindermund der Woche: Der erste Gast klingelt zum Kindergeburtstag. Tom (7): „Der erste Patient kommt.“ Ich kann allerdings versichern, dass wir keine Doktorspiele gemacht haben.
  • Werbung von PALL MALL: „Perfekt abgemischt“ (danke Papa). Es gibt anmischen, einmischen, aufmischen und mitmischen. Das hat nicht immer etwas mit mischen zu tun, aber abmischen gibt’s nicht.
  • Die Freie Presse Chemnitz in einer Verkehrsmeldung: „Gleich acht Fahrer sind zu schnell und werden herausgewunken.“ Das Verb winken wird nicht stark gebeugt (konjugiert), der Perfekt lautet: gewinkt.
  • Arnold Schwarzenegger: „Ich glaube, Homo-Ehen sollten sich auf Ehen zwischen Mann und Frau beschränken.“ Genau – und Weihnachten und Ostern fallen demnächst zusammen.
  • Der MDR zitiert die amtierende Thüringer Ministerpräsidentin (danke Markus):
    AmEnde.jpg
  • Neues Wort: Reißverschlussgarage. Was ist das? „Eine Lasche, welche den Reißverschlussschlitten abdeckt, um ein Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.“ Da kannst du also deinen Schlitten parken und dann sagen: „Hol schon mal den Wagen, Harry.“
  • Managerdeutsch für Fortgeschrittene: „Ich habe angedacht, darüber nachzudenken…“ Das will schon gut überlegt sein!
  • Barbarei bei Intersport (danke Sebastian):
    Auszippbar.jpg
    „Zippen“ kennt der Duden immerhin, „auszippen“ schon nicht mehr und „auszippbar“ erinnert groß geschrieben eher an ein Etablissement mit leicht oder nicht bekleideten Damen;-)
  • In Dresden wurde ein neues Fußballstadion eröffnet und mdr-Info berichtete: „Das Stadion erstrahlte in Schwarz und Gelb.“ Nun sind die Vereinsfarben Dynamo Dresdens seit langem bekannt, aber dass Schwarz erstrahlen kann, wusste ich noch nicht.
  • Schockierend, was uns hier eine Speisekarte verheißt (danke Dorit):
    Schock.jpg
  • Der Kicker schreibt (danke Steffen): „Ordner und Polizei mussten aufgebrachte Arsenal-Fans daran hindern, nicht das Spielfeld zu stürmen.“ Immer der Ärger mit dieser doppelten Verneinung.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Erd-rückend – Adjektiv für Planierraupen
    • Kamera-denk-reise – Fotoapparat mit Fuzzy-Logic unterwegs
    • Metzger-senkel – auf selbigen kann man dem Fleischer gehen
  • Homonym der Woche: der Laden. Ein Laden kann ein (Einzelhandels-)Geschäft oder ein Wetterschutz an Fenstern (Fensterladen). So schließen die Läden beim Schließen die Läden.
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28/2009

  • Dicke Überschrift bei turi2.de: „ProSieben.Sat.1 plant Werbung gegen Firmenbeteiligungen.“ (danke Oliver) Die Sender wollen also Werbung schalten, die sich gegen Firmenbeteiligungen ausspricht? Beim Lesen das Artikels erhält man Klarheit: Fernsehwerbespots könnten statt Bezahlung auch im Gegenzug für Firmenbeteiligungen ausgestrahlt werden. Wider das „gegen“ in diesem Fall, sage ich da.
  • Wieder einmal die unregelmäßigen Verben, heute aus der TA-Sportredaktion: „Anwalt fechtet alte Proben Pechsteins an“. Die starke Beugung ficht den Redakteur offenbar gar nicht an – wenigstens den Genitiv verwendet er.
  • Kindermund der Woche I (danke Jörg): Das etwas zu tief ausgeschnittene Dekolleté der Oma beim Schulanfang veranlasste den ABC-Schützen zur Aussage: „Bei der Omi guckt oben zu viel Bauch raus.“
  • Kindermund der Woche II: In der neuen Klasse meines Sohnes sitzt ein Mädchen zwischen zwei Asiatinnen. Dazu Tim (10): „Karolina ist von Chinesen umzingelt.“
  • Die TA titelt: „Hochschulen und Familien im Focus“. Allerdings war damit nicht gemeint, dass Hochschulen und Familien ein Thema der Zeitschrift „Focus“ sind, sondern dass sie im Fokus (Brennpunkt, siehe Homonym der Woche unten) stehen. Zwar kommt Fokus vom lateinischen focus, aber im Deutschen wird’s eben mit „k“ geschrieben.
