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Deutschthemen zum Freitag - Das Blog
Ja, Sie lesen richtig: das Blog. Da es sich um das Internet-Tagebuch handelt, ist Blog von sächlichem Genus. Aber das nur als Erklärung für die Überschrift.
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Gern dürfen die Beiträge zitiert werden - über eine entsprechende Quellenangabe mit Link freue ich mich.
Die bisherigen Ausgaben stehen jeweils als zusammengefasster Beitrag zur Verfügung. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen.
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12/2019: Papiertrolle
- Übelsetzung der Woche (danke Herr Ebel):
Schau es in kürzester Zeit flach — köstlich! - Überflüssige Buchstaben (danke Klaus):
Die Trolle — sie sind unter uns! - Fall der Woche (danke Klaus):
Ein Totem als Warnsystem — ob das funktioniert? - Deppenleerzeichen (danke Markus):
Viel Spaß beim Transport. - Fehlende Buchstaben (danke Markus):
So ein Sch… - Lustige Namen:
Also, von einer Karriere als Leistungssportler würde ich mit diesem Namen absehen. - Homonym der Woche: die Mulde (danke Klaus). Die Mulde ist eine leichte Vertiefung im Boden, ein Trog und ein Fluss im Osten Deutschlands.
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12/2018: Standurlaub
- Zweifelhafter Bezug:
Also die AfD ist mir seit je her unsympathisch, aber dass sie jetzt auch noch Kinder mit dem Messer tötet …
Außerdem: Entweder mit Artikel „mit dem Messer“ oder im Plural „mit Messern“. - Kommentar nach einem Sturz beim Snowboard: „Einmal den Schnee aus der Nase wischen und dann läuft das wieder.“
Es ist ja ohnehin komisch, dass Nasen laufen, Füße hingegen riechen. - Deppenleerzeichen (danke Herr Ebel): „Nun kam es in Hessen zu der glücklichen Wendung, dass Schalldämpfer durch die Behörden für den Jagdgebrauch zu gelassen werden.“ Zu gelassen sollte man beim Schießen sein.
- Körperteilkunde: Fußballer betonen ja sehr oft, dass sie „von Spiel zu Spiel denken“ — anderseits haben sie „das nächste Spiel vor der Brust“. Womit denkt so ein Fußballer eigentlich?
- Fußballkommentar: „Es fehlt etwas in vertikaler Richtung.“ Ich wusste gar nicht, dass die Tore oben stehen.
- Fehlende Buchstaben I (danke Dorit):
Nicht überall gibt es in Afrika genug Wasser, durch das man waten kann. - Schwierige Wörter I:
Die Spielerin ist schwanger, aber mehr als 37°C „heiß“ wird das Kind wohl nicht sein. - Kulinarisches (danke Klaus):
Was heutzutage alles wählen darf. - Verbuchselte Wechsstaben:
Streber? - Namen und Berufe (danke Klaus):
Oder anders gesagt: fleißig. - Schwierige Wörter II (danke Herr Ebel): „Moin moin, ich seniere schon des längeren damit den …“ Oje, ich sinniere noch, wie viele Fehler da noch drin sind.
- Fehlende Buchstaben II (danke Jürgen):
Oh, nur noch Stehplätze frei. - Überflüssige Buchstaben I:
Natürlich kann ein Platz „Triester Platz“ heißen. Wenn er aber, wie hier gemeint, traurig/trübe ist, dann ist er trist.