  • Kommentar bei DSF (danke Steffen): „Nach Diegos Weggang spielt Werder jetzt mit zwei Doppelsechsern.“ Ein Sechser ist ein Spieler auf einer bestimmten defensiven Mittelfeldposition. Als im Fußball die Rückennummern immer einheitlich von 1 bis 11 vergeben wurden, trug dieser Spieler eben die 6. Wenn sich jetzt offenbar zwei Spieler diese Position teilen (oder besser gesagt die Aufgaben, die damit verbunden sind), so tragen diese nicht etwa die 6a und 6b und schon gar nicht sind es zwei Doppelsechser. Das ist eben wie mit den zwei Zwillingen.
  •  In einem TA-Interview zur bevorstehenden Wahl wird die Frage gestellt: „Ach, Kemmerich ist nicht ministrabel?“ Was soll das bedeuten? Taugt Herr Kemmerich zum Minister. Der Duden kennt das Wort nicht. Google findet knapp 5 000 Einträge dazu, zeigt sich also vergleichsweise wenig spendabel. Nicht gerade komfortabel ist hingegen die Situation der SPD, denn dort steht die Frage, ob Herr Steinmeier „kanzlerabel“ ist. Die Umfragen sind jedenfalls miserabel.
  • Wie lautet eigentlich der Plural von Passus? Passuse oder Passusse oder vielleicht Passi? Nein, es ist wie bei Status – der Passus, die Passus.
  • Auf kicker.de (danke Wolfram): „Wer aber gedacht hätte, dass die Vogts-Schützlinge würden sich nun in ihr Schicksal beugen, der wurde des Anderen belehrt.“ Verbeugen wir uns in diese Ausdrucksweise.
  • Mario Gomez nach dem Fußballländerspiel: „Aber oft kam der letzte Pass nicht an.“ Also wenn ein Pass nicht ankommt, dann ist es immer der letzte. Genau genommen könnte natürlich gleich der erste Pass nicht ankommen (was schlecht fürs Spiel ist), aber das wäre dann auch der letzte.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Lau-brechen – ohne Worte
    • Magen-tarot – Glücksspiel bei der DTAG
    • Staubsau-gen – jetzt frisch im Kühlregal
  • Homonym der Woche: der Fokus. Der Fokus kann ein Brennpunkt (z.B. bei Spiegeln und Linsen) oder auch ein Streuherd für Bakterien (insbesondere in Mund und Rachen) sein. Der HNO-Arzt könnte also den Fokus seines Pharynx-Spiegels auf den Fokus der bakteriellen Erkrankung im Mund seines Patienten richten.
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17/2009

  • Newsletter bekommt man ja beinahe täglich, ob man nun will oder nicht. Wichtig ist dabei natürlich die möglichst persönliche Ansprache. Hier ein aktuelles Beispiel (danke Wolfram): „Max Mustermann, das einfachste Videoschnittprogramm der Welt!“ Autsch – so werden Menschen zu Produkten. Auch unschön sieht die falsche Reihenfolge aus: „Sehr geehrter Mustermann, Max,“
  • Kindermund der Woche I: „Was ist denn Ohnmacht?“ Tom (7): „Da ist man tot, aber lebt noch.“
  • Kindermund der Woche II: „Der Mann hatte einen Schnauzer direkt unter der Nase.“
  • Die TA titelt anlässlich der ARD-Themenwoche: „Helfe und herrsche“. Helfe sich wer kann, sage ich da. Der Imperativ wird bei „helfen“ eben stark gebeugt (konjugiert), sodass es natürlich „Hilf und herrsche“ heißen muss.