Der Vorname Tristan hat allerdings eine andere Bedeutung. Er kommt aus dem Keltischen und meint (Waffen-)Lärm. - Lustige Namen (danke Klaus):
Kein Wunder, dass da was schief geht. - Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche:
Denkt man bei einem Omelett nicht immer zuerst an eine Eierspeise? Ja, liebe Veganer, gibt’s auch ohne Ei — aber steht dann extra dabei. - Überflüssige Buchstaben II (danke Herr Ebel):
So viel Riesß ist auch wieder nicht gut;-) - Schwierige Wörter III:
Das Adjektiv „driftig“ gibt es tatsächlich, es bedeutet treibend (im Sinne von: treibt z.B. übers Wasser). Ein Grund kann womöglich auch driften, aber hier ist freilich gemeint: triftiger Grund (einleuchtend, zwingend). - Homonym der Woche: der Stein (danke Klaus). Der Stein ist ein Objekt aus Gesteinsmaterial. Edel kann er auch sein und ein Lager in einer Uhr. Früchte haben ihn innen (z.B. Kirschen), in Galle oder Niere nennt der Mediziner ihn Konkrement, als Gewichtseinheit wog er früher überall in Europa anders. Bei Brettspielen gibt’s den Stein, beim Curling und Rasenkraftsport (Steinstoßen), der Maurer baut damit Häuser und der Heraldiker Wappen.
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35/2014: Bemauten
- Neue Wörter: „In diesem Vertrag war nie davon die Rede, jeden Feldweg zu bemauten.“ Wir dürfen gespannt sein, welche Kommunikationseskapaden sich das Bundesverkehrsministerium im Vorfeld der Pkw-Maut noch leisten wird.
- Politiker. Angela Merkel über ihre Kommunikation mit Herrn Putin: „Wir telefonieren des häufigeren.“ Des Öfteren liegt unsere Bundeskanzlerin daneben.
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Genitiv-Tod bei Focus-Online (danke Klaus):
Wegen eines fehlenden Genitivs werde ich zwar nicht gleich zum Mörder, aber … -
Zum Schulanfang meiner Tochter Emma gab’s u.a. ein Buch mit diesem Inhalt:
Liebe Stiftung Lesen, die ihr dieses Buch empfehlt (!) – lasst euch zu Weihnachten einen Kurs über stark gebeugte Verben schenken. - Denglisch der Woche I aus dem Aldi-Prospekt: Weekender, High-Cut-Sneaker, Homewear-Longpants. Warum hat die Mode solche Mätzchen nötig? Drei Seiten weiter hinten heißt es im Werbe-Blatt schlicht: Metzger-Fleischsalat! Geht doch.
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Wortzusammensetzung der besonderen Art (danke Klaus):
Ich frage mich nur, ob „sich ständig“ oder „sich anständig“ gemeint ist. - Denglisch der Woche II: Die Fa. Apple schickte mir eine Nachricht, in der von einem „Back to School Angebot“ die Rede war. Da haben die etwas vollkommen falsch gemacht, denn es hätte „Back to School Sale“ heißen müssen!
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Sprachpflege der besonderen Art (danke Klaus):
-
Deppenleerzeichen:
Mittags gibt es Tisch. Gibt es auch Essen? - Homonym der Woche: die Stimmung. Die Psychologie bezeichnet so die Laune einer Person, der Künstler eine in einem Kunstwerk enthaltene Emotion. Musikinstrumente, z.B. Klaviere müssen von Zeit zu Zeit gestimmt werden – der Vorgang selbst heißt ebenfalls Stimmung.
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28/2014: Gerste ist unwichtig
-
Mathematikthema der Woche. Aus wie vielen Elementen besteht ein Duo?
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Mathematikthema der Woche II:
So, so – von 8:54:18h bis 8:56:47h vergehen also keine zwei Minuten? -
Deppenleerzeichen:
Vielleicht ist aber auch gemeint, dass die Erstellung und Optimierung zur Anzeige gebracht werden können. - Denglisch der Woche I: „Das sind die Kunden, die wir targeten wollen.“ Danach wollen wir sie closen und dann upgraden.
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Denglisch der Woche II. Beschreibung der Neuerungen der ADAC-App bei iTunes:
„Neue“, „und“ und „Seiten“ hätten sie eigentlich auch gleich noch Englisch schreiben können. - Paradox. Eine Verkäuferin niest und ihre Kollegin sagt daraufhin: „Du darfst dich eben nicht immer so nackt anziehen.“
- Kindermund der Woche. Während einer Fahrradtour erkläre ich Emma (6) verschiedene Getreidesorten. Weizen, Roggen und Gerste: „Gerste braucht man z.B. zur Bierherstellung.“ Daraufhin Emma: „Gerste ist unwichtig!“ Alle Biertrinker mögen ihr verzeihen.
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Neue Produkte (danke Silvio):
Ein gehacktes Brötchen – nennt man das nicht Semmelbrösel? -
WM-Splitter:
- Geradezu literarisch abgehoben (danke Klaus, nach dem Spiel gegen Frankreich): „Löw hat Recht, doch das epische Spiel fehlt“. Wow – ein Fußballspiel mit Epik! Episch bedeutet erzählend, berichtend. Die Spielerkommentare nach den Spielen können damit nicht gemeint sein (siehe nächster Punkt).
- Thomas Müller: „Wir sind als Mannschaft ein gutes Team.“ Naja, nachdem man 7:1 gegen Brasilien gewonnen hat, ist das erlaubt und vielleicht kann man das gesamte Spiel als episch bezeichnen.
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Apostrophenchaos (danke Klaus). Auch der Plural fordert nicht zwangsläufig einen:
- Zu viel Misstrauen: „Offenbar misstraut man selbst Führungszirkeln in Sachen Vertraulichkeit.“ Vertrautes Misstrauen. Bei der Fifa vermutlich angebracht.
- Zu viel Block: „Neuseeländischer Provider blockiert Geoblocking“.
- Vertipper der Woche. Beinahe hätte ich in einer E-Mail an einen wichtigen Kunden „unterschieldich“ geschrieben.
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Produkthinweise (danke Michael):
Die Feinwasche der Naturfasen sink Farvariationen! -
Biologiethema der Woche:
- Homonym der Woche: das Tor (danke Klaus). Aus aktuellem Anlass handelt es sich natürlich zuallererst um das Element beim Ballsport, hier zuvorderst Fußball, welches zum Erzielen des Punktes dient – oder einfacher: Das Runde muss ins Eckige. Ein Tor ist aber auch ein architektonisches Element und es kommt in der Elektrotechnik vor. Mit abgewandeltem Genus funktioniert noch dies: Trifft der Spieler aus kurzer Entfernung neben das leere Tor, ist er ein Tor, unter Fußballern auch Vollpfosten genannt.
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33/2013: Gang und Gebe
- Die Zeitschrift „leichtathletiktraining“ mit einer Redewendung, die häufig für Probleme sorgt: „Auch dass Hürdenläufer sich mit einer hürdenspezifischen Gymnastik dehnen und dann ein Hürden-ABC durchführen, bevor die ersten Läufe über Hürden erfolgen, ist Gang und Gebe.“ Wenn etwas allgemein üblich oder gebräuchlich ist, dann sagt die Redensart: gang und gäbe sein (also klein und mit „ä“). Dieses gäbe bedeutet so viel wie annehmbar, willkommen.
- Aus der gleichen Zeitschrift kommt das Denglisch der Woche I: „Die Anforderungen an die Stiffness des Athleten sind hierbei besonders hoch.“ Das Ungeheuer von Lochness ist besonders gefährlich!
- Denglisch der Woche II (danke Daniel): „Unsere Kunden fühlen sich schlecht geserviced.“ Da ist man förmlich bedient!
-
Kein Denglisch, sondern Englisch:
Allerdings: Bei „every day“ hätte ich nicht vermutet, dass es nur für Montag bis Freitag gilt. - Neue Wörter (danke Uwe): „Wir müssen das Release ja unsererseits entspr. unseres Sicherhheitshandbuches vertesten.“ Hoffentlich verstauchen sich die Kollegen beim Vertesten nicht die Finger, wenn sie Sicherheit schon mit so vielen „h“ schreiben.
-
Politikerdeutsch. SPD-Chef Sigmar Gabriel sprach von einem „abgeschmelzten Mittelstandsbauch“. Vom Abschmelzen spricht man, wenn Festes flüssig wird und zerläuft (z.B. Eis). Umgangssprachlich wird das auch manchmal bei Fett verwendet. Abschmelzen ist jedoch ein starkes Verb und kann daher im Perfekt nur abgeschmolzen heißen.