  • Aus der Werbung: „TARTARE KRÄUTER 70 % BECHER 150 G“ (danke Wolfram) Das ist doch mal ein Umweltbeitrag – es gibt gleich nur 70% des Bechers. Allerdings wird die Gravitationskonstante neu definiert: 150G, nachdem sie seit Einführung durch Newton bisher bei 0,0000000000667428 lag.
  • Hyperlativ der Woche: „Deutschlands meistverkaufteste Waschmaschine heute nur 399 Euro!“ (danke Wolfram) Eine weitere Steigerung wäre dann noch „allermeistverkaufteste“.
  • Aus einer internen E-Mail: „…und wenigstens noch die kritischsten Bugs bzgl. der 3rd-Party-Cartridges in das jeweils neue Patch hinein zu bekommen.“ Na klar, stets sind wir bemüht, recht viele Fehler in die jeweils nächste Version einzubauen.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Gesetze-streuer – sitzt in der Regierung
    • Kolum-bier – schmeckt überhaupt nicht!
    • Ta-torte – schmeckt schon besser
  • Homonym der Woche: der Koker. Koker nennt man die Öffnung im Schiffsheck für den Ruderschaft (durch den Achtersteven führender Durchlass für den Schaft des Steuerruders) und auch einen Arbeiter im Kokswerk (wobei Koks hier etwas mit dem Brennstoff zu tun hat;-) Ist ein Koker gleichzeitig schiffsbegeistert, kennt er auch den Koker.
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11/2009

  • "Heute Kinderflohmarkt" lockte eine Werbetafel. Da kann man seine Kinder schnell und unproblematisch loswerden;-)
  • Der Kicker: „Auch nachdem die Geldstrafe nun in zweiter Instanz von 8000 auf 6000 Euro reduziert wurde wollen die Jeaner den Richterspruch nicht aktzeptieren.“ (danke Wolfram) Wer immer „Jeaner“ sind, grammatikalisch müssten es nicht Jenaer, sondern Jenenser sein. Damit ziehe ich mir allerdings wieder den Unmut der „Eingeborenen“ auf mich, weil sich (lt. eigener Definition der Jenaer Einwohner) Jenenser nur nennen darf, wer auch in Jena geboren wurde. Aber „aktzeptieren“? Das Zepter welchen Aktes wird hier gemeint sein?
  • Die TA meldet: "Erfurts neuer Zooparkchef könnte ein Hamburger werden" Also wenn wir zunächst einmal ausschließen, dass er bei McDonald's verarbeitet wird, bleibt es immer noch missverständlich: Gibt es bereits einen neuen Zooparkchef und der geht jetzt nach Hamburg oder kommt der Neue von dort?
  • Auch die TA: "Verdächtige für Brände freigelassen" Schau an, wenn man verdächtigt wird und zündelt, wird man freigelassen.
  • Hyperlativ der Woche: "am zielführendsten" (danke Daniel) Heißt, damit kommt man am optimalsten zum Ziel.
  • Weiß jemand, was ein „Datenbankvertiefer“ ist? Nein, er legt nicht etwa Datenbanken tiefer. Es handelt sich vielmehr um einen Studierenden der Informatik, welcher Datenbanken als Vertiefungsrichtung wählte.
  • Günther Beckstein sprach von „Computerkillerspielen“ (danke Andreas) Wo, wenn nicht auf Computern, könnte es derlei Killerspiele noch geben? In der Realität handelt es sich – wie gerade in Winnenden gesehen - mit Sicherheit nicht um ein Spiel! Sicher nicht gemeint war, dass es sich um Spiele handelt, die den Computer „killen“ – dafür gibt’s richtige Applikationen;-)
  • Gestern Abend als Fußballkommentar: „Eben noch gescholtet – das Ding wird wieder offen“ Der Kommentator ist aber Deutscher;-)
  • Der Spiegel berichtet: „In der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé, der ersten Station des Papstbesuchs, wurde der heilige Vater von Tausenden Gläubigen Fähnchen schwingend begrüßt“ (danke Daniel) So weit sind wir mit den Einsparungen nun schon gekommen – zwei fehlende Kommas bewirken, dass der Papst von schwingenden Fähnchen begrüßt wird. Außerdem ist „der Heilige Vater“ ein sog. mehrteiliger fester Name und das dazu gehörende Adjektiv wird somit groß geschrieben.