Nach der Wahl werden wir sehen, ob die Prozente der SPD womöglich dahingeschmolzen sind. Herr Gabriel wird dann aber seinen nicht unbeträchtlichen Politikerbauch immer noch vor sich hertragen. - Nennen wir es nun Deppenleerzeichen, Nachlässigkeit oder Faulheit (danke Daniel): Die wachsende Beliebigkeit in der Schreibung von Komposita. Momentan kann man in der Goethe-Galerie eine Star-Treck-Ausstellung mit Exponaten aus der Serie anschauen. Auf den Beschriftungen der Ausstellungsstücke wurde mit einer gewissen Konsequenz gegen die Regeln der Zusammenschreibung verstoßen oder eben auf Bindestriche verzichtet. Beispiele: Techniker Schutz Anzug, Schiffs Plakette, Phaser Gewehr, Speicher Karten, Klingonen Ohren, Borg Kostüm. Konsequenterweise steht auf dem Werbebanner über dem Eingang: „Star Treck Ausstellung“. Das ist einfach Star-Dreck!
- Bei einem Fußballspiel zwischen 1860 München und Ingolstadt wurde ein dunkelhäutiger Ingolstädter Spieler rassistisch beleidigt. Ein Münchner Vereinsverantwortlicher sprach daraufhin von einem „kräftigen Stadionverbot“. Eine recht ungewöhnliche Wortwahl, kräftig als Adjektiv für ein Verbot. Aber wir wissen, was gemeint ist: Rassismus gehört weder ins Stadion noch sonst in unsere Gesellschaft – insofern kann das Verbot nicht kräftig genug sein.
- Bildunterschrift bei Stern.de (danke Micha): „Mutter und Tochter am Strand. Yoga Mum Amy teilt ihr Leben auf einem Block.“ Erst dachte ich, die Frau heißt „Mum Amy“, aber es fehlt wieder einmal nur der Bindestrich, bei der Yoga-Mum. An sich ein eigenartiges Attribut für eine Mutter. Aber wo teilt sie ihr Leben? Auf einem Block? Am Strand befindet sich wohl ein Felsblock. Gemeint war wohl eher ein Blog, ein Internettagebuch. Außerdem dachte ich, dass man sein Leben mit jemandem teilen kann, vorzugsweise sind das wenige Menschen. Dass Amy es mit uns allen teilen will, ist ihr freier Wille – ich muss es ja nicht lesen. Darauf hab ich keinen Block … äh … Bock.
-
Aus der Kategorie: Wenn die Bildunterschrift nicht zum Bild passt.
So stelle ich mir jedenfalls keinen Läufer vor! - Anfrage bei AutoScout24 (danke Norman): „BITHE HENDI NUMA DANKE“. Also im Prinzip … versteht man, was gemeint ist. Aber will ich so jemandem mein Auto verkaufen? Mein schönes, liebes, altes Auto?
- Homonym der Woche: das Gut (danke Klaus). Das Gut kann den allgemeinen Besitz bedeuten oder auch Gegenstände, die verloren gingen (z.B. Strandgut). Der Jurist kennt das Rechtsgut, der Philosoph das ethische Gut, der Logistiker das Transportgut und der Landwirt nennt seinen Betrieb auch Gut. Alles wird gut.
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07/2013: Weibliche Betreuerinnen
- Deppenleerzeichen
und Reihenfolge:
Klingt „Förderer der Thüringer Top-Leichtathleten“ nicht viel besser? - Deppenleerzeichen
der Woche (danke Klaus):
Die Frage lautet: Enthält totes Meer Salz? - Die
Bäcker mal wieder (danke Wolfram):
Manchmal weiß der Bäcker einfach nicht mehr, was genau er gebacken hat. - Politisch
überkorrekt (danke Klaus):
Für Mai brauchen die dann männliche Betreuerinnen. - Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche: „Die Fotos Ihres Kindes als digitale Datei per E-Mail.“ Hat schon einmal jemand analoge Dateien gesehen?
- Fehldeutung der Woche: „An dem Workshop werden auch 4 Kollegen aus Jena physikalisch teilnehmen.“ Physikalisch bedeutet, den Gesetzen der Physik gehorchend. Physisch bedeutet hingegen, körperlich. Gewissen Gesetzen der Physik, z.B. der Schwerkraft, werden die Kollegen zwar trotzdem unterworfen sein, aber das wäre ja keines besonderen Hinweises wert. Insofern hätte es „physisch“ heißen müssen.
- Manche Sendungen überziehen im Fernsehen ja gefühlt endlos. Dass aber jetzt explizit darauf hingewiesen wird, dass TV-Folgen endlich sind, ist neu (danke Wolfram):
- Andere
Länder, andere …
Besonders interessant: das Årsprogram! - Was
haben Arztrezepte und Bäckerquittungen gemeinsam? Sie sind kaum leserlich,
wie dieses Beispiel belegt (danke Maria):
50 was? Bulierern, Berlienern … - Aufbauschung der Woche. Nachdem die Skiläuferin Maria Höfl-Riesch bei der WM eine Gold- und eine Bronzemedaille gewann, sagte der Alpin-Direktor Wolfgang Maier: „Auch wenn wir nichts mehr gewinnen, haben wir trotzdem einen Titel und zwei Medaillen geholt.“ Der Mann kann glatt Politiker werden. Liest man den Satz, könnte man glatt an drei Medaillen glauben.
- Vom Zombie der Woche berichtet die TA: „Das größte in Gefangenschaft lebende Krokodil ist tot.“ Das Größte – lebend tot.
- Kurznachrichten
(danke Klaus):
Was sind Frosch-Enkel? Die Kinder der Froschsöhne und –töchter. - Homonym der Woche, weil diese Woche Karneval war: der Umzug (danke Klaus). Mit dem Karnevalsumzug haben wir auch schon die erste Bedeutung. Weniger lustig geht es meist bei religiösen Prozessionen zu. Wechsle ich meinen Wohnsitz oder eine Firma den Unternehmenssitz, spricht man auch vom Umzug.
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44/2011: Zurückgelegte Zeiten und Begrüßungswelcome
- Zungenbrecher bei heise.de: „Apache-Patch patcht nicht richtig“.
- Offenbar
sind für manche Produkte Hinweise zur korrekten Nutzung unerlässlich, wie
dieses Unterwäschebeispiel zeigt:
- Denglisch
der Woche: Die Gourmetkette Burgerking überrascht mit „Merry Cheesemas“
und:
- Bei
der Zeitung geht’s drunter und drüber (danke Christian):
Von Überschätzung kann angesichts der eklatanten Defizite der geheimen Dienste eher keine Rede sein. - Denglischer
Pleonasmus (wer hätte gedacht, dass es so etwas gibt) bei Bett&Bike
(danke Christian):
Einen Bindestrich scheint es auf der Tastatur des Mitarbeiters, der diesen Text schrieb, nicht zu geben (eine Menge Deppenleerzeichen), aber Begrüßungswelcome ist doch sehr schön, oder? - Amtsdeutsch. Aus einem Fragebogen zur Rentenanwartschaft: „Haben Sie bis zum 31.12.1991 Zeiten im Beitrittsgebiet zurückgelegt?“ Was habe ich zurückgelegt? Zeiten? Also ich kann nur Wege zurücklegen.
- Kindermund der Woche. Emma (4): „Ich war so lange im Kindergarten – es kamen schon die sauberen Frauen!“ Sauber!
- Verklärung der Tatsachen in der Freien Presse Chemnitz: „Erstmals mehr Bewerber als Stellen. Auf dem sächsischen Ausbildungsmarkt gibt es zum ersten Mal mehr Lehrstellen als Bewerber.“ Wie denn nun? Der Journalist war früher vermutlich bei der Hypo Real Estate und hat Plus und Minus verwechselt, das kommt dort manchmal vor.