  • Mathematikthema der Woche. Die TA berichtet über die Automobilindustrie: „Die Wartezeit auf Neuwagen hat sich aufgrund der Abwrackprämie verdoppelt. Aus vier Wochen sind jetzt zehn Wochen geworden.“ Bitte zurück in die zweite Klasse.
  • Kuriose Silbentrennung:
    • Abt-rennen - es soll sogar Weltmeisterschaften geben
    • Eil-eiter - schnelle Verbreitung garantiert
    • Kau-fladen - keinesfalls im Ganzen runterschlucken
  • Homonym der Woche: die Bande. Eine Bande kann eine Einfassung sein (z.B. am Billardtisch), aber eben auch eine Verbrechergruppe. Und wie man's im Krimi manchmal sieht, steht die Bande an der Bande.
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4/2009

  • Die Freie Presse (FP) aus Chemnitz erfreut uns mit: "Da waren ihm die Ermittler aber längst auf den Versen." Oho - Dichter als Diebe! Wenn also ein Dichter hinkt, dann liegt es u.U. nicht an seinen Fersen, sondern an den Versen.
  • Die zur FP gehörende Programmzeitschrift kündigt den Film "Der König tanzt" an und beschreibt ihn kurz: "Der Aufstieg und Fall des Komponisten und Tanzlehrers Jean-Baptiste Lully (1632-1887) am Hof…" Immerhin - 255 Jahre!
  • Und noch einmal die FP: "An einem japanischen Takadai flechtet Gabriele Kister-Schuler im Wohnzimmer Schmuckbänder." Oh, oh - das Verb flechten wird leider stark gebeugt, sodass es natürlich "flicht" heißen muss.
  • Denglisch der Woche I: "Die Geo-Lokalisierung von Website-Besuchern ermöglicht die perfekte Servicierung entsprechend der Herkunft des Besuchers." Servicierung? Was ist das denn? Wenn die Software schneller wird, heißt es dann Performancierung?
  • Denglisch der Woche II auf einem Plakat einer Partnerbörse: "Happy Neuverliebt" Ohne Worte.
  • In der TA stand eine Reise-Anzeige: "1-wöchige Flugreise in die Türkei in einem 5-Sterne-Hotel im Doppelzimmer" (danke Pit) Wow - ein fliegendes Hotel!
  • Ein Blumendienst meint: "Wir empfehlen, Ihren Valentinsgruß bei Standardzustellung bereits zum Wunschtermin 13.02. zu bestellen. Dann ist gewährleistet, dass die Sendung, wegen des sehr hohen Paketvorkommens bei DHL, spätestens am 14.02. ankommt." (danke Wolfram) In manchen Gegenden gibt's Ölvorkommen, bei DHL gibt's Paketvorkommen. Übrigens: Das Softwarevorkommen bei ePages ist auch sehr hoch.
  • Die OTZ: "Der Eiffelturm wurde im vergangenen Jahr von 6,93 Menschen besichtigt; ein neuer Besucherrekord." (danke Daniel) Man muss hier schon sehr genau sein. Die Banken warfen mit den Millionen nur um sich und nun fehlten sie bei der OTZ.
  • Homonym der Woche: die Losung. Eine Losung ist ein Motto, Slogan oder Wahlspruch, aber auch der Kot des Wildes und Hundes in der Jägersprache. Wie machen wir aus der Sch… nun einen Satz?
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16/2008

  • Denglisch der Woche: „Von Ihnen designed, von uns entwickelt“ (danke Daniel) Und das auf einer Webseite, welche die Domain teutonia.de nutzt! Da drehen sich doch glatt alle Teutonen im Grabe um bzw. fallen in selbiges, wenn sie es bis dahin noch nicht schafften.
  • Aus einer Bewerbung: "Weiterhin ist die Website nur professorisch, da ich sie Umbau, aufgrund einer Komplett neuen Struktur." Das ist eine neue Adjektivbildung für Titel. Es gibt dann noch: doktorisch, magisterisch, ingenieurisch und nach Bologna nun auch bachelorisch sowie masterisch. Als Handwerker hat man's da besser - nach der Lehre ist man gesellisch.
  • Peenut Soup (danke Anne) To pee = pinkeln, pieseln. Die Pinkelnuss (lat. urinus), aus der hier eine Suppe bereitet wird, ist sehr selten und gehört zu den bedrohten Arten, weshalb sie sehr teuer und darob vorrangig von Bankvorständen, z.B. Josef Ackermann, konsumiert wird.
    suppe.jpg
  • Schlagzeile in der TA: "Strunz zu Essen" Okay - es stand auf der Sportseite und niemand käme so schnell auf die Idee, dass es kannibalistische Bestrebungen gegen Thomas Strunz gibt. Obwohl Signore Trappatoni das in seinem berühmten Wutausbruch (http://www.myvideo.de/watch/90592/Trappatoni_Pressekonferenz_Flasche_leer) bestimmt gern getan hätte ("Was erlauben Struuunz?").
  • Politikerdeutsch, diese Woche von Frau Renate Künast, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag (klar, dass man bei den Grünen ist, wenn man Künast heißt;-) In einem TA-Interview spricht sie zu Koalitionsmöglichkeiten: "Wir folgen immer unseren Inhalten." Wie geht das? Außerdem ist sie schließlich die Vorsitzende und sollte eigentlich vorangehen. Nicht so bei den Grünen, da gehen die Inhalte an Spitze. Außerdem sollte Frau Künast den Spruch "Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt." (Francois Truffaut) beherzigen und besser Ideen und Vorschläge machen und eben Parteiprogramme befolgen.
  • Eine weitere TA-Meldung: "Die Mehrzahl der Deutschen hat nach einer Umfrage Probleme mit der seit 2006 geltenden neuen Rechtschreibung." Man kann zur neuen Rechtschreibung stehen, wie man will. Aber, mit Verlaub, ich glaube auch ohne Umfrage, dass eine große Anzahl Deutscher Probleme mit der davor geltenden Rechtschreibung hatte;-)
  • Johannes B. Kerner im Gespräch mit Andy Borg "Die Österreicher führten 3:0 gegen die Niederlande, um dann 4:3 zu verlieren." Und der Mann gilt als Fußballexperte! Zumindest beim ZDF… Offensichtlich verliert man nicht 4:3, sondern vielmehr 3:4. Aber es gibt da noch eine Kleinigkeit. Ich denke jedenfalls, dass die Österreicher keineswegs deswegen 3:0 führten, um anschließend zu verlieren. Sicher kennt ihr Meldungen wie "Er fuhr in den Badeurlaub, um am dritten Tag zu ertrinken." und auch hier handelte es sich bestimmt nicht um einen Selbstmörder, welcher eigens zum Zweck des Ertrinkens in den Urlaub fuhr.
  • In der Tagesschau: "Hillary Clinton konnte den Vorsprung auf Barrack Obama verringern." Das ist im Prinzip die Fortsetzung des zuletzt genannten Beispiels aus dem Sport ("Kampf um den Abstieg") - weil Frau Clinton hinter Herrn Obama liegt und somit den Rückstand verringerte.
  • Wieder die TA: "In der Serie 'Unschuldig' spielt Alexandra Neldel eine Anwältin, die Urteile anfechtet." Offenbar ficht es den Autor nicht an, dass die Flexion (Beugung) und im besonderen Fall (es handelt sich um ein Verb), die Konjugation, stark gebeugt wird (also richtig: "…die Urteile anficht"). Weitere Beispiele dafür: "Stirb langsam und iss etwas dabei!" (und nicht: "Sterb langsam und ess etwas dabei!")
  • Homonym der Woche: der Hader. Als Hader bezeichnet man Zank und Streit, aber in bestimmten Gegenden Deutschlands (z.B. in Sachsen) auch das Scheuertuch. An einem so profanen Gegenstand wie dem Scheuertuch können sich hinsichtlich seiner Bezeichnung durchaus die Geister scheiden - manchmal heißt er (besonders vornehm) Aufnehmer oder auch Feudel. In den "Feudel-Gebieten" gibt's das dann auch als Verb - man kann also feudeln. Selbstverständlich kann man auch (mit jemandem) Hadern, aber das ist dann etwas anderes. In Sachsen jedoch kann durchaus der Hader über den Hader ausbrechen.
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