- Dass
die Verwendung des Apostrophs nicht ganz einfach ist, ist bekannt. Hier
zwei Beispiele (danke Michael) bei denen der Apostroph aber gar nicht
passt:
Beim französischen Namen „René“ ist dieses „komische Strichelchen über dem e“ ein Akut/Akzent oder auch accent aigu genannt und dient der Betonung. Das Gegenstück (è) heißt übrigens Gravis oder accent grave. Wenn man schon sein Leben lang René heißt, sollte man eigentlich wissen, wie man das Ding über den Buchstaben bekommt. - Homonym der Woche: die Eiche. Natürlich kennt jeder die Eiche als Baum. Mit Eiche kann aber auch die Eichung (Maischemaß) gemeint sein. Sollte man zu viel vom Endprodukt der Maische (z.B. Wein oder Bier) genießen, ist eine Eiche zum Anlehnen eine sehr stabile Angelegenheit.
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41/2010: Fraunille und der Bären-Anteil
- Die TLZ bringt einen einmaligen
und wiederkehrende Termine durcheinander (danke Wolfram):
- Verneinungen sollte man nicht übertreiben, sonst verkehren sie sich ins Gegenteil, wie ein Satz in der IWB 22/10 beweist: „Das Risiko dabei sei nicht keineswegs zu unterschätzen.“ Niemals ist das keinesfalls nicht ungünstig!
- Man fahre freitags
nachmittags mit der Deutschen Bahn, hat dabei Kontakt zu vielen, zu sehr vielen Fahrgästen und
auch jede Menge Zeit – auch wegen der Verspätungen. Das gibt auch
Gelegenheit, einer gewissen Anzahl Durchsagen zu lauschen. Zwei Beispiele
dafür, dass die Zugbegleiter dabei auch Humor einstreuen:
- Es erfolgte zunächst die Nachricht, dass ein bestimmter Anschlusszug noch erreicht würde. Dann ein abrupter Stopp vor dem Bahnhof – Weichenstörung. Aber es folgte die erlösende Nachricht: „Der ICE Soundso wird trotzdem noch erreicht“ – unterdrücktes Kichern – „der steht nämlich hinter uns.“
- Nach 25 Minuten Verspätung kündigt der Zugbegleiter den nächsten Halt an: „Werte Fahrgäste, es ist soweit: In wenigen Minuten erreichen wir Mannheim Hbf.“ Trotz der Verspätung lächelten die meisten Leute in meiner Umgebung.
- Mit Satzzeichen sollte man
nicht wahllos umgehen (danke Wolfram):
Ich weiß nicht, warum mir ein Dank mit zwei Ausrufezeichen entgegengeschmettert wird. Auch passt vielleicht zu dem Spruch „Ach machen Sie doch, was Sie wollen!“ ein Ausrufezeichen, aber bei Geschenken (hier: Gürtel)? - Kindermund der Woche: Emma (3) spielt auf dem Sportplatz im Sandkasten (dort auch Weitsprunggrube genannt) und „bäckt“ Sandkuchen: „Papa, der hier ist lecker, der ist mit Fraunille.“
- Der Promi-Wahn greift in der TA um sich: „Manfred Lütz ist promierter Mediziner und Theologe…“
- Tierisch: „Die Personalkosten machen weiter den Bären-Anteil aus.“ Da wird der König der Tiere aber recht traurig sein.
- Denglisch der Woche (danke
Markus):
- An dieser Werbung (danke
Uwe)
hätte Goethe sicher seine Freude gehabt. Nicht der Frau wegen! Heißt es doch in seinem Faust: „Hier steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor.“ Zu Goethes Zeiten erlaubt – heute verwendet man entweder als oder wie und die Regel ist einfach: Bei Unterschieden als, bei Gleichheit wie. - Die OTZ mit einer ganz neuen Art Deppenleerzeichen (danke Steffen): „Ich kann gut zu hören.“ Ein Appell an die Redakteurin: Es wäre gut, schreiben zu können.
- Homonym der Woche: der Mars. Der Mars ist sicher als Planet bekannt. Auch trägt der römische Kriegsgott diesen Namen. Der Seemann bezeichnet so die Plattform zur Führung und Befestigung der Marsstege. Ein Schiffsjunge könnte also auf dem Mars stehen und den Mars sehen.
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40/2010: Dienstag am Sonntag und Verwirrungen im Straßenverkehr
- Wochentagsthema der Woche:
- Verkehrsthema der Woche.
Wehe, wenn man in diese Straße fährt:
- Pleonasmus („runde Kugel“) der Woche: Vorreservierung. Wann, wenn nicht vorab, findet wohl eine Reservierung statt?
- Denglisch der Woche: „Diese Lösung finde ich am eye-catchigsten.“
- Seltsamer Begriff bei heise.de: „Der Social-Gaming-Anbieter will Daddelmuffel anlocken.“ Aber – daddeln steht sogar im Duden: am Spielautomaten spielen. Die Sachsen haben hier sicher große Schwierigkeiten mit der Unterscheidung Datteln – Daddeln;-)
- Deppen-Leerzeichen bei einem großen deutschen Provider (danke Fouad-Steffen): „Sofern Sie mit dem Passwortschutz Schwierigkeiten haben, benutzen Sie einfach den Verzeichnis Schutz Manager, da Sie mit Hilfe eines Wizards ganz einfach einen Passwortschutz anlegen können.“ Das verursacht auch bei mir Leerzeichen Schmutz Ärger!
- Gastbeitrag des Lesers
Jochen Schneider (vielen Dank dafür): Als "Apostrophenjäger und
-sammler" bin ich ständig auf der Suche nach neuen
"Katastrophen-Apostrophen". Neulich fand ich einen im Allgäu in
einem wunderschön im Grünen gelegenen Ausflugslokal, direkt an der Grenze
zwischen Bayern und Württemberg. Auf der Speisekarte stand zu lesen:
"1'ne Tasse Kaffee". Mein dezenter Hinweis ist in
Vorbereitung.
Schon vor Längerem sah ich diese Gasthausbeschilderung: "S, Bahnhöfle". Auch im Schwäbischen hätte das so aussehen müssen: ",s Bahnhöfle". Bevor ich zu einem (freundlichen Mahn-)Schreiben kam, hatte die Kneipe Pleite gemacht. Vielleicht deshalb...
In einer nahe gelegenen Kleinstadt gibt es ein Textilgeschäft, das auf dem Firmenschild, in der Presse und auf zwei Pkw so wirbt: "Dessou's". Das ist einer der ganz normalen und häufigen Deppenapostrophen – man kann nicht alle Verfasser anschreiben. Nachdem die Besitzer aber vor einiger Zeit in mein Dorf gezogen sind, und ich täglich an ihren besu'delten und verun'stalteten Autos vorbeifahre, muss ich mich demnächst mal rühren. - Auf den
Fahrkartenautomaten der DB in Thüringen klebt neuerdings ein
Hinweiszettel:
Ein Blick auf den darunter befindlichen Bildschirm beweist den Integrationscharakter der DB:
Das rote Feld rechts unten ist die Türkische Flagge. Warum werden die Türken speziell mit dem Hopper-Ticket verbunden? - Einbrecherzubehör bei Dell
(danke Benjamin):
Das Fugen-S ist eben doch manchmal entscheidend, auch wenn sich über Schadenersatz vs. Schadensersatz trefflich streiten lässt. - Kauderwelsch im Projektgeschäft (danke Fouad-Steffen): „Wenn die Deadlines verstrichen werden ist ja bekannt was dann folgt.“
- Eine „Traumkombination“ von Deppenapostroph und –leerzeichen (gefunden von Steffen in einem Jenaer Restaurant): „Mal wieder Sonntag's Brunch“.
- Homonym der Woche: der Riemen. Riemen kann für einen Lederstreifen aber auch für ein, mit beiden Händen bewegtes, Ruder stehen.
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